Donnerstag, 26. April 2018

Vera 8-Studie - Landeshandwerkspräsident nennt Ergebnisse „schlichtweg katastrophal“. - handwerkernachrichten.com

Vera 8-Studie - Landeshandwerkspräsident nennt Ergebnisse „schlichtweg katastrophal“. - handwerkernachrichten.com: Das negative Abschneiden bei unterschiedlichen Studien zur
Bildungsqualität in jüngster Vergangenheit habe sich leider
abgezeichnet, meinte Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold zum heute
von Kultusministerin Eisenmann vorgestellten Qualitätskonzept für das
Bildungssystem. Eine wissenschaftliche, auf Daten basierende
Schulpolitik im Land hätte diese Entwicklung aber noch viel deutlicher
und früher sichtbar gemacht. Der Baden-Württembergische Handwerkstag
(BWHT) begrüße daher die angekündigte Einrichtung eines Zentrums für
Schulqualität und Lehrerbildung und vor allem des Instituts für
Bildungsanalysen. Hierzu gehörten auch Anreize für die Lehrerausbildung.



Der Handwerkstag fordert eine schnelle und auch kurzfristig wirksame
Umsteuerung, damit auch die jetzige Generation davon profitiert und
nicht den Kürzeren zieht. Förder-  und Unterstützungsangebote müssten
rasch geschaffen und die Wissensvermittlung wieder stärker in den
Mittelpunkt gerückt werden. Und außerdem, so Reichhold: „Die Kernfächer
stärken, fachfremden Unterricht vermeiden.“ Gleichzeitig kritisierte er
den nach wie vor zu hohen Unterrichtsausfall an
Berufsschulen. Unterricht falle öfter mal aus, das sei schon immer so
gewesen. Aber wenn in manchen Regionen und Berufen der Ausfall bei zehn
Prozent oder sogar darüber liege, dann mangle es doch deutlich an der
Qualitätssicherung. Reichhold sieht in solchen Fällen den
Ausbildungserfolg gefährdet: „Und das ist nicht nur bildungspolitisch,
sondern auch wirtschaftspolitisch fahrlässig.“


Reichhold erneuerte die Forderung des BWHT nach einer besseren
Ausstattung der beruflichen Schulen mit Lehrkräften. Das Handwerk
erwarte von der Politik ein klares Bekenntnis zur Gleichwertigkeit
beruflicher und allgemeiner Bildung: „Offenbar können wir das trotz
aller Lippenbekenntnisse nach wie vor nicht als selbstverständlich
voraussetzen.“ Die Handwerksbetriebe seien aber auf Berufsschulen als
starke Partner in der dualen Ausbildung angewiesen. Eine verlässliche
Unterrichtsversorgung bilde dabei die Grundlage für eine duale
Ausbildung auf hohem Niveau. Die Landesregierung müsse einen
Maßnahmenkatalog vorlegen, wie sie das Defizit reduzieren und vor allem
auch mehr technische Lehrkräfte an Berufsschulen gewinnen will. „Wenn
Quereinsteiger oder auch mal Pensionäre in die Bresche springen, ist das
schön, löst aber das hausgemachte Problem nicht“, kritisierte
Reichhold. Schon jetzt gebe es unbesetzte Planstellen, gleichzeitig
sollen Lehrerstellen wegfallen: „Da kann doch niemand guten Gewissens
von einer Aufwertung der beruflichen Bildung sprechen.“





Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.


Heilbronner Straße 43
70191 Stuttgart

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