Mittwoch, 13. März 2019

So feiert das Handwerk die Meisterschaft - Die Zukunft gehört den Meistern.

Meisterfeier der Handwerkskammer Südwestfalen in der Stadthalle Olsberg - Das Ambiente stimmte. Die Meister- und Absolventenfeier 2019 in der Konzerthalle Olsberg wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis für die rund 300 jungen Meisterinnen und Meister sowie erstmals auch die Betriebswirte (HwO) und die Absolventen des Dualen Bachelorstudiums, die nun alle endlich den Meisterbrief bzw. ihre Urkunden stolz in den Händen halten konnten. Mit einem donnernden Feuerwerk und fetziger Musik von „DELUXE – the radioband“ ließ es die Handwerkskammer Südwestfalen in der Konzerthalle Olsberg für die jungen Meisterinnen und Meister sowie die Absolventen kräftig krachen. Ob Jungmeister, Betriebswirt oder Bachelor, Vorstand oder Politiker – bei über 900 Gästen wurde ziemlich schnell deutlich: Wir brennen für das Handwerk! Wenn die Stimmung nicht trog, dann war das wirklich das Startfeuerwerk für eine begeisternde Karriere im Handwerk, gleich ob in der Selbstständigkeit oder in einer Führungsposition sonst. Die Zukunft gehört den Meistern Nach dem furiosen Aufschlag moderierte WDR-Journalistin Michaela Padberg gleichermaßen charmant wie professionell die Veranstaltung. In einem ersten Gesprächsblock mit Willy Hesse, Präsident der Handwerkskammer Südwestfalen, und dem Hauptgeschäftsführer Meinolf Niemand, gab es natürlich zunächst die Glückwünsche von offizieller Seite. Beide machten deutlich, wie wichtig Fachkräfte sind. Der Weg zum Meister im Handwerk sei und bleibe der Königsweg. Die Möglichkeiten, entweder den Betriebswirt (HwO) „draufzusatteln“ oder gar ein Bachelorstudium anzuschließen, vertieften und erweiterten noch einmal das bereits Erreichte. Jetzt sei es an der jungen Generation, das Wissen weiterzugeben an die nächste Handwerksgeneration. Ebenso wichtig sei es aber, als Handwerkerin oder Handwerker in der Gesellschaft Flagge zu zeigen und auch dort – ehrenamtlich – Verantwortung zu übernehmen. „Ehrenämter sind nicht nur Pflicht, sondern machen auch Spaß“, verdeutlichte HwK-Präsident Hesse. Viele Wege stehen offen Durch die Gespräche der zweiten Talkrunde wurde deutlich, wie vielfältig Lebenswege sind. Der erste Gast auf der Bühne war der „Keks-Kreator“ Gregor Stapper aus Brilon. Er berichtete lebhaft von seiner Idee, das Handwerk Vier-Punkt-Null als Chance zu begreifen. Bei ihm können die Kunden nun online Kekse mit dem Keks-Kreator designen: seine Erfindung und sein Erfolg. Selbst Bundeskanzlerin Merkel sei im vergangenen Jahr auf der Internationalen Handwerksmesse in München begeistert gewesen, berichtete der Bäckermeister, der für sein Handwerk nicht mehr mitten in der Nacht aufstehen muss. Dass auch in schwierigen Situationen das Handwerk eine gute Basis darstellt, wusste Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister sowie Betriebswirt (HwO) Ralph Werthebach aus Netphen zu berichten. Seit einem tragischen Arbeitsunfall ist er dauerhaft schwer gehandicapt und kann seinen Beruf nicht mehr auf der Baustelle ausüben. Für ihn war es aber kein Grund aufzugeben – im Gegenteil. Er qualifizierte sich weiter zum Betriebswirt und managt heute weiter erfolgreich sein Unternehmen. Auch für ihn ist Handwerk Vier-Punkt-Null unverzichtbar, was seine Kunden dank z. B. VR-Technik natürlich ebenfalls freut. Auch der dritte im Bunde hat den Meisterbrief in der Tasche. Jakob Appelhans aus Sundern-Hagen setzt allerdings nicht die Familientradition als Tischler fort, sondern ist Installateur- und Heizungsbauermeister und Bachelor der Fachrichtung Gebäudesystemtechnik. Das Studium habe ihm, so berichtete er, weitere Perspektiven eröffnet, mit denen er nun auch bei Kunden punkten könne, die er sonst wahrscheinlich gar nicht hätte erreichen können. Drei Talkgäste, drei Lebenswege, drei Themenschwerpunkte – sie alle zeigten, wie vielfältig das Handwerk ist und welches enorme Zukunftspotenzial sich dort befindet. Entsprechend groß war auch der Applaus für die drei erfolgreichen Handwerksmeister. Wer gut ist, darf kann über sich lachen Für die Lachmuskeln war mit dem Auftritt der Stand-up Komikerin Lisa Feller ebenfalls gesorgt. Mit ihrem rund 20-minütigen Programm bewies auch sie ihre Meisterschaft. Gekonnt humorig und bestens vorbereitet begeisterte sie die jungen Meisterinnen und Meister im Saal und brachte sie dazu, über manche „Eigenheit des Handwerkers“ an diesem Festtag laut zu lachen. Der begeisterte Applaus am Ende des Vortrags zeigte, dass Lisa Feller den Nerv des Handwerks genau getroffen hatte. Viele viele bunte Luftballons … Nach einem schier endlosen Defilee zur Ausgabe der Meisterbriefe und Examensurkunden heizte die DELUXE-Truppe den Gästen noch einmal kräftig ein. Mit Nenas Klassiker „99 Luftballons“ endete die Feier in einem bunten Ballonregen. Jetzt sind die frisch „gebackenen“ Meister in jedem Fall bereit für ihre Zukunft. Und das Eine sei gesagt: Die Meister aus Südwestfalen fackeln nicht lange und machen sich direkt ans Werk. Meisterbrot für die Welt Wie jedes Jahr gab es natürlich auch die begehrten Meisterbrote der Ersten Deutschen Bäckerfachschule zu ergattern. Die Spende für die vom aktuellen Meisterkurs gebackenen Köstlichkeiten gehen an den Verein „COMPEDO“ von Talkgast Ralph Werthebach, der sich für Menschen mit Handicap einsetzt. Bildnachweis: © Markus Kluft / Handwerkskammer Südwestfalen Handwerkskammer Südwestfalen Brückenplatz 1 59821 Arnsberg

Donnerstag, 7. März 2019

Eine Handwerksausbildung ist die beste Jobversicherung.

Im Interview mit Gehalt.de spricht ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer über den Fachkräftemangel, den Meister und warum eine Handwerksausbildung wie eine Lebensversicherung ist. Wir sprechen aktuell von einem Fachkräftemangel im Handwerk, wie wirkt sich dieser aus? Welche Bereiche bzw. Berufe sind davon besonders stark betroffen? Laut Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit sind derzeit etwa 150.000 Stellen im Handwerk unbesetzt. Der ZDH geht sogar von bis zu 250.000 aus, da viele offene Stellen der Bundesagentur für Arbeit nicht gemeldet werden. Insbesondere Berufe im Bereich Sanitär, Heizung, Klima, im Bereich Elektro, die Lebensmittelhandwerke wie Fleischer und Bäcker, die Gesundheitshandwerke wie Orthopädietechniker oder auch die Bauberufe etwa im Hochbau sind betroffen. Die Auswirkungen dieses Fachkräftebedarfs im Handwerk bekommen tagtäglich viele Menschen zu spüren, wenn sie im Durchschnitt neun Wochen warten müssen, bis sich ein Handwerker ihres Vertrauens um ihren Auftrag kümmern kann. Das ist auch für die Betriebe eine schwierige Situation. Denn natürlich wollen sie ihre Kundschaft nicht enttäuschen. Im Übrigen: Auch ambitionierte politische Großprojekte wie Energie-, Wärme- und Mobilitätswende sind ohne das Handwerk nicht zu stemmen. Auf der anderen Seite bedeutet das: Handwerksberufe können jungen Menschen heute hervorragende Karriereperspektiven bieten. Eine Handwerksausbildung ist im Grunde eine Jobversicherung. Was sind Ihrer Meinung nach die Gründe für den Fachkräftemangel und wie kann man diesen Ursachen entgegenwirken? Für diese Situation gibt es mehrere Ursachen. Da ist zum einen natürlich der demographische Wandel. Zum anderen spüren wir jetzt die fatalen Folgen der Überakademisierung. Jahrelang wurde in unserer Gesellschaft vor allem das Studium gefordert und gefördert. Darunter hat die gesellschaftliche Anerkennung für die berufliche Bildung und für eine berufliche Tätigkeit im Handwerk gelitten. Das sehen wir zum Beispiel daran, dass heute mehr als die Hälfte eines Altersjahrgangs studiert, während vor nicht einmal zehn Jahren nur ein Drittel ein Studium begann. Wir sehen es auch daran, dass es finanzielle Hürden bei der Höheren Berufsbildung gibt – dazu zählt etwa die Fortbildung zum Meister –, die manche Interessierte abschrecken. (..) Jeder, der vorhat, einen Meister zu machen, sollte über das Aufstiegs-Bafög von den Lehrgangs- und Prüfungsgebühren befreit sein. Außerdem sollte es möglich werden, dass mehrere Fortbildungen hintereinander förderfähig sind. Was können das Handwerk und die Politik verbessern, damit Handwerksberufe attraktiver werden? Voraussetzung dafür, dass berufliche Bildung noch attraktiver wird, ist ein gesellschaftlicher Wandel. Wir müssen die Gleichwertigkeit einer beruflichen und akademischen Qualifikation noch besser deutlich machen. Unsere Strategie zur Nachwuchsgewinnung ist vielfältig: Besonders bekannt ist unsere Imagekampagne, mit der wir seit 2010 den gesellschaftlichen Stellenwert des Handwerks sichtbar machen. Auf dem Instagram-Account @wir_sind_das_handwerk zeigen wir, wie modernes Handwerk aussieht. Wir veranschaulichen auch im Rahmen von Berufswettbewerben, wie attraktiv eine handwerkliche Ausbildung ist. So führen wir jährlich unseren Leistungswettbewerb „PLW – Profis leisten was“ in allen 130 Gewerken durch und begleiten dann rund 15 Bundessieger alle zwei Jahre zum europäischen Berufswettbewerb EuroSkills. Außerdem kooperieren die Handwerkskammern und Innungen in den Regionen mit Schulen im Rahmen der Berufsorientierung. Dafür stellen Verbände vielfältige Unterrichtsmaterialien zur Verfügung. Die Bildungsberater der Handwerkskammern kooperieren mit Hochschulen und beraten Studienaussteiger. Und als Zentralverband unterstützen wir diese Strategie auf der politischen Ebene durch neue Ideen wie beispielsweise die Höhere Berufsbildung, das BerufsAbitur, die Forderung nach einer gleichwertigen Finanzierung der beruflichen und akademischen Bildung oder die Mitwirkung im Berufsbildungsgesetzgebungsverfahren. Würden Sie zu einer Ausbildung zur/m Meister/-in raten? Aus finanzieller Hinsicht scheint sich dieser Schritt in vielen Bereichen ja zu lohnen. Für Handwerker, die beruflich aufsteigen oder Führungsaufgaben übernehmen möchten, ist der Meistertitel auf jeden Fall zu empfehlen. In zulassungspflichtigen Handwerken, etwa dem KFZ-Techniker-, Dachdecker- oder Metallbauer-Handwerk, ist diese Qualifikation Voraussetzung, um einen eigenen Betrieb führen zu können. Die Aussichten, einen bestehenden Betrieb zu übernehmen, sind derzeit besonders gut: Das Institut für Mittelstandsforschung Bonn geht bis 2022 von insgesamt ca. 150.000 anstehenden Unternehmensnachfolgen aus. Was müssen Beschäftigte beachten, wenn sie eine Ausbildung zum/zur Meister/-in erwägen? Das Wichtigste ist, dass die Zulassungsvoraussetzungen zur Meisterprüfung erfüllt werden. Das ist in der Regel eine erfolgreich bestandene einschlägige Berufsausbildung. Teilweise können auch Fortbildungsabschlüsse auf die Meisterprüfung angerechnet werden, so dass dieser Teil nicht noch einmal geprüft wird. Das gilt zum Beispiel für den Abschluss KFZ-Servicetechniker/in. Ein Mindestalter für die Meisterprüfung sieht der Gesetzgeber nicht vor. Daneben gilt es zu entscheiden, in welcher Form die Vorbereitung auf die Meisterprüfung erfolgen soll. Der Gesetzgeber macht hier keine Vorschriften, die Vorbereitung ist deshalb bei verschiedenen Anbietern in unterschiedlichen Varianten möglich, zum Beispiel in Vollzeit oder berufsbegleitend. Bei der Auswahl des Vorbereitungskurses sind zwei Aspekte besonders wichtig: 1) Passt das Bildungsangebot zu dem Ziel, das damit erreicht werden soll? 2) Passt das Bildungsangebot zu den individuellen Rahmenbedingungen und Ressourcen? Mit der Meisterqualifikation kann zum Beispiel das Ziel einer Unternehmensgründung oder -übernahme verfolgt werden. Dann sind insbesondere Fragen der Existenzgründung und Betriebsführung relevant. Für andere steht vielleicht eine besondere Technik ihres Gewerks im Mittelpunkt, die in der Meisterausbildung vertieft werden soll. Außerdem muss der Meisterkurs zu den Familien- und Arbeitsbedingungen passen. Bei der Suche nach einem passenden Vorbereitungskurs können die Bildungsberater der Handwerkskammern oder das Portal www.karriereportal-handwerk.de helfen. Wichtig ist im Vorfeld auch, die Kosten der Meisterqualifizierung zu klären. Mit den Kosten für Kursteilnahme, Prüfungen, Material, Lebensunterhalt, Fahrten zur Bildungsstätte und ggf. Übernachtung können auch mal einige Tausend Euro erreicht werden. Der Staat fördert die Meisterqualifizierung mit dem Aufstiegs-Bafög. Und in einigen Bundesländern erhalten frischgebackene Meister für die bestandene Meisterprüfung einen Bonus obendrauf. Qualifizierte Gesellen – beispielsweise die Sieger in unserem jährlichen Leistungswettbewerb – können sich bei Ihrer Handwerkskammer um das mit bis zu 7.200 € dotierte Weiterbildungsstipendium (www.weiterbildungsstipendium.de) bewerben. Welche Handwerksberufe drohen zukünftig auszusterben? Alles in allem haben die meisten Ausbildungs- und Fortbildungsberufe eine ziemlich lange Lebensspanne und sterben so schnell nicht aus. Das hängt vor allem damit zusammen, dass in der Berufsbildung und bei der Modernisierung von Berufen weniger am Etikett, sprich: der Berufsbezeichnung, sondern mehr am Inhalt gearbeitet wird. So heißt beispielsweise der Tischler immer noch Tischler - oder Schreiner -, macht aber heute vieles anders als noch vor Jahrzehnten. Andere Berufe fusionieren, etwa der Backofenbauer mit dem Ofen- und Luftheizungsbauer. Und aus dem Kfz-Mechaniker und dem Kfz-Elektriker wurde der Kfz-Mechatroniker. Die Berufe und ihre Ausbildung entwickeln sich mit der Veränderung in der Technik und am Markt. Daneben gibt es auch „kleine“ handwerkliche Berufe, bei denen es weniger eine rein arbeitsmarktlich-ökonomische, sondern eher eine kulturell-gesellschaftliche Frage ist, ob wir diese tatsächlich aussterben lassen wollen. Hier geht es um Erfahrungen und Kulturtechniken, die sich nicht oder nur unzureichend in Büchern verschriftlichen und erhalten lassen und die daher nur von Generation zu Generation – vom Meister zum Gesellen – adäquat weitergeben werden können. Nehmen wir z.B. den Orgel- und Harmoniumbauer. Diese Ausbildung beginnen jährlich kaum 40 junge Menschen. Kühl ökonomisch gesehen also ein aussterbender Beruf. Gleichzeitig ist der deutsche Orgelbau aber weltweit führend und kürzlich zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt worden. Und dass dem so ist, liegt vermutlich auch daran, dass wir uns – als Handwerk, als Gesellschaft – eine geordnete duale Ausbildung und Meisterqualifizierung im Orgelbauerhandwerk leisten. Kommen neue Handwerksberufe dazu? Das Handwerk ist eine „atmende“ Branche. Handwerk gab es vor der ersten industriellen Revolution und es wird Handwerk auch noch nach der vierten industriellen Revolution geben. Der Wirtschaftsbereich Handwerk atmet dabei natürlich auch über die ihm zugehörigen Berufe. Bei manchen Berufen merkt man es nicht, z.B. weil das „Etikett“ bleibt, bei anderen Berufen wiederum vermutet man manchmal vielleicht gar nicht, dass sie zum Handwerk gehören – wie etwa die Mediengestalter Digital und Print oder die technischen Modellbauer. Und wieder andere Berufe kennen wir heute vielleicht noch gar nicht, doch fügen sie sich aufgrund ihrer Tradition und/oder Beschaffenheit ins Handwerk ein. So dürfte es z.B. spannend sein, was absehbar im Elektrohandwerk stattfindet – Stichwort Smart Home und Gebäudesystemintegration. Ist das Handwerk immer noch eine reine Männerdomäne oder beobachten Sie in den letzten Jahren auch einen erhöhten Frauenanteil? Das Handwerk befindet sich seit etwa zehn Jahren im (Geschlechter-)Wandel. Haben sich die Frauen bisher insbesondere auf die kaufmännischen Berufe und das Friseurhandwerk konzentriert, wählen sie zunehmend auch bislang eher männlich geprägte Ausbildungsberufe, wie z. B. Tischlerin, Malerin und Lackiererin, Bäckerin und Kraftfahrzeugmechatronikerin. In diesen Berufen hat sich der Anteil der Frauen zum Teil deutlich erhöht. Andere Berufe sind bereits von Männer- zu Frauendomänen geworden: Goldschmiede oder Konditoren zum Beispiel. Dagegen haben sich traditionell von Frauen bevorzugte Berufe wie der Hörgeräteakustiker zwischenzeitlich dahingehend verändert, dass sie für beide Geschlechter interessant sind. Insgesamt beträgt der Anteil der Frauen an den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im Handwerk knapp 22 Prozent. Die Top Ten der beliebtesten gewerblich-technischen Berufe der Frauen sind Friseur/-in, Augenoptiker/-in, Konditor/-in, Tischler/-in, Zahntechniker/-in, Maler/-in und Lackierer/-in, Kraftfahrzeugmechatroniker/-in, Hörgeräteakustiker/-in und Bäcker/-in. Doch egal ob Mann oder Frau: Das Handwerk eröffnet jedem vielfältige Berufs- und Karrierechancen. Viele Frauen, die im Handwerk eine Ausbildung machen, übernehmen danach Verantwortung in einem Unternehmen. Im Jahr 2017 haben Frauen etwa jede sechste Meisterprüfung (16,8 Prozent) absolviert und sogar jeder fünfte Handwerksbetrieb (19,4 Prozent) wird von einer Frau geführt. Lohnt sich der Weg in die Selbständigkeit? Was müssen Berufstätige dabei beachten? Für die meisten geht mit der Gründung oder Übernahme eines Betriebes ein Traum in Erfüllung. Viele Betriebsinhaber haben lange auf dieses Ziel hingearbeitet. Und die vergleichsweise geringe Zahl von Insolvenzen zeigt, dass das Konzept des Handwerks, die Betriebsgründung an eine hochwertige Qualifikation, also den Meisterbrief, zu knüpfen, aufgeht. Doch der Weg dorthin ist nicht leicht. Eine Befragung von Meisterprüfungsabsolventen zeigt, dass folgende Punkte als besonders herausfordernd bei der Unternehmensgründung bzw. -übernahme gelten: geeignete Mitarbeiter zu finden, Startkapital aufzubringen, Liquidität im laufenden Betrieb sicherzustellen sowie Auflagen zum Beispiel von Behörden zu erfüllen. Doch immerhin 17 Prozent der Befragten gaben an, keine Schwierigkeiten bei der Unternehmensgründung zu haben. Gibt es auch nach dem Meistertitel Weiterbildungsmöglichkeiten? Werden diese genutzt bzw. sind sie vielleicht sogar vorgeschrieben? Der Handwerksmeister ist in ein ganzheitliches, dem akademischen Bereich gleichwertiges Berufslaufbahnkonzept eingebettet: Aufbauend auf einer abgeschlossenen Berufsausbildung können drei Fortbildungsstufen durchlaufen werden. Auf der ersten Fortbildungsstufe nach der Gesellenausbildung kann ein Abschluss als Spezialist erworben werden, zum Beispiel als Kfz-Servicetechniker. Der wichtigste Abschluss auf der zweiten Fortbildungsstufe ist der Meister, der einem Bachelorabschluss der Hochschule gleichwertig ist. Und auf der dritten Fortbildungsstufe kann beispielsweise der Betriebswirt nach der Handwerksordnung draufgesetzt werden; dieser Abschluss ist dem Masterabschluss der Hochschule gleichwertig. Den Betriebswirtabschluss haben 2017 knapp 1.200 Handwerkerinnen und Handwerker erfolgreich absolviert. Daneben gibt es zahlreiche Fortbildungsregelungen der Handwerkskammern, die auf dem Meister aufsetzen, zum Beispiel eine Fortbildung zum Restaurator/zur Restauratorin im Handwerk oder zum Optometristen / zur Optometristin. Hierbei handelt es sich um gewerkspezifische Angebote, die die Handwerkskammern im Rahmen ihres autonomen Satzungsrechts erlassen. Und auch der Weg an die Hochschule ist für Meister möglich. In fachlich affinen Studiengängen können sich Meister ihre Qualifikationen sogar studienverkürzend anrechnen lassen. Welche Soft Skills sollten junge Menschen, die sich für das Handwerk als Berufsfeld entscheiden, mitbringen oder sich aneignen? Das Handwerk bietet all jenen Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten, die motiviert und leistungsstark arbeiten können und bereit sind, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Wer gerne teamorientiert und kreativ arbeitet, ist im Handwerk genau richtig

Mittwoch, 6. März 2019

Neue Ausbildungsordnung für Orgelbauer/-innen

Die imposante Musik aus kleinsten bis riesigen Pfeifen ist etwas ganz Besonderes, und das Bauen von Orgeln ein Kunsthandwerk mit sehr alter Tradition. Jede Orgel ist ein Einzelstück, einzig für den architektonischen Raum erbaut, in dem sie erklingen soll, und mit einer Lebensdauer, die auf Jahrhunderte ausgerichtet ist. Gemeinsam mit den zuständigen Bundesministerien, den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Auftrag der Bundesregierung die Berufsausbildung für Orgelbauer und Orgelbauerinnen modernisiert. Die neue Ausbildungsordnung tritt zum 1. August 2019 in Kraft. Der Orgelbau ist seit 2017 immaterielles Kulturerbe. Eine Orgel ist nicht nur ein Instrument, sondern auch ein eigenständiges Kunstobjekt aus tausenden Teilen, einzigartig in Form, Klang und Volumen. Orgelbauer/-innen befassen sich mit Entwurf, Konstruktion, Herstellung und Klanggestaltung von Orgeln. Orgelpflege, Stimmung und Intonation sind weitere Haupttätigkeitsfelder. Und zu ihren Aufgaben gehört es auch, bestehende Orgeln zu reparieren, zu restaurieren und zu rekonstruieren. Die Neuordnung des dreieinhalbjährigen Ausbildungsberufes greift technische, wirtschaftliche und organisatorische Änderungen und Entwicklungen im Orgelbau auf. Neben veränderten und modernisierten Standards im Bereich von elektrisch wie auch elektronisch gesteuerten Orgelsystemen berücksichtigt die neue Ausbildungsordnung auch den Einzug von computergesteuerten (CNC-)Werkzeugmaschinen in Teilbereichen der Produktion. Neu sind auch Inhalte zur Qualitätssicherung und zur Kundenorientierung. Die bisherige Berufsbezeichnung "Orgel- und Harmoniumbauer/-in" wurde geändert, da es keinen Neubau von Harmonien mehr gibt. Deren Reparatur wird aber weiterhin in der Ausbildung berücksichtigt. Die neue Ausbildungsordnung unterscheidet weiterhin zwei Fachrichtungen: Orgelbau und Pfeifenbau. In der Fachrichtung Orgelbau steht der Bau von Gehäuseteilen und Spieltischen, das Anfertigen von Teilen für die Traktur, also das Übertragungssystem beim Spielen der Klaviatur und Zuschalten der Register, sowie das Montieren von Orgeln am Aufstellungsplatz im Vordergrund. In der Fachrichtung Pfeifenbau werden unter anderem Metallplatten für die Pfeifen hergestellt, daraus die verschiedenen Arten von Orgelpfeifen angefertigt sowie repariert. Um Orgelbauer/-in zu werden, muss man das Instrument nicht selbst spielen können. Neben der Freude für den Beruf sind vor allem ein musikalisches Gehör und handwerkliche Fähigkeiten von Vorteil. Wer sich später zum/zur Intonateur/-in spezialisieren will, sollte jedoch eine Orgel bedienen können. 2018 schlossen 48 Jugendliche einen neuen Ausbildungsvertrag für den Beruf Orgel- und Harmoniumbauer/-in ab; die Übernahmeaussichten für Auszubildende sind gut. Nach der Ausbildung kann eine Weiterqualifizierung zum/zur Orgel- und Harmoniumbaumeister/-in angeschlossen werden. Die modernisierte Ausbildungsordnung und der darauf abgestimmte, von der Kulturminister-konferenz für den schulischen Teil der dualen Ausbildung erarbeitete Rahmenlehrplan lösen zum 1. August 2019 die bestehende Verordnung aus dem Jahr 1984 ab. foto Orgelbau Klais Weitere Informationen unter www.bibb.de/neue-berufe Bundesinstitut für Berufsbildung Robert-Schuman-Platz 3 53175 Bonn

Blutzeugen des 20. Jahrhunderts - Deutsches Martyrologium überarbeitet und aktualisiert. - handwerkernachrichten.com


Blutzeugen des 20. Jahrhunderts - Deutsches Martyrologium überarbeitet und aktualisiert. 











Zur Erinnerung an die Märtyrer des 20.
Jahrhunderts ist jetzt die siebte  überarbeitete und aktualisierte
Auflage des Deutschen Martyrologiums unter dem Titel „Zeugen für
Christus“ erschienen. Das Projekt geht auf Papst Johannes Paul II.
zurück, der dazu aufrief, die Erinnerung an die Märtyrer des 20.
Jahrhunderts wachzuhalten: „Die Märtyrer sind zurückgekehrt, häufig
unbekannt, gleichsam ‚unbekannte Soldaten‘ der großen Sache Gottes.
Soweit als möglich dürfen ihre Zeugnisse in der Kirche nicht verloren
gehen. Wie beim Konsistorium empfohlen wurde, muss von den Ortskirchen
alles unternommen werden, um durch das Anlegen der notwendigen
Dokumentation nicht die Erinnerung zu verlieren an diejenigen, die das
Martyrium erlitten haben“, so Papst Johannes Paul II. in seinem
Schreiben zur Einberufung des Heiligen Jahres 2000. Verantwortlich für
das Deutsche Martyrologium des 20.  Jahrhunderts ist im Auftrag der
Deutschen Bischofskonferenz Prälat Prof. Dr. Helmut Moll.

Deutsches Martyrologium erscheint in siebter Auflage - Blutzeugen des 20. Jahrhunderts


In der siebten Auflage des Werkes werden
neue aktuelle wissenschaftliche Forschungen mit berücksichtigt. Aktuelle
und umfangreiche Monographien und Biographien thematisierten
Glaubenszeugen aus der Zeit des Nationalsozialismus. Hier sind Studien
über den Münchner Journalisten Dr. Fritz Michael Gerlich, den früheren
Württembergischen Staatspräsidenten Dr. h.c. Eugen Bolz oder Dr. Karl
Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg aus dem Bistum Würzburg zu nennen.
Seit der Auslieferung der sechsten Auflage
des deutschen Martyrologiums wurden mehrere Blut- und Glaubenszeugen mit
einem Verfahren für Selig- bzw. Heiligsprechungen ausgezeichnet. Das
aktuelle Werk geht unter anderem auf den Mariannhiller Missionar P.
Engelmar Unzeitig ein, ebenso auf die Seligsprechungen von Pfarrer
Antonius Joseph Marxen und Pfarrer Alfons Tracki.
Das Martyrologium des 20. Jahrhunderts wird
kontinuierlich fortgeschrieben. Seit dem Jahre 2015 konnten dazu neue
Beauftragte für deutsche Diözesen ernannt werden, die in der Lage sind,
Personen von Glaubenszeugen zu entdecken, neue Lebensbilder zu erstellen
sowie eingehende Rückfragen zu beantworten.
Hintergrund
Das Gesamtprojekt zur Märtyrergeschichte
des 20. Jahrhunderts wurde 1994 von Papst Johannes Paul II. initiiert.
Seither haben 160 Fachleute in Zusammenarbeit mit Bistümern und
Ordensgemeinschaften Lebensbilder von knapp 1.000 katholischen
Märtyrerinnen und Märtyrern zusammengestellt. Die Darstellung erfolgt in
vier Kategorien: die Blutzeugen unter Hitlers Terror; die Blutzeugen in
der Zeit des Kommunismus; das „martyrium puritatis“ von Mädchen,
Frauen, Ordensschwestern und ihren Beschützern; die Blutzeugen aus den
Missionsgebieten.
Hinweis:
Zeugen für Christus. Das deutsche
Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Herausgegeben von Helmut Moll im
Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz. 2 Bände, Verlag Ferdinand
Schöningh Paderborn, 99,00 Euro, ISBN 978-3-506-78012-6.

Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein
Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller Diözesen in Deutschland.
Derzeit gehören ihr 67 Mitglieder (Stand: März 2019) aus den
27 deutschen Diözesen an. Sie wurde eingerichtet zur Förderung
gemeinsamer pastoraler Aufgaben, zu gegenseitiger Beratung, zur
Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von
Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen.
Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz ist die Vollversammlung
aller Bischöfe, die regelmäßig im Frühjahr und Herbst für mehrere Tage
zusammentrifft.
Kaiserstraße 161
53113 Bonn

Handwerkskammer erleichtern die Berufswahl - „Berufsorientierung ist wie Laufen mit dem Kompass“

Planen, entscheiden und dann ab in die berufliche Ausbildung - 16 Maßnahmen der Handwerkskammer erleichtern die Berufswahl. Nicht ungewöhnlich ist die Verwirrung bei Schulabgängern, wenn es um die Frage geht: Was kommt nach der Schule? Mit 16 Maßnahmen zur Berufsorientierung unterstützt die Handwerkskammer Region Stuttgart junge Menschen auf dem Weg in die berufliche Zukunft. Die zielgruppenspezifischen Angebote werden gerne genutzt, um bei einer Auswahl von 130 Ausbildungsberufen im Handwerk die persönlich richtige Entscheidung zu treffen. Für Thomas Hoefling, Hauptgeschäftsführer der Stuttgarter Handwerkskammer, ist die passgenaue Berufsorientierung ein Prozess mit zwei Seiten: „Auf der einen stehen Jugendliche, die sich selbst orientieren, ihre eigenen Interessen, Kompetenzen und Ziele kennenlernen. Auf der anderen stehen die Anforderungen der Arbeitswelt, auf die hin Schüler orientiert werden. Beide Seiten müssen immer wieder neu abgestimmt werden.“ Ziel sei, mit den Angeboten der Berufsorientierung die jungen Menschen zu unterstützen, damit sie diesen Prozess leichter meistern können und ihren passenden Weg finden. Ausbildungsbotschafter – Jugend informiert Jugend Ausbildungsbotschafter sind Azubis, die neben ihrer Ausbildung in einem Handwerksbetrieb Schulklassen besuchen und den Schülern authentisch von ihrem Berufsalltag berichten. Der Vorteil: Die jungen Auszubildenden können den Schülern die Informationen auf Augenhöhe vermitteln und kommen so schnell mit ihnen ins Gespräch. Das Projekt „Ausbildungsbotschafter“ ist eine landesweite Initiative des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg. InfoTour – rein in die Schulen Jedes Jahr besuchen die Ausbildungsexperten der Handwerkskammer im Rahmen der „InfoTour“ rund 40 Haupt-, Gemeinschafts-, Real- und Werkrealschulen. In einer Infostunde wird den Schülern das Handwerk mit seinen vielfältigen Karrierechancen sowie die Videoplattform azubiTV und die App Lehrstellenradar vorgestellt. Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler von einer Ausbildung im Handwerk zu begeistern. Das Angebot an die Schulen ist kostenlos – Fragen darf bekanntlich nichts kosten. MeisterPOWER – rauf auf den Chefsessel Wer will nicht mal Unternehmer sein und auf dem Chefsessel Platz nehmen? Das geht ganz einfach in und mit der Schulklasse und der Online-Lernsoftware „MeisterPOWER“. Damit schlüpfen Jugendliche tatsächlich in die Rolle eines selbstständigen Handwerkers. In der Betriebssimulation erfahren sie spielerisch Abläufe und Zusammenhänge in einem Unternehmen, erhalten einen realitätsnahen Einblick in die Anforderungen der Berufswelt und lernen, wie die Wirtschaft funktioniert. Natürlich darf auch der Lehrer mitmachen... Bildungspartnerschaft – die Win-win-Situation Bildungspartnerschaften sind feste und langfristige Kooperationsvereinbarungen zwischen Schulen und Betrieben. Dabei werden gemeinsame Berufsorientierungsmaßnahmen wie Praktika, Bewerbertraining, Betriebsbesuche oder Betriebspräsentationen fixiert. Angehende Azubis können direkt „vor Ort“ von potentiellen Ausbildungsbetrieben abgeholt und von einer Lehre begeistert werden. Die Handwerkskammer unterstützt und vermittelt die Partner auf Wunsch. So entsteht eine echte Win-win-Situation. Berufsorientierung am „Gymmi“ – ungeschminkt und ehrlich Die Berufsaussichten für Abiturienten sind im Handwerk bestens. Deshalb richtet sich das Projekt „Talente entdecken mit ProBerufGym“ speziell an Gymnasien und unterstützt Schülerinnen und Schüler frühzeitig bei der Berufsorientierung. Die Maßnahme läuft fünf Tage. Die Gymnasiasten sind dabei drei Tage in ausgewählten Handwerksbetrieben, wo sie unter Anleitung von Mentoren, das sind Fachkräfte aus dem jeweiligen Betrieb, berufstypische Arbeiten ausführen. So erhalten die Jugendlichen authentische Einblicke in das Berufsfeld. Zwei Tage werden sie in der Handwerkskammer in Theorieblöcken über die Zukunftschancen im Handwerk aus erster Hand informiert. Insgesamt werden drei individuell ausgewählte Berufe erkundet. Die berufsorientierende Maßnahme wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg unterstützt. Beratungsangebot – das Dauerthema zur Berufsorientierung Die klassische Aufgabe der Handwerkskammer ist die zielgruppengerechte individuelle Beratung von Schülerinnen und Schülern, Studienabbrechern und jungen Erwachsenen mit Beratungsbedarf. Die Kontakte sind sowohl telefonisch als auch persönlich meist sehr hilfreich. Ausbildungsmessen – Treffpunkt am Stand Bei den zahlreichen Ausbildungsmessen ist das Handwerk stets mit Informationsständen vertreten und informiert im Rahmen von Messegesprächen die Besucher über Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten. Betriebe, Innungsvertreter, die Kreishandwerkerschaften sowie die Experten der Handwerkskammer sensibilisieren und Informieren Schüler, Lehrer und Eltern über das Ausbildungsangebot in der Branche und freie Lehrstellen. Infobus – die geballte Ladung Information unter der Haube 100 PS, riesengroß, bunt, voll mit Zukunft: Mit einem speziellen Infomobil besuchen Ausbildungsexperten der Handwerkskammer regelmäßig Ausbildungsmessen, Events sowie Schulen und informieren mithilfe von Mitmach-Aktionen, Broschüren und Flyern über die Ausbildung im Handwerk. Berufsorientierungsprogramm (BOP) – einfach reinschnuppern Im Rahmen eines speziellen Berufsorientierungsprogramms lernen Jugendliche handwerkliche Berufe kennen und erhalten authentische Einblicke in die Arbeitswelt. Sie durchlaufen innerhalb eines Jahres ein insgesamt zweiwöchiges Praktikum in der Bildungsakademie der Handwerkskammer in Stuttgart-Weilimdorf und schnuppern in verschiedene handwerkliche Berufsfelder hinein. Das Projekt wird über das Bundesministerium für Bildung und Forschung, vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) und vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg gefördert. Werkstatthaus – die Entdeckungsreise durch die Welt der Berufe Schülerinnen und Schüler können in der Bildungsakademie in Stuttgart-Weilimdorf auf eine Entdeckungsreise der ganz praktischen Art gehen: An einem Vormittag werden sie unter Anleitung einer erfahrenen Gestalterin im Handwerk im „Werkstatthaus“ kreativ – und das macht viel Spaß. Das Werkstatthaus führt Jugendliche durch die Erstellung von kleinen Arbeitsobjekten an die Entdeckung ihrer eigenen Fähigkeiten und Talente heran und ermöglicht ihnen damit eine frühzeitige und selbstbestimmte Auseinandersetzung mit dem Thema Berufswahl. Bewerbertraining – „bella figura“ beim Casting Was soll ich da bloß fragen? – Ein Vorstellungsgespräch mal im Echtbetrieb durchspielen und Tipps gegen die Nervosität erhalten. Die Handwerkskammer unterstützt Kooperationspartner wie Schulen, Jugendhäuser und andere Bildungsträger bei der Durchführung von Planspielen und Bewerbertrainings. Zum Angebot gehört auch ein Bewerbungsmappen-Check. Elternarbeit – der Überblick für die Familienchefs Viele Eltern haben ihre Meinung zum Thema Beruf und Karriere für die eigenen Kinder. Ergänzungen sind immer gerne willkommen. Deshalb sind die Experten der Handwerkskammer gerne bei Elternabenden von Kooperationspartnern und Schulen dabei, um Eltern für eine Ausbildung im Handwerk zu sensibilisieren und Vorurteile abzubauen. Broschüren, Flyer und Listen – wer schreibt, der bleibt Hochwertige Infomaterialien rund um das Thema Ausbildung im Handwerk werden zielgruppenspezifisch an Schulen, auf Messen und bei vielen Infoveranstaltungen gestreut – nach dem Motto: Wer schreibt, bleibt. azubiTV – rein ins Netz Auf der Videoplattform azubiTV.de finden Jugendliche und Berufseinsteiger über 100 Video-Clips mit Auszubildenden aus der Region Stuttgart. Auch viele Eltern und Lehrer informieren sich, was ein Graveur macht oder wie der Alltag eines Stuckateurs abläuft. Vor der Kamera stehen echte Lehrlinge aus Handwerksbetrieben und keine gecasteten Schauspieler. Sie zeigen, wie es an ihrem Arbeitsplatz aussieht, was ihren Job so spannend macht und was ein angehender Azubi mitbringen sollte, wenn er in diesem Beruf seine Zukunft sieht. Über azubiTV finden Interessenten außerdem freie Ausbildungs- und Praktikaplätze in der Region Stuttgart. Lehrstellenbörse/Lehrstellenradar – online geht’s schneller In der kostenfreien Lehrstellenbörse der Handwerkskammer auf www.hwk-stuttgart.de/lehrstellenboerse können Betriebe ihre freien Lehrstellen und Praktikaplätze eintragen. Die Daten in der Lehrstellenbörse sind mit der App „Lehrstellenradar“ verknüpft, so dass die Suche nach Handwerksberufen, Stichworten und Regionen schnell und einfach ablaufen kann. Wer eine Lehrstelle sucht, wird also fündig in der online-Börse oder per Radar auf dem Smartphone. Eigentlich ein Kinderspiel! WhatsApp-Berufe-Checker – ohne die Kampagne geht’s nicht Mit dem WhatsApp-Berufe-Checker der Imagekampagne des deutschen Handwerks wird Jugendlichen die Berufswahl erleichtert. Mit Hilfe des Dienstes können Jugendliche spielerisch herausfinden, welcher Handwerksberuf zu ihnen passen könnte. Der WhatsApp-Chatbot stellt fünf Fragen zu den Interessen und Vorlieben beim Arbeiten. Die passenden Berufsprofile werden per GIF präsentiert und verlinken auf weitere Informationen zur Ausbildung. Weitere Infos: www.hwk-stuttgart.de/berufsorientierung Die Grafik verdeutlicht die Vielzahl der Maßnahmen zur Berufsorientierung besonders anschaulich. Handwerkskammer Region Stuttgart Heilbronner Straße 43 70191 Stuttgart