Freitag, 24. Mai 2019

Auftrag erteilt - Handwerker kommt nicht. Was läuft falsch?

Wochenlanges Warten auf den Handwerker: "Wir brauchen eine Bildungswende" . ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke sprach mit der Deutschen Handwerkszeitung über dicke Auftragspolster für Handwerksbetriebe, wochenlange Wartezeiten und steigende Preise. Das Interview erschien online am 24. Mai 2019. Warum nehmen Handwerker Aufträge überhaupt an, wenn sie wissen, dass die Kunden so lange warten müssen? Holger Schwannecke: Ohne Aufträge keine Arbeit. Denn am Anfang aller handwerklichen Geschäfte und Tätigkeiten steht immer erst einmal ein Auftrag. Wenn ein Handwerksbetrieb auch künftig überleben will, muss er Aufträge erhalten. Auftragspolster sind für einen Handwerksbetrieb eine Art Absicherung, dass auch in Zukunft genug zu tun sein wird, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter beschäftigt werden können, der Betrieb also über zehn Wochen hinaus weiterläuft. Erhaltene Aufträge sind also ein "Arbeits- und Beschäftigungsvorrat" für einen Betrieb und damit eine wichtige Planungsgrundlage. Ein Auftrag ist außerdem immer ein Ausdruck des Vertrauens in das Können und die Fähigkeiten eines Betriebes. Darüber freuen sich Betriebe zu Recht zunächst erst einmal. Und es ist doch klar, dass Betriebe ihre Kunden nicht enttäuschen oder vor den Kopf stoßen möchten, indem sie einen Auftrag ablehnen. Zu einer handwerklich guten Arbeit und Dienstleistung gehört aber nach meinem Verständnis dann dazu, dass Betriebe ihren Kunden eine realistische und ehrliche Auskunft darüber geben, wie lange es dauern wird, den Auftrag zu erfüllen. Wenn Kunden von vorneherein wissen, dass sie etwas länger warten müssen und erteilen dennoch den Auftrag, dann ist es doch richtig, dass ein Handwerker im Sinne des "Weiterbetriebes" seines Unternehmens Aufträge annimmt. Warum stellen die Handwerksbetriebe nicht einfach mehr Mitarbeiter ein? Schwannecke: Wenn das mal so einfach wäre: Handwerksbetriebe würden sehr gerne „einfach mehr MitarbeiterInnen“ einstellen. Aber wenn keine da sind, wo sollen die Betriebe sie denn herholen? Zaubern gehört leider nicht zum Handwerk. Laut einer aktuellen ZDH-Umfrage hatten im vergangenen Jahr 38 Prozent der Handwerksbetriebe große Mühe bei der Suche nach Fachkräften oder waren sogar erfolglos. An allen Ecken und Enden fehlen Auszubildende, Gesellen und Meister. Viele Betriebe würden gerne mehr Mitarbeiter einstellen, aber gewerkeübergreifend berichten Betriebsinhaber im Handwerk, dass es immer aufwendiger und schwerer wird, überhaupt Personal und Nachwuchs zu finden, und sogar noch einmal schwieriger, Personal zu finden, das dann auch passgenau geeignet ist. Und was das Ganze nicht einfacher macht: Von jetzt auf gleich lassen sich fehlende Fachkräfte und fehlender Nachwuchs nicht aus dem Boden stampfen. Die stehen frühestens nach zwei bis drei Jahren fundierter Ausbildung zur Verfügung. Jahrelang verhallten unsere Warnungen, dass Fachkräfte fehlen werden, wenn wir nicht genügend junge Menschen für eine duale Ausbildung gewinnen. Jetzt erleben Viele selbst, wie schwierig es ist, Handwerker mit freien Kapazitäten zu finden. Möglicherweise werden nun endlich unsere Warnungen Gehör finden wie auch unsere Vorschläge, damit sich die Lage wieder bessert. Es bedarf nicht weniger als einer Bildungswende: Wir müssen berufliche und akademische Ausbildung wieder als gleichwertige Wege in ein erfolgreiches Berufsleben anerkennen und fördern. Im gesellschaftlichen Bewusstsein muss sich wieder festsetzen, dass unsere gesamte Wirtschaft mit dem Handwerk steht und fällt. Wird das Fachkräftefundament, auf dem unsere Wirtschaft basiert, brüchig, dann gefährdet das die Stabilität der Gesamtwirtschaft. Mehr Wertschätzung für berufliche Ausbildung und berufliche Tätigkeiten wie für diejenigen, die ausbilden, mehr finanzielle Förderung beruflicher Bildung, mehr Jugendliche, die eine Ausbildung machen, mehr Frauen, mehr Langzeitarbeitslose, Flüchtlingsintegration und Zuwanderung: All das sind notwendige Bausteine, damit es in Zukunft für unsere Handwerksbetriebe einfacher ist, Fachkräfte einzustellen. Warum sind Handwerker so teuer? Treiben die Firmen selbst die Preise nach oben? Schwannecke: Das ganz sicher nicht. Dieses Thema hat mehrere Facetten: Da sind zunächst einmal natürlich die betriebswirtschaftlichen Aspekte, die bei der Preisbildung in den Betrieben eine Rolle spielen. Die derzeit steigenden Preise für Handwerksleistungen bilden nur die allgemeine Entwicklung bei Löhnen, Lohnzusatzkosten, Energie-, Material- und Rohstoffkosten ab, und da ist die Bewegung in letzter Zeit nur eine: nach oben. Wenn am Ende auch noch etwas beim Handwerker als Ertrag übrig bleiben soll, dann muss er die steigenden Löhne und Lohnzusatzkosten, die höheren Energie-, Material- und Rohstoffkosten in seine Kalkulation einbeziehen, dann kommt ein betriebswirtschaftlich kalkulierender Handwerker gar nicht umhin, diese höheren Kosten bei der Preiskalkulation zu berücksichtigen . In den Jahren der Baukrise haben sich die Betriebe an der Preisuntergrenze bewegt. Derzeit ist es möglich, die deutlichen Kostensteigerungen auch wieder angemessen zu bepreisen. In diesem Zusammenhang stellt sich aber auch eine andere, grundsätzlichere Frage: Was ist uns eigentlich handwerkliche, von Menschen erbrachte Arbeit wert? In welchem Maße sind wir bereit, den handwerklichen Aufwand und die Wertschöpfung durch von Menschen erbrachte Arbeit angemessen über einen entsprechenden Preis zu honorieren? Der allseits bekannte Werbespruch "Geiz ist geil" steht geradezu symptomatisch für eine gegenwärtig weit verbreitete, wenig wertschätzende Haltung gegenüber dem, was Menschen mit ihrer Hände Arbeit schaffen. Billig, billig ist sicherlich kein Ausdruck der Wertschätzung für die Arbeit hoch qualifizierter Fachkräfte. Die Fragen stellte Jana Tashina Wörrle.

Sonntag, 19. Mai 2019

46 Goldene Meister 2019 aus Mannheim und Umgebung - stolzes Handwerk.

Zu einem Gruppenbild stellten sich die Goldenen Meister 2019 mit Präsident Alois Jöst (5. von rechts), Vizepräsident Martin Sättele (links), Ehrenvizepräsident Gerhard Höfler (rechts), Hauptgeschäftsführer Jens Brandt (4. von rechts) und den Obermeistern der verschiedenen Innungen dem Fotografen. - 46 Goldene Meister 2019 aus Mannheim und Umgebung haben vor 50 Jahren die Meisterprüfung absolviert. Präsident Alois Jöst: „Sie waren mit Leib und Seele Meister“. Alois Jöst: „Identifikationsmerkmal für die Menschen“. - Im Rahmen einer Feierstunde hat der Präsident der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, Alois Jöst, insgesamt 46 „Goldene Meister“ aus Mannheim und Umgebung zum Jubiläum des 50. Jahrestages ihrer Meisterprüfung gratuliert. Mit ihrem persönlichen Einsatz hätten sie alle dazu beigetragen, dass das Wort des erfolgreichen Wirtschaftsministers Ludwig Erhards vom „Wohlstand für alle“ Wirklichkeit werden konnte, sagte Jöst. Und wörtlich: „Sie haben Verantwortung übernommen und dafür Sorge getragen, dass junge Menschen eine qualifizierte Ausbildung erhielten“. „Sie sind das beste Beispiel dafür, dass der Titel des Handwerksmeisters ein Ausweis qualifizierter Kenntnis und Fähigkeit in einem Beruf ist“, rief der Mannheimer Kammerpräsident den Jubilaren zu. Wörtlich: „Sie waren mit Leib und Seele Meister.“ Er machte deutlich, dass man damals „nicht ein bisschen Handwerksmeister mit ein bisschen Betrieb“ sein konnte. Wörtlich: „Sie waren mit Leib und Seele Meister. Sie waren es mit Begeisterung und Leidenschaft. Sie haben Ihren Beruf geliebt.“ Jöst sprach allen Goldenen Meistern seine „große Anerkennung aus für diese Zeit, in der sie etwas Großes geleistet und damit auch ein Stück Wirtschaftsgeschichte für unser Land geschrieben haben.“ Präsident Jöst dankte den Goldenen Meistern für ihre „Gewissenhaftigkeit, Leistungsbereitschaft und auch die Bewahrung traditioneller Werte.“ Und brachte es zugleich auf den Punkt: „Meister wissen wie’s geht!“ Nicht zuletzt habe dies Richard Wagner in seinen Meistersingern so eindrucksvoll in Worte und Musik gefasst: „Verachtet mir die Meister nicht und ehrt mir ihre Kunst“. Die Goldenen Meister sind für den Mannheimer Kammerpräsidenten zu einem „Identifikationsmerkmal für Menschen in unserem Land“ geworden. Denn durch ihr Wissen und Können hätten sie einen stabilen Mittelstand geschaffen, der heute noch Säule unserer Wirtschaft ist. Insgesamt 46 Goldene Meister aus Mannheim und Umgebung ehrte der Mannheimer Kammerpräsident persönlich durch Überreichen einer Urkunde. Er wünschte allen eine gute Zukunft und gratulierte, auch im Namen der mehr als 12.400 Betriebe, zur goldenen Meisterschaft. Bild: Thomas Raffler Liste mit den geehrten Jubilaren. Goldene Meisterfeier 2019 Liste Jubilare Mannheim Nr. Name Vorname Ort Beruf Prüfung am 1 Becker Wolfgang Heidelberg Schreiner 30.06.1969 2 Belener Karl Heinz Epfenbach Gas- und Wasserinstallateur 22.07.1969 3 Berberich Hans-Peter Mannheim Stukkateur 20.05.1969 4 Blum Rolf Mannheim Buchdrucker 17.11.1969 5 Dahlem Willy Mannheim Wärme-, Kälte-u. Schallschutzisolierer 29.08.1969 6 Drechsler Werner Schwetzingen Kraftfahrzeugmechaniker 14.11.1969 7 Edelmann Karl-Heinrich Neckargemünd Fleischer 26.04.1969 8 Eder Fritz Mannheim Maschinenbauer 26.06.1969 9 Ehrhard Rudolf Ladenburg Blechner 22.07.1969 10 Geißinger Kurt Heidelberg Maler- und Lackierer 30.07.1969 11 Gembe Richard Leimen Elektroinstallateur 11.06.1969 12 Göck Alwin Ketsch Friseur 05.05.1969 13 Hager Karl Weinheim Gas- und Wasserinstallateur 22.07.1969 14 Hoffner Manfred Schwetzingen Friseur 05.05.1969 15 Hofmann Ferdinand Mannheim Dreher 26.06.1969 16 Isele Edgar Mannheim Schreiner 30.06.1969 17 John Wolfgang Lampertheim Elektroinstallateur 10.06.1969 18 Kauer Norbert Otto Heddesheim Elektroinstallateur 25.08.1969 19 Killmaier Eugen Mannheim Fleischer 01.04.1969 20 Klein Dieter Ludwigshafen Friseur 05.05.1969 21 Kolb Angelika Plankstadt Friseur 05.05.1969 22 Kreuzer Hans-Peter Ilvesheim Schreiner 30.06.1969 23 Krippl Reinhold Mannheim Maler- und Lackierer 19.07.1969 24 Nagel Werner Schifferstadt Maurer 30.05.1969 25 Oestringer Richard Rauenberg Maler- und Lackierer 19.07.1969 26 Pfeil Hubert Mannheim Maler- und Lackierer 19.07.1969 27 Reith Karin Fahrenbach Friseur 05.05.1969 28 Ritter Jochen Mannheim Friseur 05.05.1969 29 Schlosser Heinz Mannheim Maler- und Lackierer 19.07.1969 30 Schmid Dieter Schriesheim Zentralheizungs- und Lüftungsbauer 27.09.1968 30 Schmid Dieter Schriesheim Elektroinstallateur 07.06.1967 31 Schmitt Gerhard Mannheim Maler- und Lackierer 19.07.1969 32 Schneider Hans Sandhausen Schreiner 30.06.1969 33 Speicher Fritz Lampertheim Fleischer 04.12.1968 34 Steeg Monika Eberbach Friseur 03.10.1969 35 Stiegler Franz Neckargemünd Schreiner 30.06.1969 36 Stripf Lothar Schwetzingen Dreher 26.06.1969 37 Vieten Wolfgang Mannheim Raumausstatter 22.05.1969 38 Wachter Günter Mannheim Friseur 11.12.1969 39 Wettstein Manfred Plankstadt Fleischer 20.05.1969 40 Wirth Peter Heidelberg Maler- und Lackierer 19.07.1969 41 Wolf Willi Ladenburg Schornsteinfeger 18.10.1968 42 Ziebarth Helga Mannheim Damenschneider 05.07.1963 43 Zischkale Walter Böhl-Iggelheim Flachdrucker 17.11.1969 44 Zuber Robert Nußloch Gas- und Wasserinstallateur 22.07.1969 Ein Gas-und Wasserinstallateurmeister und Elektromechanikermeister möchten aus Datenschutzgründen nicht genannt werden und sind daher namentlich nicht aufgeführt. Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald B1, 1-2 68159 Mannheim

Freitag, 3. Mai 2019

KFZ-Hardware-Nachrüstung – Bundesförderung für Handwerker- und Lieferfahrzeuge




Im Rahmen des „Konzepts für saubere Luft und die Sicherung der
individuellen Mobilität in unseren Städten“ fördert der Bund die
Nachrüstung von gewerblich genutzten leichten und schweren Handwerker-
und Lieferfahrzeugen. Allerdings nur, wenn der Handwerksbetrieb seinen
Firmensitz in einer der von Grenzwertüberschreitungen betroffenen
Städten oder Landkreisen hat sowie gewerbliche Fahrzeughalter, deren
Firma nennenswerte Aufträge in der jeweiligen Stadt hat (25 Prozent oder
mehr der Aufträge pro Jahr bzw. 25 Prozent oder mehr des Umsatzes).
Betroffene Städte oder Landkreise sind unter anderem Mannheim,
Ludwigshafen, Heilbronn, Stuttgart, Darmstadt, Frankfurt.



Gefördert wird die Nachrüstung folgender Fahrzeuge:


  • Leichte Handwerker- und Lieferfahrzeuge der Klassen N1 und N2 zwischen 2,8 und 3,5 Tonnen der Euro-Stufen Euro 3, 4, 5 und 6
  • Schwere Handwerker- und Lieferfahrzeuge der Klassen N1 und N2 bis 7,5 Tonnen der Euro-Stufen Euro I, II, III, IV, V und EEV
 weiterlesen....



KFZ-Hardware-Nachrüstung – Bundesförderung für Handwerker- und Lieferfahrzeuge - handwerkernachrichten.com: