Mittwoch, 30. September 2020

Handwerkskammern beraten zum Programm „Digital Jetzt!“ - Neue Förderung für die Digitalisierung.


Finanzspritze für digitale Aufrüstung - Wer sein Unternehmen digital aufrüstet, kann einen Antrag auf Fördergelder vom Bund stellen. - Neue Förderung für die Digitalisierung des Mittelstandes. Handwerkskammern beraten zum Programm „Digital Jetzt!“ am 8. Oktober per Videokonferenz. - Wer als mittelständisches Unternehmen seine Prozesse mit digitalen Technologien entwickelt sowie in die Qualifizierung der Beschäftigten zu Digitalthemen investiert, kann finanzielle Zuschüsse beantragen. Dafür stehen unterschiedliche Möglichkeiten bereit. Neu: Für Betriebsgrößen von drei bis zu 499 Mitarbeitern hat der Bund das Programm „Digital Jetzt!“ entwickelt. Anträge sind seit Anfang September auf der Internetseite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie möglich.

Die Handwerkskammer für Ostfriesland bietet gemeinsam mit der Handwerkskammer Oldenburg ihren Mitgliedsbetrieben die passende Beratung an. In einer kostenfreien Videokonferenz am 8. Oktober, ab 17 Uhr, informieren die Beauftragten für Innovation und Technologie, wer die Förderung beantragen kann, was es zu beachten gilt und wie der Antrag zu stellen ist. Kerstin Muggeridge von der Handwerkskammer für Ostfriesland erklärt vorab: „Das Vorhaben darf zum Zeitpunkt der Förderbewilligung noch nicht begonnen haben. Nach der Bewilligung muss es in der Regel innerhalb von zwölf Monaten umgesetzt werden.“

Als Ansprechpartner stehen außerdem Uwe Preschel (HWK Ostfriesland) und Kay Lutz Pakula (HWK Oldenburg) Rede und Antwort. Die Teilnahme ist für Mitglieder kostenlos. Anmeldungen sind per Telefon 04941 1797-29 oder über die Webseite der Handwerkskammer www.hwk-aurich.de im Service-Center unter Termine und Veranstaltungen möglich.

Weitere Informationen unter www.bmwi.de/digital-jetzt

Handwerkskammer für Ostfriesland
Straße des Handwerks 2
26603 Aurich

 

Mittwoch, 23. September 2020

Elektrohandwerkliche Organisation beklagt Versagen der Regierung bei EEG-Novelle.


Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2021) - Chance, Bürger stärker in Energiewende einzubinden, erneut verpasst.In seiner Stellungnahme zum Referentenentwurf des EEG 2021 kritisiert der ZVEH unter anderem fehlende Anreize zum Weiterbetrieb von Photovoltaik-Anlagen, die ab dem 01.01.2021 aus der Förderung fallen. Stattdessen machen zusätzliche Kosten die Weiternutzung und Einspeisung eigenerzeugten Stroms deutlich unattraktiver. Die Chance, Bürger stärker an der Energiewende zu beteiligen und die Dezentralisierung der Energieversorgung sowie die Sektorkopplung voranzutreiben, wird nach Ansicht der elektrohandwerklichen Organisation wieder einmal nicht genutzt. Photovoltaik-Anlagen Speichersysteme, Wärmepumpen, Energiemanagementsysteme, intelligente Gebäudesteuerungen, Kommunikations- und Ladeeinrichtungen für Elektromobilität – fast alle Bereiche, in denen die mehr als 50.000, vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) vertretenen, elektrohandwerklichen Betriebe tätig sind, haben Einfluss auf die Energiewende. Sollen die Klimaziele der Bundesregierung erreicht und die dezentrale Energieversorgung erfolgreich fortgesetzt werden, braucht es demnach elektrohandwerkliches Know-how.

Für den ZVEH ist daher nicht nachvollziehbar, warum der Gesetzgeber mit dem Entwurf für das Erneuerbare-Energien-Gesetz 2021 (EEG 2021) Potential zur Beschleunigung der Energiewende ungenutzt lässt und darauf verzichtet, Besitzer privater Solaranlagen als Treiber und Multiplikator einer erfolgreichen Energiewende stärker einzubinden. Ihre Kritik hat die elektrohandwerkliche Organisation in einer Stellungnahme zusammengefasst, die sie am gestrigen Tag (17.) an das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) übergab.

„Der im EEG 2021 skizzierte Ausbaupfad für Erneuerbare-Energien-Anlagen ist unterambitioniert und die Konzepte zur Integration von Erzeuger- und Verbrauchsanlagen in Stromnetze und Märkte sind nicht ausgereift“, bringt ZVEH-Präsident Lothar Hellmann die Kritik der Elektrohandwerke auf den Punkt: „Auf diese Weise können die im Klimaschutzpaket verankerten Ziele nicht erreicht werden!“

Zu späte Reaktion des Gesetzgebers

Erfreulich ist aus Sicht des ZVEH zwar, dass sich das EEG 2021 mit dem Weiterbetrieb aus der Förderung fallender Photovoltaik-Anlagen befasst. Dies geschieht jedoch zu einem viel zu späten Zeitpunkt. So war seit Jahren bekannt, dass Ende 2020 die ersten 10.000 und bis 2025 sogar 130.000 Anlagen aus der Förderung fallen würden. Auf den dringenden Handlungsbedarf war von der elektrohandwerklichen Organisation – wie auch von anderen Marktakteuren – immer wieder hingewiesen worden. Vorgelegt wurde der Gesetzentwurf vom BMWi jedoch erst wenige Monate vor dem seit 20 Jahren bekannten Förderstopp. Überdies wurden wichtige Marktteilnehmer im Vorfeld nicht ausreichend eingebunden.

Fehlende Anreize für den Weiterbetrieb ausgeförderter Anlagen

Der nun vorgelegte Entwurf für das EEG 2021 ist nach Ansicht des ZVEH nicht dazu angetan, Besitzer ausgeförderter Solaranlagen zum Weiterbetrieb zu motivieren. So sehen sich diese aufgrund des Wegfalls der Förderung nicht nur mit drastisch sinkenden Einnahmen konfrontiert, wenn sie sauberen, selbst erzeugten Strom weiterhin ins Netz einspeisen. Entscheiden sie sich dafür, den erzeugten Strom selbst zu nutzen, kommen – neben der EEG-Umlage – sogar zusätzliche Kosten auf sie zu. Denn der Gesetzesentwurf sieht in diesem Fall eine Verpflichtung zur Installation intelligenter Messeinrichtungen für Anlagen ab einer Leistung von 1 Kilowatt (kW) vor. Da eine Bereitstellungsgebühr für die smarten Messgeräte (Smart Meter) erhoben wird, müssen Anlagenbetreiber mit monatlichen Mietkosten rechnen. Der Weiterbetrieb der Anlage wird dadurch noch unattraktiver.

Kritik übt der ZVEH dabei nicht an dem für die Digitalisierung der Stromnetze unverzichtbaren Roll-out intelligenter Messeinrichtungen, sondern an dem Schwellenwert. Diesen hält der Verband für viel zu niedrig, da von der Ausstattungspflicht bereits sehr kleine Anlagen betroffen wären, für deren Besitzer die intelligenten Messgeräte einen unnötigen Kostentreiber darstellen würden.

Ausbau der dezentralen Energieversorgung gefährdet

Sollte als Folge mangelnder Investitionsanreize der Anteil privater, ins öffentliche Netz einspeisender Solaranlagen in großem Maße sinken, würde dies nicht nur den Ausbau der dezentralen Energieversorgung konterkarieren. Auch die Klimaziele der Bundesregierung wären gefährdet. Zudem bestünde bei gleichzeitiger Reduktion der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen die Gefahr einer Versorgungslücke.

EEG-Umlage abschaffen

Um weitere Anreize für eine dezentrale Stromerzeugung zu schaffen, setzt sich der ZVEH schon seit langem für die Streichung der EEG-Umlage, für mehr Flexibilität im Hinblick auf die Nutzung eigenerzeugten Stroms sowie für eine bezahlbare Energiewende ein. „Gebäudenutzern und Anlagenbetreibern muss es ermöglicht werden, selbst erzeugte Energie flexibel zu speichern, zu nutzen oder ins Netz einzuspeisen. Dies wird jedoch durch bürokratische Hürden und unnötige Kosten verhindert“, so Daniel Erdmann, Referent Technik und Wirtschaft beim ZVEH.

Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke appelliert daher an den Gesetzgeber, die noch verbleibenden Monate bis zum Inkrafttreten des EEG 2021 – voraussichtlich am 1. Januar 2021 – zu nutzen, um in den Dialog mit allen relevanten Marktakteuren zu gehen und die Gesetzesvorlage an entscheidenden Stellen nachzubessern.

 

Der ZVEH: Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) vertritt die Interessen von 50.164 Unternehmen aus den drei Handwerken Elektrotechnik, Informationstechnik und Elektromaschinenbau. Mit 510.977 Beschäftigten, davon 44.746 Auszubildende, erwirtschaften die Unternehmen einen Jahresumsatz von rund 66,1 Milliarden Euro. Dem ZVEH als Bundesinnungsverband gehören 12 Landesverbände mit 320 Innungen an.


Informationstechnischen Handwerke (ZVEH)
Lilienthalallee 4
60487 Frankfurt am Main

 

Dienstag, 22. September 2020

Handwerk begrüßt Verlängerung der Überbrückungshilfe


Statement von HWK-Hauptgeschäftsführer Carsten Harder - „Wir begrüßen es sehr, dass die Überbrückungshilfe bis zum Jahresende verlängert und maßgeblich verbessert wurde. So können jetzt auch Unternehmen auf diese Zuschusszahlung zurückgreifen, die vorher nicht anspruchsberechtigt waren, vor allem mit Blick auf die Höhe der Umsatzeinbrüche“, sagt Carsten Harder, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (HWK) Dortmund.  Zudem sei es gut, so Harder, dass sowohl bei den Fixkosten wie auch den Personalkosten die Höchstersatzquoten angehoben worden seien. Und die bisherige gesonderte Deckelung der Überbrückungshilfe für sehr kleine Betriebe, zu denen ja ein Großteil der Handwerksunternehmen zähle, entfalle erfreulicherweise vollständig.

Die Regelungen im Einzelnen:
Der Leistungszeitraum der Überbrückungshilfe II umfasst die Monate September bis Dezember 2020.
Antragsberechtigt sind alle Handwerksbetriebe und Soloselbstständige, wenn sie in zwei zusammenhängenden Monaten im Zeitraum April bis August 2020 einen Umsatzeinbruch von mindestens 50 Prozent gegenüber den jeweiligen Vorjahresmonaten oder einen Umsatz- einbruch von mindestens 30 Prozent im Durchschnitt der Monate April bis August 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum hatten.
Förderfähig sind unverändert die fortlaufenden fixen Betriebskosten. Allerdings wird die Personalkostenpauschale, die bisher bei 10 Prozent der förderfähigen Kosten lag, auf 20 Prozent angehoben.
Die Berechnung der konkreten Zuschusshöhe orientiert im
Förderzeitraum an der Umsatzentwicklung. Konkret bedeutet dies:

90 Prozent der Fixkosten (bisher 80 Prozent) bei mehr als 70 Prozent Umsatzeinbruch

60 Prozent der Fixkosten (bisher 50 Prozent) bei Umsatzeinbruch zwischen 50 und 70 Prozent

40 Prozent der Fixkosten bei Umsatzeinbruch von mehr als 30 Prozent (bisher bei mehr als 40 Prozent Umsatzeinbruch)

Ab einem Umsatzeinbruch von unter 30 Prozent erfolgt keine Erstattung. Der maximale Förderbetrag liegt weiterhin bei 50.000 € je Monat, insgesamt also bei maximal 200.000 €.
Im Sinne der Kleinst- und Kleinbetriebe wurde nachgebessert. Bisherige Deckelungen der Zuschussbeträge für Betriebe mit bis zu 5 Beschäftigten (9.000 €) bzw. mit bis zu 10 Beschäftigen (15.000 €) entfallen künftig.
Hinweis: Die Antragstellung muss weiterhin über Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Rechtsanwälte erfolgen. Die Kosten dafür trägt der Unternehmer, auch dann, wenn der Antrag abgelehnt wird.

Handwerkskammer Dortmund

Ardeystraße 93

44139 Dortmund

 

Freitag, 18. September 2020

Drei ostfriesische Tischlergesellen kämpften um den Titel Kammersieger 2020.

18.09.2020 - Profis am Holz - KammersiegerTischler: Kammersiegerin Bianca Lürkens (v.l.) setzte sich gegen ihre beiden Mitstreiter Hauke Braun und Tobias Engelmann durch. Ihr besonderes Geschick im Umgang mit Holz haben kürzlich drei frisch ausgelernte Tischler im Berufsbildungszentrum (Aurich) der Handwerkskammer für Ostfriesland unter Beweis gestellt. In der Tischlerwerkstatt traten die besten Gesellen des Sommerjahrgangs gegeneinander an, um sich ein Ticket für den niedersächsischen Leistungswettbewerb im Handwerk zu sichern. Dabei hat Bianca Lürkens (19) aus Aurich ihre Fachkonkurrenz als Beste geschlagen. Leicht haben es ihr Tobias Engelmann (19) aus Brinkum, der im Unternehmen Tischlerei Frerichs in Holtland ausgebildet wurde und Hauke Braun (19) aus Esens von der Tischlerei Sparenborg in Esens nicht gemacht. Bianca Lürkens, die ihren Beruf in der Tischlerei Suntken in Aurich erlernte, darf sich nun Kammersiegerin nennen. Sie tritt im Oktober im Wettkampf gegen die besten Tischler aus ganz Niedersachsen an.

 

 

Um dem jungen Nachwuchs richtig auf den Zahn zu fühlen, hatten sich die Prüfer eine knifflige Aufgabe überlegt. So mussten die drei Konkurrenten eine Puppenwiege aus Buchenholz herstellen. „Für den Laien klingt das vielleicht sehr einfach, aber ein solches Stück ist reine Handarbeit und erfordert viel Geschick“, erzählte Prüfer und Lehrwerksmeister Uwe Herzich. Zunächst mussten die jungen Tischler einen Aufriss – eine Zeichnung des Projektes im Maßstab 1:1 – anfertigen, der als Teil der Prüfung mitbewertet wurde. Danach ging es an die eigentliche Arbeit. Besondere Herausforderung bei der Fertigung: Die schräge Zinkung am Korpus der Wiege sowie eine sogenannte Schlitz- und Zapfenverbindung am dazugehörigen Gestell. Das alles musste innerhalb von acht Stunden umgesetzt werden. „Wir haben das Niveau der Prüfung bewusst etwas angehoben, damit der Kammersieger gut vorbereitet in den Landeswettbewerb geht“, erklärte Herzich. Am Ende nahmen die Prüfer die drei Stücke der Titelanwärter genau unter die Lupe. Bewertet wurden unter anderem die Arbeitsplanung, die Passgenauigkeit der Verbindungsstellen, die Übereinstimmung mit der Zeichnung sowie die Oberfläche.

Handwerkskammer für Ostfriesland
Straße des Handwerks 2
26603 Aurich

 

Donnerstag, 17. September 2020

Sind Sie Innungsmitglied? Gute Unternehmer wollen besser sein.


Die Innung ist der freiwillige Zusammenschluss selbstständiger Handwerker in einem Beruf. Sie bildet als Körperschaft des öffentlichen Rechts die Basisorganisation der handwerklichen Selbstverwaltung. Der hohe Organisationsgrad der Betriebe in den Innungen ist Beweis für ihre fachliche Kompetenz. Mit der Mitgliedschaft erwerben die Betriebe zudem ein imaginäres Gütesiegel für handwerkliche Qualitätsarbeit, dem die Kunden vertrauen. Auf die Gründe angesprochen, warum sie nicht in der Innung organisiert sind antworten Handwerksunternehmer oft, Innungen wären eine überholte, ja verstaubte Organisation. Doch warum hält sich eine solche Meinung selbst in Zeiten, in denen etwa die Stuckateure bei den internationalen Berufswettkämpfen Teilnehmer aus Deutschland Welt- und Europameistertitel erkämpft werden? - Vielleicht liegen die Gründe in fehlender oder nicht ausreichender Information?  - Natürlich sind die Innungen indirekt Nachfolger der mittelalterlichen Zünfte, aber ihre Aufgaben reichen heute weit über die Aufgaben vergangener Zeiten hinaus. In erster Linie dienen die Handwerksinnungen als Heimat ihres jeweiligen Berufsstands. Hier kommen Kolleginnen und Kollegen zusammen und tauschen sich über ihre Sorgen und Nöte aus. Auch die gegenseitige Unterstützung bei großen Aufträgen, Kollegenhilfe und die Bündelung der Meinung in Richtung Öffentlichkeit und Verwaltung sind nicht von der Hand zu weisen.

„Vertrauen ist die Basis der regionalen Innungsarbeit. Bei unseren Mitgliedern herrscht ein partnerschaftliches Miteinander, so dass unsere Veranstaltungen, Seminare bzw. Schulungen meist gut besucht sind.“

Volker Weismann, Obermeister der Stuckateur-Innung Freiburg - Emmendingen – Neustadt

Wissen kostet Geld – Nichtwissen möglicherweise die Existenz!
Doch wie ist die Situation in einem durchschnittlichen Stuckateurbetrieb? Ein  Handwerksunternehmer ist nicht einfach nur Handwerker, sondern so ganz nebenbei auch noch Kundenberater, Vertriebschef, Personalleiter, Risikomanager, Werbetexter, Einkäufer, Marketingmanager, Finanzmanager, Steuerfachgehilfe, Mitarbeitercoach, Ausbilder und vieles weitere mehr. Neben diesen vielfältigen Aufgaben stemmen selbständige Handwerksmeister auch noch viele weitere Aufgaben: Sie müssen den Betrieb und sich selbst versichern, etwa im Krankheitsfall, gegen Berufsunfähigkeit und nebenbei auch noch an ihre Altersversorgung denken.

Manche Handwerker können das scheinbar alles - oder bekommen es irgendwie hin. Aber irgendwie hinbekommen, das beweist die Praxis täglich, reicht heutzutage einfach nicht mehr aus. Die Märkte sind heute viel enger und komplexer geworden, denken Sie nur an die stetig gestiegenen Anforderungen durch zahlreiche Vorschriften und Gesetze, angefangen bei Asbest über EnEv, EEG bis hin zu Gefährdungsbeurteilungen oder Umweltschutzvorschriften.

Gute Unternehmer wollen besser sein
Die meisten Handwerksmeister haben durchaus den Anspruch, all diese Aufgaben besser zu meistern. Selbständige Stuckateurhandwerker, die eine Entlastung möchten und Ihre Aufgaben nicht nur irgendwie hinbekommen möchten, erhalten als Mitglied in der regionalen Innung und in ihrem Landesfachverband diese Entlastung. Denn Innungsmitglieder sind Teil eines starken Teams und eingebunden in einem Branchennetzwerk. In diesem können sie jederzeit Informationen, Tipps und Rat von ausgewiesenen Experten des jeweiligen Bereichs bekommen. Individuell, kostenfrei und ganz wichtig: natürlich absolut vertraulich.

„Schwerpunkt unserer Innungsarbeit ist die Aus- und Weiterbildung von Chefs und Mitarbeitern sowie die Durchführung von Veranstaltungen, die förderlich für unser Berufsimage sind. Dazu gehören auch technische Weiterbildungsseminare für Bauträger, Architekten, Bauleiter sowie Mitarbeiter von Bauämtern und ausschreibenden Stellen. Zudem ist es uns gelungen, mit der Gründung der „Generation 2.0“ junge Nachwuchskräfte für die Arbeit im Ehrenamt zu gewinnen. So findet unser Handwerk auch in Zukunft Akzeptanz und Zuspruch.“
Klaus Steidle, Obermeister der Stuckateur-Innung Ludwigsburg

Die Fachorganisation ist also wichtig für ihre Mitglieder. Sie bietet den Betrieben neben Sicherheit und einem starken Rückhalt auch in vielen Bereichen finanzielle Vorteile. In der Summe können Innungs- und Fachverbandsmitglieder durch zahlreiche Vorteile profitieren.

Das können hohe Kostenvorteile durch Rahmenverträge, z.B. bei Gewährleistungs-Bürgschaften, Fahrzeugbeschaffung, Telefonkostenoptimierung, Homepageerstellung und -pflege, Fachschriften (Richtlinien, Fachbücher, Merkblätter …), im Assekuranzbereich sein. Aber auch der Erfahrungsaustausch unter Gleichgesinnten, etwa in Fachgruppen, Fachausschüssen sowie in zahlreichen Arbeitskreisen ist sehr wertvoll. Diese ERFA-Kreise erfreuen sich seit Jahren - manche sogar seit Jahrzehnten - größter Beliebtheit. Neben der praxisgerechten und aktuellen Weiterbildung bieten die Treffen eine willkommene Plattform, um Informationen und Erfahrungen mit gleichgesinnten und meist gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen auszutauschen und damit ein überregionales Netzwerk zu bilden.

Als sehr wichtig erweisen sich für die Innungs- und Verbandsmitglieder kostenfreie Beratungsleistungen zu Betriebswirtschaft, Recht (Baurecht, Tarif- und Arbeitsrecht) Technik, Umwelt, Marketing, Image, Öffentlichkeitsarbeit, EDV & Software, Vorsorge und Prävention, Gefährdungsbeurteilungen, Unternehmenskrisen, Existenzgründung oder auch zur Nachfolgeregelung. Die aktuelle Situation rund um die Corona-Pandemie verdeutlicht das besonders: Die Nachfrage nach einer qualifizierten Beratung durch die Berater der Verbände war immens groß.
Die Innungen und die Verbände engagieren sich zudem in der Öffentlichkeits- und in der Lobbyarbeit, an Image- und Pressekampagnen, an Qualitäts-Management-Kampagnen und -maßnahmen wie Meisterhaft bauen und tragen damit zu einer Imagesteigerung ihres Berufsstandes bei

Innungsmitglieder profitieren zudem von einer umfangreichen Unterstützung für Ihr Marketing durch Werbemittel mit hohem Wiedererkennungswert, exklusive Nutzung der Verbands-/Innungs-Logos und -Slogans, Bilder und Texten.
Weiter haben Innungsmitglieder einen Vorsprung bei der Beschaffung von Informationen und können diese stets im Mitgliederbereich der Innungs- oder Verbandshomepage nachlesen. Dazu gehören auch Newsletter-Services, die Mitgliederzeitschrift, Checklisten, aktuelle Lohntabellen, Musterverträge, Merkblätter sowie zahlreiche Vorlagen für die tägliche Arbeit, aber auch Warndienste vor Betrügern und unseriösen Anbietern. Apps für mobile Geräte runden das Angebot zudem ab und machen Informationen überall rund um die Uhr verfügbar.

„Ich bin ein aufmerksamer Leser der Mitgliederzeitschrift Stuck-Info und will hier mal ein großes Lob aussprechen. Ich habe daraus schon viele wertvolle Informationen entnommen und umgesetzt.“
Astrid Dürr, Meisterfrau im Stuckateurbetrieb Dürr, Altkrautheim



Fachkräftesicherung
Die Innungen kümmern sich auch um die Gewinnung von künftigem Fachpersonal. Sie bespielen gemeinsam mit dem Landesverband Ausbildungsmessen, schaffen die Rahmenbedingungen für eine qualifizierte Ausbildung, stellen ein umfangreiches Weiterbildungsangebot und sorgen so für gut aus- und weitergebildetes Fachpersonal.

Durch Einbindung in den jeweiligen Landesverband, den Bundesverband und den Zentralverband des Deutschen Baugewerbes kümmert sich die Stuckateur-Innung auch um die Interessenvertretung und Lobby-Arbeit gegenüber Politik und Industrie, um Richtlinien und Normung - auch international und ist zudem als Tarifpartei und im Sachverständigenwesen für die Weiterentwicklung des Stuckateur-Handwerks engagiert.

Wer immer noch unschlüssig ist, ob sich eine Innungsmitgliedschaft lohnt: Immer mehr Maler- und Bauunternehmen, die sich auch in den Bereichen Putz, Stuck, Trockenbau und Wärmedämmung betätigen, werden neben ihrer Mitgliedschaft in der Bau- oder Maler-Innung zusätzlich Mitglied beim Stuckateurverband. Diese Beitragsbelastung würde kaum in Kauf genommen, wenn sich dies nicht rechnet. - Worauf warten Sie? – Werden Sie jetzt Mitglied in Ihrer regionalen Maler- oder Stuckateur-Innung und verleihen Sie Ihrer Stimme mehr Gewicht!

 

 

Fachverband der Stuckateure

für Ausbau und Fassade

Branchenzentrum Ausbau und Fassade

Siemensstr. 6-8, 71277 Rutesheim

www.stuck-verband.de   

 

Donnerstag, 10. September 2020

Dr. Gerhard Kircher leitet Bauschlichtungsstelle der Handwerkskammer (HWK) Oldenburg


10.09.2020 - Vorsitzender im Amt bestätigt - Dr. Gerhard Kircher (re.) wird für weitere drei Jahre den Vorsitz der Bauschlichtungsstelle der Handwerkskammer Oldenburg übernehmen. HWK-Hauptgeschäftsführer Heiko Henke überreichte die Bestellungsurkunde. - Der ehemalige Präsident des Oberlandesgerichts Oldenburg, Dr. Gerhard Kircher, wurde für weitere drei Jahre als Vorsitzender der Bauschlichtungsstelle der Handwerkskammer (HWK) Oldenburg bestellt. Er übt das Amt des Vorsitzenden seit November 2009 aus. Die neue Bestellungsurkunde erhielt er aus den Händen des HWK-Hauptgeschäftsführers Heiko Henke. - Die Bauschlichtungsstelle der Handwerkskammer kann in Streitfällen von Auftraggebern oder Auftragnehmern von Bauleistungen angerufen werden. Sie hat die Aufgabe, Meinungsverschiedenheiten am Bau sachkundig, schnell und kostengünstig außergerichtlich zu lösen. Die Teilnahme an einem Schlichtungsverfahren ist für beide Parteien freiwillig. Mit ihrer Zustimmung signalisieren sie ihre grundsätzliche Einigungsbereitschaft. Zur Klärung von technischen und fachlichen Fragen können auch Sachverständige hinzugezogen werden.

Das Schlichtungsverfahren soll möglichst durch einen Vergleich abgeschlossen werden. Können sich die Parteien nicht einigen, bleibt der Rechtsweg offen. Wünschen sich beide Parteien eine verbindliche Entscheidung, kann die Schlichtungsstelle auch als Schiedsgericht tätig werden, deren Schiedsspruch ebenso bindend ist wie ein Gerichtsurteil. Die Bauschlichtungsstelle ist vom niedersächsischen Justizministerium als Gütestelle im Sinne der Zivilprozessordnung anerkannt. Dies hat zur Folge, dass geschlossene Vergleiche bei Bedarf für vollstreckbar erklärt werden können.

Bei der Handwerkskammer Oldenburg ist die Bauschlichtungsstelle unter Telefon 0441 232-221 zu erreichen. Nähere Informationen finden Interessierte auch online unter www.hwk-oldenburg.de in der Rubrik "Service-Center" unter dem Stichwort "Schlichtungsstellen".

Foto: Torsten Heidemann / Handwerkskammer Oldenburg

Handwerkskammer Oldenburg
Theaterwall 32 • 26122 Oldenburg

 

Mittwoch, 9. September 2020

Lehrling des Monats der Handwerkskammer für Ostfriesland ist Vanessa Löning aus Weener.



09.09.2020 - Die Zukunft ist bunt gemustert - Vanessa Löning (Mitte) hat von Dirk Bleeker (l.), stellv. Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, eine Urkunde überreicht bekommen. Ausbilder Timo Klinkenborg (r.) freut sich über die Auszeichnung. -  Im Malerhandwerk einfach nur den Pinsel schwingen, das reicht Vanessa Löning aus Weener bei weitem nicht aus. Sie ist wissbegierig und will in alle Facetten ihres Berufes hineinschnuppern. So hat sich die angehende Malerin und Lackiererin in der Fachrichtung Gestaltung und Instandhaltung von einem Kollegen beibringen lassen, wie man alte Holzfenster neu verglast und verkittet. Auch Kirchendecken hat sie in luftiger Höhe während eines deutsch-französischen Azubi-Austausches gestrichen. Ausgebildet wird die 21-Jährige im zweiten Lehrjahr in den Malerwerkstätten Klinkenborg in Bunde.

Von der Handwerkskammer für Ostfriesland ist Vanessa Löning für ihre gute Leistung zum Lehrling des Monats ausgezeichnet worden. Dirk Bleeker, stellvertretender Hauptgeschäftsführer, hat sie an ihrem Arbeitsplatz besucht und ihr die Auszeichnung sowie einen Bildungsgutschein überreicht. „Hervorragende Schulnoten und viel Engagement verdienen auch Anerkennung“, lobt Bleeker. „Vanessa ist sehr fleißig und hat sich in Arbeiten hineingefuchst, die andere Auszubildende im zweiten Lehrjahr noch nicht drauf haben“, berichtet Ausbilder Timo Klinkenborg. So habe sie beispielsweise ein Händchen für Mustertapeten. „Dafür braucht es viel Geschick und ein gutes Auge, um die Bahnen richtig zu schneiden und die Anschlüsse zu treffen“, so Klinkenborg weiter.


Nach ihrem Realschulabschluss absolvierte Vanessa Löning zunächst eine Ausbildung zur Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen bei der Post. Danach zog es die Weeneranerin ins Handwerk. „Ich habe schon immer bei den Renovierungsarbeiten meiner Familie mitgeholfen“, erzählt sie von ihrer kreativen Neigung. Und so war ihre Cousine Nicole Maas, die auch den Beruf erlernte, Vorbild, es ihr gleichzutun. Bis jetzt mit großem Erfolg. So gehören Spachtel- und Schleifarbeiten ebenso zu ihrem Arbeitsalltag wie das Tapezieren und Streichen von Innenwänden, Böden und Fassaden. Dass die Auszubildende einen Männerberuf ergriffen hat, könne sie nicht sagen. Von 15 Klassenkameraden in der Berufsschule in Leer sind sieben weiblich. Und auch Ausbilder Timo Klinkenborg habe gute Erfahrungen mit gemischten Teams gesammelt.


Für Vanessa Löning sind die Entfaltungsmöglichkeiten in den Malerwerkstätten vielfältig. Der Ausbildungsbetrieb bietet mit 45 Mitarbeitern ein breites Feld an handwerklichen Leistungen von der Nordseeküste bis runter nach Hamburg und ins Ruhrgebiet an. Neben den klassischen Malerarbeiten wird eine Fahrzeuglackierung betrieben und seit kurzem auch der Gerüstbau angeboten. Sowohl Privatkunden wie auch Architekten und Gewerbetreibende zählen zu den Auftraggebern.


Timo Klinkenborg ist in fünfter Generation in dem Traditionsbetrieb seines Vaters Achim und Onkels Ewald Klinkenborg beschäftigt. Mit seinem Meisterabschluss, den er an der Schule für Farbe und Gestaltung in Stuttgart bestanden hat, übernahm er 2018 den Posten als Ausbilder. Unter seiner Regie habe er im letzten Jahr drei Flüchtlinge erfolgreich zum Abschluss gebracht. In Zeiten des Bewerbermangels „sind Auszubildende wertvoller denn je“, sagt er. Und dafür wird auch einiges geboten.


Neben den zusätzlichen Hilfestellungen an den Wochenenden dürfen sich die Azubis in Ausbildungskojen ausprobieren. Gute Leistungen werden mit der Teilnahme an Auslandspraktika im Erasmus plus Programm belohnt. Gleichzeitig winkt die Übernahme, da Klinkenborg ausschließlich für den eigenen Bedarf ausbildet. Derzeit erlernen insgesamt vier junge Menschen den Beruf im Unternehmen mit 135-jähriger Geschichte. Eigentlich werden in jedem Lehrjahr drei Nachwuchskräfte angelernt. Noch bis Oktober können zwei Azubis ins erste Lehrjahr starten. Danach geht die neue Bewerbungsphase los.


Mit der Ehrung zum Lehrling des Monats weist die Handwerkskammer für Ostfriesland auf die Chancen und Perspektiven einer Ausbildung im Handwerk hin. Jeder Betriebsinhaber kann einen Vorschlag einreichen. Ausschreibungsunterlagen gibt es unter www.hwk-aurich.de. Ansprechpartner Dieter Friedrichs ist erreichbar unter Telefon 04941 1797-58 oder per Mail d.friedrichs@hwk-aurich.de

Handwerkskammer für Ostfriesland
Straße des Handwerks 2
26603 Aurich



Foto: HWK/W.Feldmann

Dienstag, 8. September 2020

Handwerker sind stolz auf ihren Beruf


08. September 2020 – Handwerker sind überdurchschnittlich stolz auf ihren Beruf. Das geht aus einer nichtrepräsentativen Studie der Universität Göttingen* hervor, die Mitte September veröffentlicht wird. Über 90 Prozent der befragten Handwerkerinnen und Handwerker geben darin an, stolz auf ihren Beruf und ihre Arbeit zu sein. Diesen Umstand spiegeln daher die neuen Motive der bundesweiten Imagekampagne des Handwerks wider. Darin zeigen 5 Botschafter, wie ihr Handwerksberuf sie persönlich erfüllt und prägt. Im Rahmen der bundesweiten Imagekampagne des Handwerks sind die 5 Handwerker seit 7. September in Videos und auf Motiven im Internet, auf Infoscreens, in Einkaufszentren und auf Großplakaten an über 6.000 Standorten zu sehen. Seit Anfang September fahren bereits Busse mit den Motiven. Ergänzend wirbt ein TV-Spot für das Handwerk.

Neue Motive für die bundesweite Imagekampagne

Ralf Stamer, Präsident der Handwerkskammer Lübeck, überrascht das Ergebnis der Studie nicht: „Gerade die letzten Monate haben gezeigt, wie bedeutend das Handwerk für Deutschland ist. Während in der Corona-Pandemie vieles stillstand, haben Handwerkerinnen und Handwerker maßgeblich dazu beigetragen, das Land am Laufen zu halten. Da ist es nachvollziehbar, stolz auf seinen Handwerksberuf zu sein.“

Aber auch außerhalb von Krisenzeiten ist eine handwerkliche Tätigkeit in besonderer Weise erfüllend. Am Ende des Arbeitstages hat man ein konkretes Ergebnis vor Augen, das man mit seinen eigenen Händen geschaffen hat und für das man vielleicht auch über sich hinausgewachsen ist. Wie kaum ein anderer Beruf prägt das Handwerk die Menschen, die es ausüben, macht sie stolz und erfüllt.

5 Botschafter für 5,5 Millionen stolze Handwerker

Seit 7. September erzählen 5 Botschafterinnen und Botschafter stellvertretend für mehr als 5,5 Millionen Handwerkerinnen und Handwerker in Deutschland auf Plakaten und in Videos, wie das Handwerk sie zu dem gemacht hat, was sie sind. Ob souverän, komplett, unabhängig oder erfinderisch. Jede Handwerkerin und jeder Handwerker hat eine Geschichte zu erzählen, wie der Beruf sie oder ihn auch persönlich prägt.

„Der Beruf hat mich menschlich sehr viel weitergebracht. Meine Frau sagte letztens zu mir, der macht mich vollständig“, so Landmaschinen-mechatroniker Hauke Hubert (34), dem sein fachliches Know-how auch bei seiner Leidenschaft und seinem Nebenberuf als Bio-Bauer zugutekommt. Er hätte sich einen Bürojob genauso wenig vorstellen können wie die Geschwister Johanna & Lukas Kaiser (22 und 19). Für die Fahrzeuglackierer war klar, dass acht Stunden hinter einem Schreibtisch nicht für sie in Frage kommen. Sie schätzen die Abwechslung an ihrem Beruf – vom Auto bis zum Klavier haben sie schon alles lackiert.

Auch Jule Janson (20), ist stolz darauf, was sie in ihrem Handwerk erreicht hat. Als Beton- und Stahlbetonbauerin, hat sie sich in einer klassischen Männerdomäne mehr als behauptet. Beim letztjährigen Praktischen Leistungswettbewerb des Handwerks (PLW) – den deutschen Berufsmeisterschaften – verwies sie ihre männlichen Kollegen auf die Plätze und holte sich den Sieg. Das bestärkt sie natürlich, den richtigen Ausbildungsberuf gewählt zu haben: „Ich bin schon stolz, weil es einfach etwas Außergewöhnliches ist und ich den Männern gezeigt habe, was Frauen alles können und wie gut es funktioniert.“ Als erfolgreiche Frau im Handwerk ist sie aber bei weitem kein Einzelfall. Auch Carina Harders (26) hat einen Beruf ergriffen, der nicht tradierten Rollenklischees entspricht. Als Meisterin im Elektro-Handwerk setzt sie aufwendige Lichtinstallationen mit Smart-Home-Technologien um. Jule und Carina sind damit auch zwei Vertreterinnen einer neuen und selbstbewussten Generation von Frauen im Handwerk.

Weitere Informationen unter www.handwerk.de

*Die zitierte Studie der Universität Göttingen wird vom Zentralverband des Deutschen Handwerks Mitte September) vorgestellt.

Handwerkskammer Lübeck
Breite Straße 10 /12
23552 Lübeck

 

Samstag, 5. September 2020

Gebäudereiniger-Handwerks lehnt die IG-Bau-Forderung von 15,5 % ab.


"IG-Bau-Forderung von 15,5 % ist keine Gesprächsgrundlage" - Zweite Tarifrunde im Gebäudereiniger-Handwerk vertagt. - Am vergangenen Donnerstag hat zwischen IG BAU und Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) in Köln die zweite Runde der Tarifverhandlungen stattgefunden. Das Gebäudereiniger-Handwerk ist mit knapp 700.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Deutschlands beschäftigungsstärkstes Handwerk. Die IG BAU fordert ein Plus von 1,20 € auf den tariflichen Mindestlohn, dazu 80 Stundenlöhne Weihnachtsgeld: das macht eine Gesamtforderung von 15,5 %. Die Gespräche wurden nach sieben Stunden vertagt. Die dritte Tarifrunde soll am 20. Oktober erneut in Köln stattfinden. Christian Kloevekorn, Verhandlungsführer der BIV-Tarifkommission, erklärt:"Angesichts der schwersten Rezession der deutschen Nachkriegsgeschichte ist die Gesamtforderung von 15,5 %, von der die IG BAU auch heute nicht abrücken wollte, keine seriöse Gesprächsgrundlage.

Automobilindustrie, Luftfahrt, Veranstaltungsbranche oder Tourismus - ganze Wirtschaftszweige sind aufgrund der Corona-Krise in existentiellen Nöten. Die Konjunkturaussichten für die kommenden Jahre sind vage, die Arbeitslosigkeit steigt - das beeinflusst natürlich unsere Branche: Die Gebäudereinigung ist ein von Kunden und Konjunktur hochgradig abhängiges Dienstleistungs-Handwerk.

84 % der Gebäudereiniger-Unternehmen haben laut BIV-Umfrage pandemiebedingt Umsatzeinbußen. Fast Zweidrittel berichten, dass Kunden krisenbedient weniger Aufträge bzw. Aufträge mit geringerem Leistungsumfang vergeben.Wir hoffen, dass die Gewerkschaft in der dritten Tarifrunde bereit ist, in ernsthafte Gespräche zu starten. Die Arbeitgeber haben zugesagt, in der dritten Tarifrunde ein Angebot vorzulegen."

Mit knapp 700.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Gebäudereinigung Deutschlands beschäftigungsstärkste Handwerksbranche. Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks vertritt als Arbeitgeber- und Dachverband die Interessen seiner rund 2.500 Mitgliedsbetriebe, die rund 85 Prozent des Marktes repräsentieren.
foto: die-gebaeudedienstleister.de
Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks

Jägerstraße 5
10117 Berlin

Freitag, 4. September 2020

Tagung housewarming 2020 zum Thema Wasserstoff - SHK- und Elektrohandwerk bieten sich große Chancen.


04.09.2020 - Braucht Hamburg klimafreundliche Wärmekonzepte, um die Energiewende zu schaffen? „Auf jeden Fall“ sagen 89 Prozent der über 160 Teilnehmer bei der Online-Tagung housewarming 2020. Für zehn Prozent der Befragten hat der Klimaschutz bei der Wärme immerhin „mittlere Bedeutung“. Zusammen stimmten damit 99 Prozent der Teilnehmer der Notwendigkeit klimafreundlicher Wärmekonzepte zu. Die Onlinekonferenz zeichnete ein klares Stimmungsbild der Bau und Wohnungswirtschaft sowie des Handwerks. Energieberater und Vertreter öffentlicher Unternehmen bildeten mit 30 bzw. 32 Prozent die größte Teilnehmergruppe. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand Wasserstoff als klimafreundlicher Energieträger für Hamburg.Die Veranstalter, das ZEWU (Zentrum für Energie-, Wasser- und Umwelttechnik) der Handwerkskammer Hamburg und der städtische Netzbetreiber Gasnetz Hamburg ziehen eine positive Bilanz. „Wasserstoff wird die Energieversorgung in Hamburg in den kommenden Jahrzehnten nachhaltig verändern – darüber sind sich die Akteure in unserer Stadt bewusst“, sagt Udo Bottlaender, technischer Geschäftsführer von Gasnetz Hamburg. „Deshalb freuen wir uns, dass Handwerk, Planer, Bau- und Wohnungswirtschaft sich schon jetzt mit den Chancen und Herausforderungen befassen, die wir vor uns haben. Das beweist die hohe Teilnehmerzahl und das Ergebnis unserer Umfrage.“
Hjalmar Stemmann, Präsident Handwerkskammer Hamburg fasst zusammen: „Bislang spielte Wasserstoff noch kaum eine Rolle in den Quartieren. Mittlerweile aber sind in Hamburg neue Quartiere in Planung, in denen grüner Wasserstoff seine Vorteile in einer neuen Infrastruktur ausspielen könnte. Gerade dem SHK- und Elektrohandwerk bieten sich hier große Chancen. Das Zentrum für Energie-, Wasser- und Umwelttechnik der Handwerkskammer begleitet Handwerker auf dieses neue Terrain. Die Housewarming heute war dafür ein gelungener Auftakt.“
Der Vortrag des prominenten Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx hatte bei der Veranstaltung viele interessierte Teilnehmer angezogen. Horx unterstrich bei seinem Blick in die Energiezukunft, nicht der Verzicht sondern die Fülle bereitstehender Energien werde die Entwicklung treiben. Alleine die Sonne strahle in zwei Minuten so viel Energie auf die Erde, wie global in einem Jahr verbraucht werde. Bei der Gebäudetechnik ginge es nun darum, Technologien so intelligent zu verknüpfen, dass Bewohner von den neuen Möglichkeiten profitierten. So wäre die breite Akzeptanz gesichert, wie vor wenigen Jahren bei der Einführung der Smartphones. Horx betonte: „Wir sind am Anfang einer großen Revolution.“ Sie werde alle Bereiche der Versorgung beim Überwinden fossiler Energieträger erfassen. Wasserstoff spiele dabei eine zentrale Rolle.
Der süddeutsche Universitätsprofessor Dr.-Ing. M. Norbert Fisch zeigte anhand seines Projekts „Neue Weststadt“ in Esslingen, wie die sektor-übergreifende Energieversorgung eines ganzen Wohnquartiers funktioniert. Industrie und Schwerlastverkehr sieht er als große Wasserstoffnutzer, doch die Gebäudewärme profitiere ebenfalls. In Esslingen nutzt er bei der Elektrolyse auch die Abwärme der Anlagen, so dass die Energieeffizienz auf rund 90 Prozent steigt. Dies sei ein zentrales Argument, die Wasserstofferzeugung in Städten anzusiedeln, denn Industrieversorgung und Gebäudewäre ließen sich ideal verknüpfen. Gasnetze als bestehende Infrastruktur könnten den Wasserstoff als Beimischung transportieren, wie es demnächst in Hamburg-Bergedorf erprobt werde. Die Akzeptanz der Esslinger sei enorm, wie eine Bürgerbeteiligung gezeigt habe. „Wir müssen uns auf Europa konzentrieren“, forderte Prof. Fisch bei der H2-Produktion.
Für den Amtsleiter Energie, Anselm Sprandel, der Hamburger Umweltbehörde ergeben sich aus dem technologischen Wandel immense Chancen für das Handwerk. Bis 2030 müsse Hamburg insgesamt sieben Millionen Tonnen CO2 einsparen. Das Dekarbonisieren der Wärmeversorgung basiere auf einem Ausbau der städtischen Wärmenetze und dezentraler Einspeiser in der gesamten Stadt. Ganze Quartiere würden energetisch eingebunden – auch mit Ansätzen wie in Esslingen. Hamburg sei sehr interessiert an einer Wasserstoffwirtschaft, doch H2 spiele heute noch keine Rolle bei der Gebäudewärme. Große Elektrolyseanlagen und deren Abwärme könnten das aber in Zukunft ändern. 50 Prozent erneuerbare Energien würden bereits 2021 Vorschrift bei Neubauten – so müssten Gas-Brennwertthermen mit Solaranlagen und Wärmepumpen verknüpft werden. Zu den Herausforderungen zählten fehlende Fachkräfte und der Ausbau von Beratungsangeboten für Bürgerinnen, Bürger und die Wohnungswirtschaft.
Weiterführende Info https://www.dvgw.de/themen/energiewende/wasserstoff-und-energiewende/

Handwerkskammer Hamburg

Holstenwall 12, 20355 Hamburg

Mittwoch, 2. September 2020

Weniger Lehrverträge im Handwerk der Region Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald


Mit Ausbildungsbeginn am 1. September 2020 sind bei der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald 1.119 neue Ausbildungsverträge eingetragen worden. Das sind 247 Verträge weniger als noch zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres und damit ein Rückgang um 18,1 Prozent. Für Claudia Orth, Geschäftsbereichsleiterin „Berufliche Bildung“ kommen diese Zahlen nicht überraschend. „Seit Beginn der Corona-Pandemie gab es keine Möglichkeit, bei Ausbildungsmessen und in Schulen für das Handwerk zu werben und auf die Chancen aufmerksam zu machen“, betont sie in einer Stellungnahme. Das komme jetzt auch in den Zahlen zum Ausdruck. Orth verweist allerdings darauf, dass die Dynamik der Verträge gerade in den zurückliegenden Wochen deutlich zugenommen habe. Denn allein im August seien 377 neu eingetragen worden. Sie erwartet daher, dass auch in den kommenden Monaten noch eine Reihe von Ausbildungsverträgen eingehen. Orth wörtlich: „Denn die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe ist nach wie vor ungebrochen. So stehen aktuell noch über 140 Ausbildungsplätze in der Online-Börse der Handwerkskammer und können besetzt werden.“ Und auch für das Jahr 2021 seien bereits Ausbildungsplätze gemeldet.
Orth erwartet deshalb, dass in den nächsten Wochen noch zahlreiche Neuverträge zustande kommen werden. „Mancher Betrieb hat sich in diesem Jahr einfach mehr Zeit mit seiner Entscheidung genommen, um die wirtschaftliche Entwicklung besser einschätzen zu können. Verträge, die üblicherweise bereits im Frühjahr unter Dach und Fach sind, werden später geschlossen.“
Um Jugendliche und Betriebe dabei zu unterstützen, verweist sie auf die digitalen Angebote der Kammer, um junge Menschen und Handwerksbetriebe zusammenzubringen. So bietet die Handwerkskammer aktuell ein Online-Speed-Jobbing an, bei denen Jugendliche nicht nur offene Lehrstellen finden, sondern direkt Kontakt mit dem Betrieb aufnehmen können. Anmeldungen sind auf der Homepage der Handwerkskammer www.hwk-mannheim.de unter „Azubi Jetzt!“ möglich. „So sichern wir gemeinsam die Fachkräfte von morgen“, so Orth weiter.
Sie macht auch auf die neue AzubiCard aufmerksam, dem Ausweis für Auszubildende, die ab Ende September jedem Auszubildenden im ersten Lehrjahr als Willkommensaktion ausgehändigt wird und bundesweit Zugang zu vergünstigten Angeboten gewährt. „Wir wollen die Attraktivität der Ausbildung steigern. Die Vorteilskarte ist ein kleiner Baustein dazu“, so Orth abschließend.

Handwerkskammer Mannheim
Rhein-Neckar-Odenwald
B1, 1-2
68159 Mannheim