Dienstag, 15. November 2022

E-handwerklicher Nachwuchs ist bestens für die All Electric Society gerüstet


Deutsche Meisterschaften der E-Handwerke 2022 - Alljährlich treten beim Bundesleistungswettbewerb in Oldenburg die Landessieger aus sieben elektrohandwerklichen Berufen gegeneinander an. Vergangenes Wochenende (10.-13.11.) war es wieder so weit: Die Besten der Besten wurden ermittelt und im Rahmen eines großen Festabends geehrt. Anwesend war auch der Schirmherr der 71. Deutschen Meisterschaften der E-Handwerke: Paul Sebastian Schwenk, Vorstandsvorsitzender der Theben AG. - Strahlende Gewinner (v. l. n. r.): Karsten Joost (Vorsitzender des ZVEH-Lenkungsausschusses Technik), Lothar Hellmann (ZVEH-Präsident), Justus Sinn, Jesse Bo William Linker, Alexander Bökmann, Simon Metzendorf, Tobias Brünjes, Sebastian Breuer, BLW-Schirmherr Paul Sebastian Schwenk (Vorstandsvorsitzender der Theben AG), Hans Auracher (ZVEH-Vizepräsident). Bild: ZVEH / Jessica Franke

15.11.2022: Qualifikation ist „das“ Schlüsselthema, um das sich im Zuge der Energiewende alles dreht. Denn für die komplexen Herausforderungen der All Electric Society braucht es hochqualifizierte Fachkräfte. Dass man sich um die Qualifikation des elektrohandwerklichen Nachwuchses keine Sorgen machen muss, bewies einmal mehr der jährlich stattfindende Bundesleistungswettbewerb für die E-Handwerke (BLW). Denn die 45 frisch gebackenen Gesellen – Teilnehmerinnen gab es 2022 bedauerlicherweise nicht –, die in Oldenburg bei den 71. Deutschen Meisterschaften der Elektrohandwerke antraten, machten auch diesmal wieder die hohe Qualität der e-handwerklichen Ausbildung und damit auch den hohen Stellenwert des dualen Ausbildungssystems deutlich.

In insgesamt sieben Disziplinen – Elektroniker/-in Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, Elektroniker/-in für Maschinen und Antriebstechnik, Systemelektroniker/-in, Elektroniker/-in Fachrichtung Automatisierungstechnik, Elektroniker/-in Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik, Informationselektroniker/-in Geräte- und Systemtechnik sowie Informationselektroniker/-in Schwerpunkt Bürosystemtechnik – galt es, die drei besten E-Handwerker zu ermitteln und mit einer Gold-, Silber- und Bronze-Medaille auszuzeichnen. Dass sie zu den Besten ihres Jahrgangs gehören, hatten die jungen Elektro- und Informationstechniker bereits im Vorfeld bewiesen, denn zugelassen ist nur der/die beste Auszubildende eines jeden Bundeslandes. Zudem muss er/sie die Gesellenprüfung mit der Mindestpunktzahl für die Note „gut“ (mind. 81 Punkte) bestanden haben.

Bei den diesjährigen Meisterschaften wurden sechs Teilnehmer mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. In der Disziplin „Informationselektroniker/-in Schwerpunkt Geräte- und Systemtechnik“ kam in diesem Jahr kein Teilnehmer auf die erforderliche Mindestpunktzahl für eine Medaille.

Die sechs Goldmedaillen-Gewinner 2022

  • Sebastian Breuer (22), Elektroniker Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik, Nordrhein-Westfalen
  • Jesse Bo William Linker (26), Informationselektroniker Schwerpunkt Bürosystemtechnik, Hamburg
  • Simon Metzendorf (21), Systemelektroniker, Bayern
  • Justus Sinn (20), Elektroniker Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, Baden-Württemberg
  • Alexander Bökmann (23), Elektroniker Fachrichtung Automatisierungstechnik, Nordrhein-Westfalen
  • Tobias Brünjes (22), Elektroniker für Maschinen und Antriebtechnik, Bremen

Großer Festabend als Rahmen für die Ehrungen

Die Ehrung der Teilnehmer der 71. Deutschen Meisterschaften fand, so wie es Tradition ist, im Rahmen eines großen Festabends in der Weser-Ems-Halle in Oldenburg statt. Eröffnet wurde der Abend vom Präsidenten des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), Lothar Hellmann. Durch den Abend, zu dem rund 200 Gäste – darunter auch die Familien der Teilnehmer, Freunde/-innen, Vertreter der Ausbildungsbetriebe, der Bewertungsausschuss, die Investoren und Abgesandte aus den Landesinnungsverbänden sowie vom ZVEH – eingeladen waren, führte der für den Bereich „Kommunikation und Berufsbildung“ zuständige ZVEH-Vizepräsident Hans Auracher.

ZVEH-Präsident: Anforderungen an Qualifikation steigen

Welche hohe Bedeutung der Ausbildung gerade in Zeiten des zunehmenden Fachkräftebedarfs zukommt – darauf machte Lothar Hellmann in seiner Eröffnungsansprache aufmerksam: „Mit Energiewende und Digitalisierung ist unser Aufgabenspektrum enorm gewachsen. Schließlich sind E-Handwerker längst auch für die Installation von Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen, Ladeinfrastruktur für Elektromobilität oder auch intelligenter Energiemanagementsysteme verantwortlich.“ Mit der wachsenden Komplexität gebäudetechnischer Systeme, das machte der ZVEH-Präsident deutlich, gehe auch ein höherer Anspruch an die Qualifizierung einher. In diesem Zusammenhang erteilte Hellmann der Forderung nach Teilqualifizierungen erneut eine klare Absage: „Eine nachhaltige Fachkräfteentwicklung braucht Zeit und Planung. Sie lässt sich nicht durch ,Schnellwaschgänge‘ erreichen, sondern muss auf der Basis des bewährten dualen Ausbildungssystems erfolgen!“ Und genau dieses gelte es, zu stärken.

Entsprechend verwies der Verbandsoberste in Oldenburg unter dem Applaus der Saalgäste noch einmal mit Nachdruck auf eine zentrale Forderung der elektrohandwerklichen Organisation: „Wir brauchen dringend eine Imageänderung. Ausbildung und Studium müssen endlich gleichgestellt werden. Solange ein Studium in der Gesellschaft mehr zählt als eine handwerkliche Ausbildung, wird sich die Wertschätzung gegenüber dem Handwerk nicht verbessern und das Fachkräfteproblem nicht gelöst werden.“ Dabei ließ Hellmann keinen Zweifel daran, dass er hier insbesondere die Politik in der Pflicht sieht.

Den 45 Junggesellen gab der ZVEH-Präsident vor allem eines mit auf den weiteren Berufsweg: „Darauf, zu den Besten Ihres Jahrgangs zählen, können Sie stolz sein! Denn Sie sind die Zukunft unserer Branche. Ihr Know-how wird gebraucht, wenn es darum geht, Deutschland in kurzer Zeit auf Erneuerbare Energien umzustellen und zu digitalisieren.“

Lob von der Handwerkskammer

Glänzende Zukunftsaussichten versprach den Teilnehmern auch Eckhard Stein, Präsident der Handwerkskammer Oldenburg. „Das E-Handwerk hat Zukunft. Es ist bei allen Umbrüchen, die für die Gesellschaft gestaltet werden müssen, mittendrin“, lobte Stein, um am Ende noch einmal zu betonen: „Ihre Tätigkeiten sind es, die dazu beitragen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Sie, meine Herren, sind Fortschrittmacher!“

Schirmherr 2022 ist Paul Sebastian Schwenk, Theben AG

Eine Überleitung, wie sie trefflicher kaum hätte formuliert werden können. Denn Stein übergab damit an den Schirmherrn der diesjährigen Veranstaltung: Paul Sebastian Schwenk. Als Vorstandsvorsitzender der Theben AG steht er für ein erfolgreiches deutsches Familienunternehmens, das mit der Erfindung einer Zeitschaltuhr für die Treppenhaus-Beleuchtung schon vor mehr als 100 Jahren Innovationsgeist bewies – und das diesem Anspruch bis heute treu geblieben ist. Schließlich gelang es der Theben AG 2020 als erstem Unternehmen, eine Zertifizierung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) für sein Smart Meter Gateway zu erhalten.

„Es ist mir eine große Ehre, die Siegerehrung persönlich aktiv begleiten zu dürfen“, bedankte sich Schwenk und verband sein Lob, „Sie alle sind Sieger“, mit einem klaren Appell: „Gemeinsam müssen wir alles daransetzen, eine Klimakrise zu vermeiden. Dafür braucht es insbesondere das Handwerk. Daher würde ich mir wünschen, dass Sie alle dem Handwerk treu bleiben!“

Den Wandel mitgestalten

Der Vorstandsvorsitzende erinnerte dabei an seinen Urgroßvater, der Theben 1921 mit dem Vorsatz „Energie zur rechten Zeit“ verfügbar zu machen, gegründet hatte und der mit Produkten wie der Theben-Zeitschaltuhr schon damals einen wichtigen Beitrag zum Energiesparen leistete. Krieg, Inflation, Pandemie – „es gibt“, so Schwenk weiter, „viele Parallelen zur den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg. Und damals wie heute gilt: Ihr Beruf hat Zukunft. Deshalb ist es wichtig, dass Sie als E-Marken-Botschafter möglichst viele für Ihren Beruf begeistern!“

Wie diese Zukunft aussehen könnte, in der Strom nach Ansicht Schwenks dieselbe Bedeutung zukommen könnte wie Trinkwasser, und warum Wandel und Krisen immer auch positive Seiten haben – auch darauf ging der Schirmherr ein, um am Ende noch ein Herzensanliegen zu formulieren: „Mit digitaler Gebäudetechnik können wir zusammen eine nachhaltige Zukunft gestalten. Eine Zukunft für Menschen.“

Dank an den Bewertungsausschuss

Der Frage, wie zukunftsorientiert die E-Handwerke sind, ging Karsten Joost, Vorsitzender des Lenkungsausschusses Technik im ZVEH, im Interview mit Hans Auracher nach. Joost stellte in diesem Zusammenhang noch einmal kurz den 2021 neu geschaffenen Beruf des Elektronikers für Gebäudesystemintegration, dessen Einsatzgebiete und die Neuordnung der elektrohandwerklichen Ausbildung vor und verlieh seiner Freude Ausdruck, dass die ersten „Gebäudesystemintegratoren“ bereits im Jahr 2025 bei den Deutschen Meisterschaften erwartet werden.

Auch, wenn es bis dahin noch drei Jahre sind: Einen Rat für die neuen Kollegen hatte Automatisierungselektroniker Lars Keikut schon jetzt parat: „Eine Teilnahme lohnt auf jeden Fall: Ich habe in den drei Tagen in Oldenburg tolle Bekanntschaften gemacht.“ Konkurrenz untereinander? Für die Teilnehmer war das laut Keikut kein Thema: „Wir sehen uns einfach als Leute, die schon etwas erreicht haben.“

Worte, mit denen der Automatisierungsexperte Dieter Meyer, dem Vorstandsvorsitzenden des Bundestechnologiezentrums für Elektro- und Informationstechnik e. V. (BFE), aus dem Herzen sprach. Er warb nicht nur generell dafür, die e-handwerkliche Karriere mit einer Meisterausbildung fortzusetzen, sondern richtete auch ein besonderes Dankeschön an die Mitglieder des Bewertungsausschusses: „Ohne den großen Einsatz des Ehrenamtes wäre eine Leistungsschau dieser Größenordnung schlichtweg nicht stemmbar.“   

Viel Spannung bis zur Bekanntgabe der Sieger

Danach trennte Gäste und Teilnehmer nur noch eine Showeinlage – TJ Wheels absolvierte auf Diskorollern atemberaubende Kunststücke – von der Bekanntgabe der Medaillengewinner. Und dann war es endlich so weit: Lothar Hellmann, Hans Auracher und Karsten Joost gaben die Gewinner bekannt – diesmal allerdings nur in sechs Disziplinen – und verteilten anschließend die Gold-, Silber- und Bronze-Medaillen. Insgesamt wurde sechsmal Gold, fünfmal Silber und viermal Bronze vergeben – Hintergrund ist, dass die Teilnehmer nicht in jeder Kategorie die notwendige Mindestpunktzahl (auch hier 81 Punkte) erreichten.  

Tolle Unterstützung für die Weiterbildung

Leer ging dennoch kein Teilnehmer aus. Schließlich erhält jeder von ihnen einen Gutschein des BFE in Höhe von 500 Euro. Dieser kann im Rahmen einer Meisterausbildung eingelöst werden. Die Erstplatzierten konnten ich zusätzlich über einen für Weiterbildungsmaßnahmen nutzbaren Gutschein des Nachwuchsfördervereins über 1.000 Euro freuen. Die Zweitplatzierten erhielten einen Weiterbildungszuschuss in Höhe von 800 Euro, die Drittplatzierten in Höhe von 600 Euro. Neben dem Weiterbildungszuschuss erhielten alle Teilnehmer eine Teilnehmerurkunde des ZVEH sowie eine Abisolierzange der Busch-Jaeger Elektro GmbH.

Medaillen-Gewinner wurden reich beschenkt

Besondere Geschenke hatte zudem Schirmherr Paul Sebastian Schwenk im Gepäck. Er übergab den Goldmedaillen-Gewinnern je einen Xiaomi-E-Scooter (Wert: 800 €). Für die Silber-Medaillen-Gewinner hatte der Theben-Chef ebenfalls attraktive Geschenke mitgebracht. Darüber hinaus nahm jeder der sechs Goldmedaillen-Gewinner einen Werkzeugkoffer der Firma HAUPA GmbH & Co. KG sowie ein Jahresabo der Fachzeitschrift „de – das Elektrohandwerk“ beziehungsweise „ema – elektrische Maschinen“ entgegen und kann sich nach seiner Rückkehr über eine Softshell-Jacke der DKE freuen.

Auf Justus Sinn, den Goldmedaillen-Gewinner im Bereich „Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik“, wartete zudem eine DDScad-Lizenz der Graphisoft Building Systems GmbH im Wert von rund 3.500 Euro sowie ein E-Scooter Steereon der DKE im gleichen Wert. Darüber hinaus ist Sinn als Punktbester unter den Energie- und Gebäudetechnikern eingeladen, im September 2023 an den EuroSkills teilzunehmen und sich dort auf europäischer Ebene mit Kollegen/-innen seines Fachs zu messen. Die europäische Meisterschaft der Berufe findet an wechselnden Orten statt – 2023 in Danzig.

„Wenn ich die hohe Qualität des elektrohandwerklichen Nachwuchses sehe, weiß ich, dass ich mir um die Zukunft unsere Branche keine Sorgen machen muss. Vor dem Hintergrund der mit Digitalisierung und Energiewende verbundenen Herausforderungen, ist das ein sehr beruhigendes Wissen“, so ZVEH-Präsident Lothar Hellmann: „Was mich mindestens ebenso begeistert ist, dass die Wettbewerbsteilnehmer die Chance nutzen, in Oldenburg ein Netzwerk aufzubauen, das ihnen auf ihrem weiteren, zweifelsohne erfolgreichen, Berufsweg zugutekommt.“

Der Stream zum Bundesleistungswettbewerb 2022 der E-Handwerke kann hier abgerufen werden: https://youtu.be/kxMu8aQPfmI

Investoren bei den 71. Deutschen Meisterschaften

ABB, Berker, BFE, Busch-Jaeger, CIMCO-Werkzeugfabrik, CWS-boco, Graphisoft Building Systems, Hüthig de, DEHN SE, DKE, Doepke, Eaton, ELCOM, ElektroPraktiker, els Spelsberg, E-Zubis, GGK, Gira, Gossen Metrawatt, Gustav Hensel, Gustav Klauke, Hager, HAUPA, INTER Versicherungsgruppe, JUNG, KNX Deutschland, Mennekes, Merten, OBO Bettermann, PHOENIX CONTACT, RITTO, Schneider Electric, S. Siedle & Söhne, Siemens, Sonepar, Stiebel Eltron, Theben, Uni Elektro, Wago, Walther-Werke, WFE

Der ZVEH: Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) vertritt die Interessen von 49.592 Unternehmen aus den drei Handwerken Elektrotechnik, Informationstechnik und Elektromaschinenbau. Mit 518.176 Beschäftigten, davon 45.808 Auszubildende, erwirtschaften die Unternehmen einen Jahresumsatz von 72,2 Milliarden Euro. Dem ZVEH als Bundesinnungsverband gehören zwölf Landesverbände mit 313 Innungen an.


Zentralverband der Deutschen Elektro- und
Informationstechnischen Handwerke (ZVEH)
Lilienthalallee 4
60487 Frankfurt am Main

 

Gebäudereiniger-Handwerk beantwortet erneut Reinigungsfragen von Hörerinnen und Hörern

15.11.2022 - BIV-Podcast "Glanzstück"- Episode 09_2022: Nach gelungener Podcast-Premiere im Frühjahr: Hélène Staiber beantwortet erneut Reinigungsfragen von Hörerinnen und Hörern. -
Als Hélène Staiber im Februar 2022 erstmals Alltags-Reinigungsfragen im Podcast des Bundesinnungsverbands des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) beantwortete, war es ein Testballon. Kann eine solche Podcast-Folge auf Interesse stoßen? Fest steht, dass genau diese Folge die bisher reichweitenstärkste des Jahres ist. Insofern - wie versprochen - widmet sich Hélène Staiber in der heute veröffentlichten "Glanzstück"-Episode ein zweites Mal den Fragen der Podcast-Community. Staiber hat nicht nur eine Ausbildung und einen Meistertitel in der Gebäudereinigung. Sie ist studierte Betriebswirtin, arbeitet als Prokuristin bei einem Reinigungsunternehmen in Rheinland-Pfalz und ist öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für die Gebäudereinigung der Handwerkskammer Kaiserslautern. Im Ehrenamt ist sie Obermeisterin der Innung Rheinhessen-Pfalz sowie Mitglied im BIV-Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit.

Wie wendet man Zitronensäure im Haushalt ordnungsgemäß an? Wie lassen sich Fliesen und Fugen im Badezimmer fachgerecht reinigen? Oder wie behandelt und pflegt man Holzprodukte im Haushalt schonend? Die vielfältigen Fragen der Podcast-Community sind bunt gemischt. Gerade das, so Staiber, mache den Reiz aus: "Jeder hat doch ab und zu ein paar Reinigungsproblemchen zuhause, wo man guckt oder auch mal googelt, was man so machen kann. Wenn man aber eine fachlich fundierte Antwort hat, die auch funktioniert, in einem Podcast serviert bekommt, dann ist das eine schöne Hilfe für alle."

Ihre Premiere als Reinigungsexpertin im BIV-Podcast "Glanzstück" im Frühjahr 2022 hat erfreulicherweise zu weiterem medialen Interesse geführt. Staiber ist vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen entdeckt worden und seitdem regelmäßiger Studiogast in der ARD-Sendung "Buffet" www.swr.de - ein schöner Erfolg für den BIV und seine Öffentlichkeits- und Imagearbeit: "Es waren bisher zwei Live-Sendungen, was schon eine andere Hausnummer ist, als wenn man etwas aufnimmt und zusammenschneidet."

Sollte auch die zweite Podcastfolge mit Hélène Staiber in diesem Jahr erfolgreich sein - wer weiß? Vielleicht folgt die Fortsetzung dann im Jahr 2023.

"Glanzstück" gibt es auf allen gängigen Plattformen zu hören sowie kostenfrei im Web-Player des BIV: www.die-gebaeudedienstleister.de

Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks

Kronenstraße 55-58
10117 Berlin

 

Viel Stolz auf Stein beim Leistungswettbewerb der Steinmetze und Steinbildhauer 2022

Die Protagonisten der Wettbewerbe (v.li.n.re.): Georg Biermeier, Jürgen Richter, Stefan Lutterbeck, Carolin Pfeuffer, Julian Clauß, Kilian Zienke, Christian Schiffel, Ludger Weichhaus, Angelika Neumann, Aaron Kleis, Marisa Sechser, Leonard Eimann, Johannes Reiter, Linus Hansen, Marina Rechlin, Thomas Florian, Heike Spohn - Foto: bbw/H. Baderschneider

15.11.2022 - Am 4. und 5 November kam die Bestenauslese des deutschen Steinmetz- und Steinbild-hauernachwuchses im Europäischen Fortbildungszentrum Wunsiedel zusammen. Unter dem Titel „Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks“ wurden die beiden Nach-wuchswettbewerbe „Die gute Form im Handwerk“ und „PLW – Profis leisten was“ ausgetragen.
Das Team um Carolin Pfeuffer und Jürgen Richter vom EFBZ hatte für den Wettbewerb in Wunsiedel alles bestens vorbereitet und begleitete die Wettbewerbe mit viel Engagement. Die erfahrene Jury mit Stefan Lutterbeck, Georg Biermeier, Thomas Florian, Heike Spohn und Christian Schiffel war begeistert von den Leistungen des Nachwuchses und der guten Stimmung während des Wettbewerbs.

Beim Gestaltungswettbewerb „Die gute Form“ wurden insgesamt 13 Gesellenstücke vor allem anhand ihrer schöpferischen Originalität, ihrer handwerkstechnischen Ausführung und gestalterischen Qualität bewertet. Beim PLW-Wettbewerb traten insgesamt 10 Landessieger an, um in einer Arbeitsprobe die Bundessiegertitel zu erkämpfen – nach gut sechs Stunden am Stein stand das Ergebnis nach der intensiven Begutachtung durch die Jury fest.

In der Fachrichtung Steinmetzarbeiten belegte Angelika Neumann mit „Looping“ den ersten Platz. Mit ihr freut sich der Ausbildungsbetrieb Lippert-Neumann im bayerischen Kauf¬beuren. Der zweite Platz ging an Richard Schwarz mit einer von ihm gestalteten Sitzbank. Aus¬gebildet wurde er im Rößler und Schwarz Natursteinwerk, Kiel. Johannes Gnamm gewann den dritten Preis mit einem zusammengesetzten Maßwerk. Sein Handwerk erlernte er im väter¬lichen Steinmetzbetrieb Christian Gnamm in 97993 Greglingen.
In der Fachrichtung Steinbildhauerarbeiten siegte Heiner Machmer mit seinem Gorilla, sehr zur Freude seines elterlichen Ausbildungsbetriebes Stefan Machmer aus Ditzingen in Baden-Württemberg und seines zweiten Ausbilders Andreas Geisselhardt aus Leonberg. Den zweiten Platz konnte Marina Rechlin, ausgebildet in der Steinbildhauerei Vincent im nordrhein-westfälischen Wetter mit ihrem Kopf der Ammonite erreichen. Und der dritte Platz ging an Marisa Sechser, die eine Venezianische Maske gestaltete. Sie absol¬vierte ihre Ausbildung bei Anselm Hoppe im Betrieb Steinmetz Restaurator Roth in Augsburg.


Beim PLW-Wettbewerb traten insgesamt 10 Landessieger an, um in einer Arbeitsprobe die Bundessiegertitel zu erkämpfen – nach gut sechs Stunden am Stein stand das Ergebnis nach der intensiven Begutachtung durch die Jury fest: In der Fachrichtung Steinmetzarbeiten ist Johannes Reiter erster Bundessieger geworden. Sein Ausbildungsbetrieb ist Hartmann & Sohn in 36093 Künzell. Zweiter Bundessieger wurde Ludger Weichhaus, ausgebildet in der Dombauhütte Köln. Und der dritte Bundessieg ging an Julian Clauß, der beim Münsterbauamt Ulm gelernt hat.
Bei den Steinbildhauern dominierte Linus Hansen, der in der Abel Stein GmbH in 79424 Auggen seine Ausbildung absolviert hat. Er wurde diesjähriger erster Bundessieger in seiner Fachrichtung. Der zweite Platz ging an Kilian Zienke, ausgebildet in der Münsterbauhütte Mainz. Ein dritter Platz konnte in diesem Jahr nicht vergeben werden.
Herzlichen Glückwunsch den Siegern und Platzierten, aber auch allen, die mitgemacht haben. Sie sind die Besten in ihrem Bundesland und damit schon sehr weit gekommen.


Feierliche Preisverleihung im Rahmen der Denkmalmesse in Leipzig
Die Siegerinnen und Sieger werden am Samstag, 26. November 2022 ab 11:00 Uhr in der Leipziger Messe, Forum –Bühne in der Halle 2, Messe-Allee 1, 04356 Leipzig im Rahmen der Denkmalmesse geehrt.


Hintergrundinformationen zum Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks: PLW
Jedes Jahr aufs Neue kämpfen Absolventinnen und Absolventen einer handwerklichen Berufsausbildung um den Bundessieg in ihrem Gewerk. Viele müssen sich dabei auf mehreren Wettbewerbsstufen gegen die Konkurrenz behaupten: von der Innungs- über die Kammer- und Landesebene bis hin zum Bundeswettbewerb der Landessiegerinnen und Landessieger. Jährlich im Dezember werden über 130 Bundessiegerinnen und Bundessieger vom ZDH feierlich geehrt. Die Schirmherrschaft über den Leistungswettbewerb hat seit 1951 der jeweils amtierende Bundespräsident.
Der Wettbewerb "Die gute Form im Handwerk – Handwerker gestalten"
Auch hier werden seit 1989 jährlich erste Preisträger ermittelt, allerdings lediglich in den rund 40 gestalterischen Handwerksberufen. Rund 150 junge Gesellinnen und Gesellen aus unterschiedlichen Handwerksberufen nehmen jährlich an der „Guten Form“ teil. (Quelle: ZDH)

Bundesverband Deutscher Steinmetze
Bundesinnungsverband des Deutschen Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerks
Weißkirchener Weg 16
D-60439 Frankfurt am Main

 

22 junge Handwerkerinnen und Handwerker aus der Region Stuttgart sind die besten im Land.

15. November 2022 - Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin! - Beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks auf Landesebene konnten sich 22 Gesellinnen und Gesellen aus der Region Stuttgart durchsetzen. Als Landessieger wurden sie am Samstagabend im Europapark in Rust geehrt. Sie dürfen sich „beste Handwerker in Baden-Württemberg“ nennen und am Bundesentscheid teilnehmen. Die Bundessieger werden dann Anfang Dezember in Berlin geehrt. Peter Friedrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart, zeigte sich erfreut, dass Handwerkskunden künftig von den jungen, hochmotivierten Spezialisten mit Top-Handwerksleistungen versorgt werden. Die erfolgreichen Nachwuchstalente haben bereits durch ihre Abschlussnote bei der Gesellenprüfung als „Kammersieger“ geglänzt. Mit ihrem Erfolg auf Landesebene steht ihnen nun der Weg zum Bundeswettbewerb offen. Dort treten sie in ihrem Fach gegen Berufskollegen aus ganz Deutschland an. Die Bandbreite der Sieger aus dem Kammerbezirk Stuttgart geht vom Elektroniker für Maschinen-und Antriebstechnik aus Weilheim/Teck über die Hörakustikerin, die in Fellbach arbeitet bis zum Technischen Modellbauer aus Bönnigheim. Von den 22 Siegern sind sieben Frauen. Sie überzeugten beispielsweise im Goldschmiede-Handwerk, als Hörakustikerin oder im Maßschneider-Handwerk.

Friedrich bezeichnete die jungen Handwerker als „vorbildliche Botschafter für das positive Image des Handwerks“. Um so weit zu kommen, müsse man viel Talent und Motivation mitbringen, zum anderen brauche es auch herausragende Ausbildungsbetriebe, die entsprechendes Wissen vermitteln können. Sein Dank galt den Betrieben: „Sie haben den jungen Menschen über Jahre hinweg für ihre berufliche Zukunft unentbehrliches Wissen vermittelt.“ In seinen Dank schloss er auch die gewerblichen und beruflichen Schulen, die Bildungsakademie der Handwerkskammer sowie die Innungen und die Prüfungsausschüsse mit ein. „Das alles spricht für die Qualität im Handwerk“, betonte Friedrich. Im Übrigen solle der Wettbewerb auch Schulabgängern und Berufsanfängern als Anreiz und Motivationsschub dienen. „Wer im Handwerk weit kommen will, muss durchstarten und mit Leistung überzeugen.“ Gerade eine Ausbildung in den vielseitigen Berufen des Handwerks eröffne Jugendlichen beste Perspektiven, die den Weg in Führungspositionen ebnen und bis zur Selbstständigkeit reichen, mit oder ohne Abitur. Diese Chance haben die 22 Landessieger in besonderer Weise genutzt. Er zeigte sich überzeugt, dass beim Bundeswettbewerb der eine oder andere Geselle wieder auf dem Siegerpodest ganz oben stehen werde.

Zur Info:

Der #PLW ist in Deutschland und Europa einzigartig: In über 130 Gewerken messen sich in bis zu vier aufeinander aufbauenden Ebenen die besten Absolventinnen und Absolventen einer beruflichen Ausbildung. Das heißt: Mehr als 3.000 Jugendliche starten in den Wettbewerb und kämpfen um den Bundestitel in ihrem Gewerk! Gestartet wird auf der Innungs- oder Kammerebene: Die besten Prüflinge des Jahres messen sich in praktischen Aufgaben – dabei gilt es, das ganze Können der Ausbildung abzurufen und das eigene Handwerk unter Zeitdruck zur Perfektion zu bringen. Denn beim Endergebnis kommt es darauf an, die gestellte Aufgabe möglichst exakt fertigzustellen, da müssen alle Maße stimmen: Egal, ob es um eine Heizungsanlage, ein Instrument oder einen Haarschnitt geht. Schon die darauffolgende Landesebene zahlt sich für Siegerinnen und Sieger richtig aus: Sie können sich für ein Weiterbildungsstipendium bewerben, das sie in ihrer Bildungskarriere, etwa bei der Meisterausbildung, fördert. Und zusätzlich können sich die rund 800 Landesiegerinnen und -sieger in den Bundeswettbewerben, die die Fachverbände ausrichten, messen. Den krönenden Abschluss bietet dann die große PLW-Abschlussfeier in Berlin am 9. Dezember.

 

Handwerkskammer Region Stuttgart

Heilbronner Straße 43

70191 Stuttgart

 

Informationsveranstaltung zum Handwerks- und Gewerberecht - Bekämpfung und Prävention von Schwarzarbeit

Austausch zwischen Gewerbemeldestellen und Handwerkskammer Dortmund - Handwerks- und Gewerberecht sind einem steten Wandel unterworfen und auch die technischen Rahmenbedingungen entwickeln sich gerade im Zuge der Digitalisierung rasant weiter. Vor diesem Hintergrund hat die Handwerkskammer (HWK) Dortmund Anfang November Vertreter von Gewerbemeldestellen von Städten und Gemeinden aus dem Kammerbezirk zu einer Informationsveranstaltung eingeladen.Die Bekämpfung und Prävention von Schwarzarbeit spielte bei der Veranstaltung eine herausragende Rolle. Im Zuge dessen stellte die Handwerkskammer Dortmund ihre Informationsoffensive vor und bot den Städten und Gemeinden ihre Unterstützung an.

Unter anderem gab es einen Überblick zur Abgrenzung zwischen meisterpflichtigen, zulassungsfreien und minderhandwerklichen Tätigkeiten mit Einzelbeispielen wie Hausmeisterservice, Industriemontage, Kosmetik-, Make-Up-Artist- und Nagelstudios, sowie Informationen zum Handwerk und Reisegewerbe wie etwa mobile Friseure.

„Die Veranstaltung ist sehr gut angekommen", sagt Lothar Kauch, HWK-Abteilungsleiter Handwerksrecht, Gewerberecht, Wettbewerbsrecht. „Es fand ein reger Austausch statt: Vom Reisegewerbe bis zum Anmelde- und Eintragungsverfahren. Die Teilnehmer hatten unterschiedliche Vorstellungen und Wünsche zu den behandelten Themen." So habe es beispielsweise auch eine Diskussion über das Vorgehen bei ungenauen Gewerbeanzeigen und unterschiedliche Herangehensweisen gegeben. Der Austausch soll auch in Zukunft aufrechterhalten werden, weitere Veranstaltungen und Hospitationen sollen folgen.

Handwerkskammer Dortmund
Ardeystraße 93
44139 Dortmund

 

Die Handwerkskammer Reutlingen ehrt ihre neuen Meisterinnen und Meister

15.11.2022  - Ausgezeichnet: Auch die Zimmerer konnten ihre Meisterbriefe auf der Bühne in Empfang nehmen. - Nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause konnte die Handwerkskammer Reutlingen am vergangenen Wochenende endlich wieder eine Meisterfeier ausrichten. Und so wurden 41 Frauen und 270 Männer aus 14 Handwerksberufen für ihre bestandenen Meisterprüfungen gefeiert. An der Veranstaltung nahmen neben Familien und Freunden der Meisterabsolventen auch zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft teil – über 1.000 Gäste ließen die neuen Meisterinnen und Meister in der Stadthalle Reutlingen hochleben. In feierlicher Atmosphäre erhielten die Top-Fachkräfte ihre Meisterbriefe auf der Bühne. Präsident Harald Herrmann, Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert, Vizepräsident Harald Walker und die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin Christiane Nowottny ließen es sich nicht nehmen, jeder Meisterin und jedem Meister den Meisterbrief persönlich zu übergeben. Und jede Meisterin und jeder Meister erhielt vom Publikum persönlichen Applaus.

Der Meisterbrief: Das Herzstück des Handwerks

Den Beifall haben sich die Jungmeisterinnen und -meister auch redlich verdient. Denn nach Monaten voller Stress und harter Arbeit stellten sie in der Meisterprüfung ihr fachliches und theoretisches Können unter Beweis. Und so ging Präsident Harald Herrmann in seiner Begrüßungsrede darauf ein, dass der Meisterbrief nichts von seiner Attraktivität verloren habe, denn er eröffne viele berufliche Perspektiven. Den Absolventen stünden, ob als Führungskraft, Gründer oder Nachfolger, alle Türen offen. „Die breit angelegte Vorbereitung auf die Prüfungen schafft eine solide Grundlage für eine unternehmerische Tätigkeit. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass Unternehmen, die von Meisterinnen oder Meistern gegründet werden stabiler, nachhaltiger und in der Regel auch erfolgreicher sind als ihre Wettbewerber ohne vergleichbare Qualifikation“, so Herrmann. Die Meisterqualifikation stehe für Sicherheit und Nachhaltigkeit. Gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit, die vom Strukturwandel in vielen Bereichen geprägt ist, sei die berufliche Fort- und Weiterbildung unerlässlich, weiß Herrmann.

„Ohne Handwerk wird die Umsetzung der klimaneutralen Ziele nicht möglich sein.“

Besonders hervor hob der Präsident der Handwerkskammer die Rolle des Handwerks bei der Energiewende: „Das Handwerk ist ein entscheidender und prägender Akteur, wenn es darum geht, Maßnahmen umzusetzen, die notwendig sind, um den Umwelt- und Klimaschutz voranzubringen und die vorgegebenen Klimaziele zu erreichen. Energiewende geht ohne das Handwerk nicht, ich wage sogar zu behaupten, dass wir die Energiewende machen." Der notwendige Transformationsprozess werde durch handwerkliche Dienstleitungen vorangetrieben und betreffe alle gebäudetechnischen Maßnahmen, vom Neubau über die Bestandserhaltung von Gebäuden bis zur Wartung und Instandhaltung der kompletten E-Mobilität. Eine weitere Riesenaufgabe werden der Auf- und Ausbau verschiedener Infrastrukturen sein, insbesondere bei der klimaneutralen Stromversorgung. Harald Herrmann: „Die unzähligen weltweiten Unwetter, Dürren und Waldbrände der letzten Zeit haben gezeigt, dass die Natur nicht verhandelbar ist. Die Notwendigkeit des Klimaschutzes ist allen klar, wir benötigen aber auch das Handwerk, das täglich aktiv anpackt und die Notwendigkeit der Energiewende in praxisgerechte Innovationen umsetzt.“

311 Meisterinnen und Meister ihres Fachs

Zu den Abschlüssen mit den meisten Absolventinnen und Absolventen zählen die Elektrotechniker, gefolgt von den Gebäudereinigern und den Kraftfahrzeugtechnikern. Vier Jungmeisterinnen und -meister bestanden ihre Prüfungen mit einer Eins vor dem Komma. Von den 41 Meisterinnen kommen in diesem Jahr 19 aus dem Maßschneider-, zehn aus dem Gebäudereiniger-, sechs aus dem Raumausstatter, zwei aus dem Maler- und Lackiererhandwerk, zwei aus dem Elektrotechnikerhandwerk, eine aus dem Friseurhandwerk und eine aus dem Straßenbauerhandwerk

In diesem Jahr hatten sogar 65 Handwerkerinnen und Handwerker aus zulassungsfreien Berufen ihre Meisterprüfungen abgelegt, dazu zählen die Gewerke der Maßschneiderinnen und Maßschneider, der Gebäudereinigerinnen und -reiniger und die der Metallblasinstrumentenmacherinnen und -macher.

Metallblasinstrumentenbauer Daniel Kößling aus Neckartenzlingen hielt eine äußerst launige Jungmeisterrede, in der er die Widrigkeiten im Unterricht der Meisterprüfungskurse auf die Schippe nahm und sich mit der Liebe zum Handwerk auseinandersetzte: „Mit der Entscheidung den Meister zu machen, haben wir uns für eine größere Aufgabe entschieden. Wir wollen das Handwerk weiterleben lassen und sind stolz darauf, mit unseren Händen ganze Kunstwerke erschaffen zu können“, sagte Daniel Kößling. Zum Schluss dankte er noch seinen Mitschülerinnen und Mitschülern für die spannendste, lustigste und beste Schulzeit seines Lebens. Er dankte auch den Lehrkräften für den Unterricht und die gute Vorbereitung auf die Meisterprüfung.

Foto: Handwerkskammer Reutlingen


Handwerkskammer Reutlingen
Hindenburgstr. 58
72762 Reutlingen

 

Metallbauer aus Großheide auf der Überholspur. Handwerk liegt in der Familie.

15.11.2022 - Metallbauermeister Urs Riedel aus Großheide wollte schon immer seinen eigenen Betrieb führen. - Urs Riedel aus Großheide hat sich vor einem Jahr selbstständig gemacht. Mit nur 23 Jahren führt er bereits seinen eigenen Handwerksbetrieb. Eine dunkel gekleidete Person steht in einer großen Werkhalle im Gewerbegebiet von Großheide. Sie trägt einen Helm, feuerfeste Kleidung und Sicherheitsschuhe. Der junge Mann, der unter der Schutzausrüstung steckt und mit ruhiger Hand Schweißarbeiten an einer Baggerschaufel ausführt, ist Metallbauermeister und Jungunternehmer Urs Riedel. Der Ostfriese hat 2021 im Alter von 22 Jahren sein eigenes Unternehmen gegründet. „Schon als ich meine Ausbildung angefangen habe, wusste ich, dass ich mich irgendwann selbstständig machen werde“, sagt er selbstbewusst. Im Gespräch mit der Handwerkskammer für Ostfriesland hat er verraten, was den Reiz daran für ihn ausmacht.

Die Liebe zu seinem Beruf wurde Urs Riedel quasi in die Wiege gelegt, denn sein Vater ist ebenfalls ein gelernter Metallbauer. So kam er schon als Kind mit seinem heutigen Handwerk in Berührung und schraubte von klein auf an allem herum, was er in die Finger bekam. „Am liebsten habe ich gemeinsam mit meinem Nachbarn alte Trecker repariert. Das war immer eine kleine Herausforderung“, erinnert er sich. Die Entscheidung nach dem Realschulabschluss 2015 eine Lehre als Metallbauer bei der Schlosserei Kleen in Neßmersiel zu starten, lag somit auf der Hand. „Etwas anderes kam für mich auch nie infrage.“ Was dann folgte, liest sich wie eine kleine Erfolgsgeschichte. Denn der heute 23-Jährige meldete bereits während seiner Ausbildungszeit ein Nebengewerbe an, schloss seine Lehre 2019 mit Bestnoten ab und wurde beim Leistungswettbewerb des deutschen Handwerks 2. Bundessieger in seinem Gewerk. „Das war mein persönlicher Höhepunkt, der auch völlig überraschend kam. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich es so weit schaffen würde“, so Riedel.

 

Macht die Dinge gerne auf seine eigene Art und Weise: Urs Riedel beim Schweißen an einer Baggerschaufel.

Doch das reichte dem ehrgeizigen Handwerker nicht. Nur gut ein Jahr nach dem Ende seiner Ausbildungszeit entschied er sich dazu, auch noch seinen Meistertitel obenauf zu satteln, um vollends den Schritt in die Selbstständigkeit wagen zu können. 2021 kündigte er letztlich seine Festanstellung und gründete zunächst als Metallbildner seinen eigenen Betrieb, da für die Ausführung dieses Handwerksberufes keine Meisterpflicht besteht. Mit dem erfolgreichen Abschluss seiner Weiterbildung im Sommer dieses Jahres darf er nun offiziell die Bezeichnung Metallbaubetrieb führen. Damit sei für ihn ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen. „Ich hab die Dinge schon immer gerne so gemacht, wie ich es wollte. Deshalb war der Drang, meinen eigenen Betrieb zu führen, auch so groß“, erzählt er stolz. Und das hat er ziemlich erfolgreich umgesetzt. Denn in den vergangenen sieben Jahren konnte er sich bereits einen Namen in der Region machen, sodass seine Auftragsbücher gut gefüllt sind.

Auf seinen Erfolgen ausruhen will sich der umtriebige Handwerker aber nicht. Im Gegenteil: Momentan absolviert er schon die nächste Fortbildung. Bei der Handwerkskammer lässt er sich in den nächsten sechs Monaten nebenberuflich zum Schweißfachmann ausbilden. Für bestimmte Aufträge und Arbeiten sei es wichtig, dass er diese Qualifikation nachweisen könne. „Deshalb wollte ich das nicht auf die lange Bank schieben. Und außerdem hab ich mir gedacht: Wenn nicht jetzt, wann dann?“, erklärt der Metallbauermeister schmunzelnd.

 

Handwerkskammer für Ostfriesland
Straße des Handwerks 2
26603 Aurich

Fotos: HWK/J. Stöppel