Mittwoch, 18. April 2018

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Handwerkskammer Potsdam - "Europässe Mobilität" an Azubis überreicht. - handwerkernachrichten.com

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Handwerkskammer Potsdam - "Europässe Mobilität" an Azubis überreicht. - handwerkernachrichten.com: Woche der beruflichen Bildung 2018 "Du bildest Zukunft" -
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender überreichen
"Europässe Mobilität" an Azubis -Seit 20 Jahren betreut die
Handwerkskammer Potsdam ihre Mitgliedsbetriebe, um Auszubildenden im
Handwerk einen betrieblichen Lernaufenthalt im europäischen Ausland zu
ermöglichen. Allein im Jahr 2017 wurden von der Kammer 145 Auszubildende
im Projekt beraten und unterstützt. 24 von ihnen haben heute von
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seiner Frau Elke Büdenbender
sowie dem Präsidenten der Handwerkskammer Potsdam, Robert Wüst, im
Zentrum für Gewerbeförderung in Götz ihre Europässe erhalten.

Mit dem Europass Mobilität halten sie nun ein Zertifikat in den
Händen, das ihnen die im Ausland erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten
schwarz auf weiß bescheinigt. Die Auszeichnungsveranstaltung fand im
Rahmen der Woche der beruflichen Bildung „Du bildest Zukunft“ statt.


Robert Wüst, Präsident der Handwerkskammer Potsdam,
zeigte sich erfreut über den hohen Besuch: „Der Besuch des
Bundespräsidenten und seiner Frau Elke Büdenbender ist ein Ausdruck der
Wertschätzung gegenüber der beruflichen Bildung im Handwerk.
Auszubildende, die im Rahmen ihrer Ausbildung den Schritt ins Ausland
gewagt haben, verdienen Anerkennung. Auslandspraktika im Rahmen des
Programms Erasmus+ stärken das berufliche und persönliche Profil der
Auszubildenden und dienen den Betrieben als wertvolle Komponente bei der
Sicherung qualifizierter Mitarbeiter mit europäischer Arbeitserfahrung
und dem so wichtigen Blick „über den Tellerrand“. Wir verstehen den
Besuch des Bundespräsidenten ebenso als Zeichen, dass wir gemeinsam
dafür eintreten müssen, die Wichtigkeit und vielfältigen Chancen der
beruflichen Bildung immer wieder zu verdeutlichen. Wir haben heute junge
Menschen ausgezeichnet, die sich für einen Karriereweg im Handwerk
entschieden haben und die Zeichen erkannt haben, welche Möglichkeiten
ihnen damit für die eigene berufliche Zukunft offen stehen.“



Das Engagement der Ausbildungsbetriebe, ihren
Lehrlingen einen solchen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen, werde dabei
immer wieder belohnt, zeigt sich Zahntechnikerin Dörte Thie aus
Blankenfelde-Mahlow überzeugt: “Unsere Auszubildenden vollziehen bei
einem Ausbildungsaufenthalt im Ausland eine tolle persönliche
Entwicklung, sie kommen gestärkt und mit neuem Selbstbewusstsein zurück.
Das Hineinwachsen in ein neues, unbekanntes Arbeits- oder Lebensumfeld
und die damit verbundene Anpassung hat sie selbstständiger und
toleranter werden lassen. Die neuen Erfahrungen helfen ihnen im Beruf.
Wir als Ausbildungsbetrieb vertrauen mit dem Auslandsaufenthalt unseren
Schützlingen, diesen Vertrauensvorschuss geben sie uns vielfach zurück.
Qualifizierter Handwerksnachwuchs mit europäischer Arbeitserfahrung ist
heute ein wichtiges Pfund im Wettbewerb. Wir selbst präsentieren uns
gegenüber potenziellen Lehrstellenbewerbern als attraktiver
Ausbildungsbetrieb.”



Der Bundespräsident und Elke Büdenbender sind auch aus eigener
Erfahrung überzeugt: Die berufliche Bildung in Deutschland verdient
Wertschätzung und Anerkennung. Daher haben sie gemeinsam die
Schirmherrschaft für die Woche der beruflichen Bildung von BDA, DGB,
DIHK und ZDH – begleitet durch die KMK – übernommen. Das System der
beruflichen Bildung in Deutschland ist ein auch im Ausland viel
beachtetes Erfolgsmodell. Es schafft eine enge Verbindung zwischen
Bildungssystem und Arbeitsmarkt und leistet so einen wichtigen Beitrag
zur Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen in Deutschland. Die
Berufsausbildung ist ursächlich für eine im europäischen Vergleich
niedrige Jugendarbeitslosigkeit. Eine qualitativ gut ausgebaute
berufliche Bildung sichert den Betrieben qualifizierte Fachkräfte,
bietet Jugendlichen nachhaltige Perspektiven und
Entwicklungsmöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt und leistet damit einen
wichtigen Beitrag zum sozialen Frieden sowie der wirtschaftlichen Stärke
in unserem Land.


Praktikum im europäischen Ausland als wichtige Bereicherung


Die ausgezeichneten Auszubildenden lebten und
arbeiteten im vergangenen Jahr drei bis vier Wochen in Italien, Spanien,
Schottland, England oder Frankreich. Sara Wichmann, Auszubildende im
Tischlerhandwerk bei der SIK-Holzgestaltungs GmbH Niedergörsdorf ist
eine von ihnen. Sie war in einem spanischen Betrieb in Málaga tätig.
Vier Wochen durfte sie gemeinsam mit dem Holzbildhauer Manuel Toledano
arbeiten, der für die religiösen Festlichkeiten in Sevilla und Málaga
beeindruckende Throne herstellt. Sie schwärmt von ihrem Aufenthalt: “Ich
bin noch immer beeindruckt, mit welcher Selbstverständlichkeit er mir
sein Vertrauen schenkte, mich teilhaben ließ und aktiv in den
Gestaltungsprozess dieser Throne einbezog. Ich habe dort so viel
gelernt, nicht nur in der praktischen Arbeit, sondern auch menschlich.
Ich bekomme noch heute eine Gänsehaut, wenn ich daran zurückdenke, mit
welcher Begeisterung mein spanischer Lehrmeister seine Arbeit ansah. Ich
erlebte einen solch glücklichen Menschen im Handwerk, der andere
Menschen mit seiner Arbeit wiederum glücklich macht.” Sie empfindet ihr
Auslandspraktikum als eine wichtige unverzichtbare Bereicherung und
empfiehlt gerade jungen Menschen es ihr gleich zu tun. “Ein solcher
Aufenthalt ändert jeden, man ist das erste Mal auf sich alleine
gestellt, man wird nicht nur herausgefordert, sondern auch mit einer
Herzlichkeit aufgenommen, das bleibt für´s Leben,” erzählt die
27-jährige. Ohne ein Wort Spanisch ist sie in das für sie damals fremde
Land gereist. Geblieben ist eine Freundschaft, die sie zum diesjährigen
Osterfest auf emotionale Weise ganz privat wieder erleben durfte.



Auch Moritz Velden, Kfz-Mechatroniker Lehrling, steht noch unter den
Eindrücken seines Auslandspraktikums in einer italienischen
Kfz-Werkstatt: “Das Arbeitsleben ist vollkommen anders als in
Deutschland. Es erscheint viel angenehmer, und dennoch macht die Firma
keine Abstriche in Sachen Umsatz, im Vergleich zu deutschen
Verhältnissen. Ich habe dort viele Eindrücke sammeln dürfen, auch in
Bezug auf das Potenzial, das wir in Deutschland noch ausschöpfen
könnten…. Und die Menschen haben es mir genauso angetan. Die Italiener
sind im Gegensatz zu uns ein sehr kommunikatives und offenes Volk und
gehen sofort auf einen zu. Dank dieser Eigenschaft sind Sprachbarrieren
kaum zu spüren. Man verständigt sich mit Händen und Füßen und wird im
Anschluss schon zum Abendessen eingeladen. Ich muss ehrlich gestehen,
ich habe mich ein wenig in das Leben hier verliebt. Es verblüfft mich
immer wieder aufs Neue zu sehen, wie man selbst Entwicklungen durchlebt,
in dem man aus seinem gewohnten Umfeld in völlig unbekannte Umgebungen
stößt.“


Neben der Teilnahme an der Europassverleihung der Handwerkskammer
Potsdam besuchen der Bundespräsident und Frau Büdenbender in dieser
Woche weitere Einrichtungen in ganz Deutschland, um sich über Qualität
und Perspektiven der beruflichen Bildung zu informieren. Mit ihrem
Besuch bei Bildungseinrichtungen, ausbildenden Unternehmen und weiteren
Einrichtungen möchten sie auf den hohen gesellschaftlichen Wert der
beruflichen Bildung und die Leistung der entscheidenden Akteure für die
Fachkräftegewinnung in Deutschland aufmerksam machen. Ziel der
Themenwoche ist es, die Karrierechancen der beruflichen Bildung
herauszustellen, ihre Integrationskraft für die Gesellschaft zu betonen
und dabei auch die aktuellen und künftigen Herausforderungen, vor denen
sie steht, in den Blick zu nehmen.


Hintergrund


Mit Hilfe des Bundesprogrammes “Berufsbildung ohne
Grenzen” (Förderung durch das BMWi) ist die Handwerkskammer Potsdam
zusätzlich Träger des Projektes der “Mobilitätsberatung”. Diese
Mobilitätsberatung steht den Auszubildenden und Betrieben zur Seite und
organisiert den Gesamtablauf eines Auslandspraktikums in Zusammenarbeit
mit den ausländischen Partnern, den Berufsschulen sowie den
überbetrieblichen Lehrstätten.






Über die Handwerkskammer Potsdam


Die Handwerkskammer (HWK) Potsdam ist eine als Körperschaft des
öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die
Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark,
Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städte Potsdam und
Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von rund
17.300 Mitgliedsbetrieben und ihren mehr als 70.500 Beschäftigten.


Die HWK Potsdam setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen
Rahmenbedingungen der Handwerksbranche ein, bündelt die Kräfte und
Gemeinsamkeiten des Handwerks und bietet ihren Mitgliedsbetrieben
zahlreiche Unterstützungen bei wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen.


Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Handwerksbetriebe aller Branchen;
vor allem aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, Elektro und Metall, Holz,
Bekleidung und Textil, Gesundheit, Reinigung sowie Nahrungsmittel.


Die HWK Potsdam bietet in ihrem Zentrum für Gewerbeförderung in Götz
umfangreiche Angebote für die Weiterbildung im westbrandenburgischen
Handwerk und führt in den dortigen Lehrwerkstätten auch die
überbetriebliche Lehrlingsunterweisung durch. Sie ist zuständig für
Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen im Handwerk.


www.hwk-potsdam.de





Handwerkskammer Potsdam
Charlottenstraße 34-36
14467 Potsdam

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