Donnerstag, 13. Oktober 2022

Jahresversammlung der Zimmerer-Innung Memmingen-Mindelheim - Hermann Rehklau ist jetzt Ehrenobermeister.

12.10.2022 -  Der Vorstand der Zimmerer-Innung Memmingen-Mindelheim mit seinem Ehrenobermeister Hermann Rehklau (von links): Vorstandsmitglied Karl Epple, Obermeister Jürgen Kolb, Ehrenobermeister Hermann Rehklau und der neue stellvertretende Obermeister Max Pfalzer. Nicht auf dem Foto: Vorstandsmitglied Helmut Henle.  - Im Oktober 2019 konnte die Zimmer-Innung Memmingen-Mindelheim letztmals ihre Jahreshauptversammlung als Präsenzveranstaltung durchführen. Doch dann kam Corona! Jetzt endlich konnte die Jahreshauptversammlung wieder unter „normalen“ Bedingungen stattfinden. Dabei stand ein ganz wichtiges Anliegen im Vordergrund: Die Ehrung von Hermann Rehklau, der sich 25 Jahre mit größtem persönlichen Einsatz zum Wohl der Innung ehrenamtlich engagierte. Rehklau ist auch Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft der Zimmerer-Innungen im Allgäu. Hermann Rehklau hatte von 1967 bis 2000 das Amt des stellvertretenden Obermeisters inne und führte dann 18 Jahre die Innung als Obermeister. 2018 wollte er etwas kürzer treten und kandierte nicht mehr für dieses Amt, erklärte sich aber bereit, als stellvertretender Obermeister seinen Nachfolger, Jürgen Kolb, zu unterstützen. In die Amtszeit von Rehklau fallen Aktivitäten, die weit über die Innungs-Grenzen hinaus Wirkung zeigten. So hat er sich seit 2000 für das bayerische Zimmererhandwerk durch sein außerordentliches Engagement als Vorsitzender im Ausschuss Technik und Umwelt verdient gemacht, vor allem auch als Experte auf Bundesebene.

Rehklau pendelte in dieser Zeit zwischen seinem Betrieb in Memmingen-Steinheim, München und Berlin. Doch, so stellt er im Rückblick fest, der Einsatz, insbesondere der Kampf mit der chemischen Industrie, hat sich gelohnt. Bereits 2014 wurde sein „selbstloses ehrenamtliches Engagement zum Wohle des gesamten Holzbaus“ Im Rahmen des Bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbetags mit der höchsten Auszeichnung, die der Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks zu vergeben hat, der Goldenen Ehrennadel, gewürdigt.

Bei den jetzt anstehenden Wahlen zog sich Rehklau ganz aus dem Vorstand zurück, wird aber der Innung weiter verbunden bleiben. Jürgen Kolb, der weiterhin als Obermeister die Innung führt, würdigte auch den Menschen Hermann Rehklau: „Er war immer kollegial“, betonte Kolb. Für Rehklau wurde Max Pfalzer zum stellvertretenden Obermeister gewählt. Karl Epple und Helmut Henle gehören weiterhin dem Vorstand an.

Drei Jahre ohne Präsenz-Versammlung. Da gab es für den Obermeister natürlich viel zu berichten. Angefangen von der aktuellen Kostensituation über die Verbandsarbeit bis hin zum Facharbeitermangel. Wobei Kolb vor allem die immer kürzer werdende Verweildauer in Unternehmen Sorgen bereitet. Diese betrage im Durchschnitt nur noch fünf Jahre. Wenn auch die Zimmerer bei der Gewinnung von Auszubildenden besser abschneiden als viele andere Gewerke, so dürfe man dennoch in den Bemühungen nicht nachlassen, mahnte Kolb. Fachkräftebindung sei eine ganz wichtige Aufgabe zur Zukunftssicherung.

Ein Vortrag von Hugo Wirthensohn, Vorstand des Holzforums Allgäu, über Neuigkeiten des Vereins, rundete die Versammlung ab.

Foto: prb/Lilo Brückner

Zimmerer-Innung Memmingen/Mindelheim.

Weinmarkt 15

87700 Memmingen

 

Für die Elektrohandwerke war die erste Light + Building nach der Corona-Pause ein voller Erfolg.

Light + Building Autumn Edition - Am neuen Standort des Gemeinschaftsstandes in Halle 11.0 sowie im E-Haus herrschte fünf Tage lang großer Andrang. Innungsmitglieder, E-Markenpartner, Vertreter von Herstellern und aus dem Großhandel, (potentielle) Auszubildende, aber auch Vertreter aus der Politik nutzten die Möglichkeit, mit der elektrohandwerklichen Organisation ins Gespräch zu kommen.

12.10.2022: Weltleitmesse 2022: Comeback in bewährter Qualität - Viel war im Vorfeld der Light + Building darüber gerätselt worden, ob die Weltleitmesse an die erfolgreichen Vor-Corona-Jahre würde anknüpfen können. Nachdem nun am Donnerstag (06.10.) die Messe ihre Tore nach fünf Veranstaltungstagen geschlossen hat, steht fest: Die Light + Building hat sich in bewährter Qualität und mit den messetypischen Stärken zurückgemeldet. Die E-Handwerke jedenfalls können für die Herbst-Ausgabe eine durchweg positive Bilanz ziehen. Fachbesucher sowie Aussteller zeigten sich ebenfalls sehr zufrieden mit dem Messe-Comeback.

Viel los am Gemeinschaftsstand

Am Gemeinschaftsstand der Elektrohandwerke in Halle 11.0, wo neben dem Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) auch der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Hessen/Rheinland-Pfalz, die Landesinnung Saarland der Elektro- und Informationstechnischen Handwerke und die Innung für Elektro- und Informationstechnische Handwerke Frankfurt am Main sowie zahlreiche Partnerorganisationen vertreten waren, herrschte an allen fünf Messetagen großer Andrang.

Innungsbetriebe, aer auch Fachbesucher nutzten die Möglichkeit, sich über das breite Einsatzspektrum der Elektrohandwerke und das Angebot der elektrohandwerklichen Organisation zu informieren. Besonderer Beliebtheit erfreute sich – wie immer – das E-Haus, aber auch eine Neuheit, Video-Box der ArGe Medien im ZVEH, in der Standbesucher/-innen und Innungsmitglieder Fotos machen und eine Videobotschaft unter dem Motto „Ich bin E-Zubi, weil …“ oder „Ich bin in der Innung, weil …“ aufnehmen konnten.

E-Haus erneut Besuchermagnet

Auf 100 Quadratmetern konnten sich Besucher/-innen über die Vorteile smarter Gebäudetechnologien informieren und diese dank interaktiver Anwendungen auch selbst ausprobieren. Wer wollte, konnte sich zudem im Rahmen einer geführten Tour durch das Haus bewegen. Von der individuellen Lichtsteuerung über automatisch gesteuerte Schränke bis hin zur intelligenten Zugangskontrolle war hier alles vertreten. Ein Fokus lag in diesem Jahr insbesondere auf den Themen „Smart Health“ und „Energieeinsparungen“, gerade letzteres war beim Publikum sehr gefragt. So zeigte ein an Photovoltaik-Anlage, Wärmepumpe, Ladeinfrastruktur und Speicher gekoppeltes gebäudeübergreifendes Energiemanagementsystem, wie Energieautarkie in vollendeter Form funktioniert. Ein Fußboden mit Sturzerkennung und Notruffunktion sowie ein über Gesten oder eine digitale Brille steuerbarer Rollstuhl veranschaulichten darüber hinaus, inwieweit smarte, über KNX miteinander vernetzte Anwendungen die Sicherheit gerade für ältere Menschen und chronisch Kranke erhöhen können.

Medien- und Politik-Vertreter zu Gast

Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung und SAT.1 waren im E-Haus zu Gast und berichteten anschließend zum Thema „Energieeffizienz“. Zu Besuch im E-Haus waren darüber hinaus der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Stefan Wenzel und der Bundestagsabgeordnete Manfred Todtenhausen. Beide nahmen sich viel Zeit, um sich über das breite elektrohandwerkliche Spektrum, die mit der Energiewende verbundenen Aufgaben und Herausforderungen und die Fachkräfte-Problematik zu informieren. Beide nahmen mit auf den Weg, dass sich die elektrohandwerkliche Organisation stark in der Nachwuchsakquise engagiert, aber die Unterstützung der Politik fordert, um auch künftig nachhaltig für qualifizierte Fachkräfte sorgen zu können.

Neben den Politik-Vertretern schauten Vertreter des europäischen elektrohandwerklichen Netzwerkes EuropeOn, Architekten/-innen und Gebäudeplaner/-innen sowie 100 Auszubildende der Frankfurter Innung im E-Haus vorbei.

Exzellenz-Preis „Smart Living Professional Award verliehen

Zu den Höhepunkten des fünftägigen Programms zählte auch die Verleihung der Smart Living Professional Awards. Der Preis wird alle zwei Jahre vom ZVEH und der Wirtschaftsinitiative Smart Living (WI SL) an Unternehmen vergeben, die in den vergangenen 24 Monaten ein Smart-Home-Projekt umgesetzt und so das breite Anwendungsspektrum vernetzter Gebäudetechnik sichtbar gemacht haben. Zu den Gewinnern des 2022er Preises gehörten Klaus Geyer Elektrotechnik (Kategorie „Wohnbau“), die Volz E.K.T. GmbH (Kategorie „Zweckbau“) sowie die Anton Hieber GmbH (Kategorie „Anwendung im eigenen Unternehmen“). Die Preise übergaben ZVEH-Präsident Lothar Hellmann und der WI SL-Vorstandsvorsitzende Adalbert Neumann.

Neue E-Markenpartner

Beim ZVEH-Partnertreff, dem traditionellen Netzwerk-Event am Montagabend (03.10.) fand sich wie gewohnt das „Who is who“ der Elektrobranche ein – neben Vertretern der elektrohandwerklichen Organisation waren auch ranghohe Vertreter aus der Elektroindustrie, aus dem Großhandel, aus Partnerorganisationen, von der Messe Frankfurt und aus anderen Bundesverbänden sowie viele E-Markenpartner gekommen, um gemeinsam am Stand der E-Handwerke zu feiern. Mit von der Partie waren die neuen E-Markenpartner reev und Easee. reev, Spezialist für Ladeinfrastruktur, hatte einen Tag zuvor (02.10.) den Markenpartner-Vertrag auf der Light + Building unterzeichnet und die Zahl der Partner damit auf 73 steigen lassen.

Viel los war auch bei „Young competence“, der E-Zubis-Werkstattstraße in Halle 9.1. Vom 4. bis 6. Oktober konnten technisch Interessierte und Nachwuchselektroniker/-innen hier ihre Fingerfertigkeit und ihr technisches Know-how testen. In den begehrten Arbeitssicherheitsseminaren der BG ETEM ging es dagegen vor allem um das Thema „Sicherheit“. Auszubildende wurden hier im Verlauf der Messe wirkungsvoll für Gefahren im Umgang mit Strom sensibilisiert. Jede Menge Infos, nicht nur rund um berufstypische Risiken, gab es auch beim täglichen Vortragsprogramm am Gemeinschaftsstand. Hier reichte die Bandbreite der Expertenvorträge von Informationen zu den neuesten VDE-Bestimmungen über Tipps rund ums Thema „IT Security“ bis hin zur Vorstellung der Vorteile einer Innungsmitgliedschaft. Zudem drehte sich am Mittwoch (05.10.) alles um die elektrohandwerkliche Ausbildung und die damit verbundenen Karrierechancen.

E-Handwerke auch in Europa gut vernetzt

Knapp 93.000 Besucher/-innen aus 147 Ländern kamen laut Messe Frankfurt zur Light + Building. International gut vernetzt zeigten sich aber auch die E-Handwerke. So tagten die Coming to Policy Group sowie die Coming to Technical Group des europäischen elektrohandwerklichen Netzwerkes EuropeOn – der ZVEH ist Mitglied – auf Einladung des Bundesverbandes auf der Messe. Ebenso nutzten die Vertreter der elektrohandwerklichen Organisationen aus Österreich, Luxemburg und der Schweiz (DACHLS) die Chance, zur Light + Building zusammenzukommen.

Architektenforum setzt sich mit BIM auseinander

Sehr gut besucht war auch das vom ZVEH in Zusammenarbeit mit der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen veranstaltete Architektenforum, das am letzten Tag der Light + Building (06.10.) stattfand und in diesem Jahr ganz im Fokus von „Building Information Modeling“ stand. Knapp 200 Architekten/-innen, Gebäudeplaner/-innen und Vertreter aus der Wohnungswirtschaft lauschten den Expertenvorträgen, bei denen sich alles um Datenmanagement in BIM, Digitalisierung im E-Haus, Kostenoptimierung mithilfe des digitalen Zwillings, das „Fachmodel Elektro“ oder die Frage drehte, wie sich Bestandsgebäude systematisch für BIM erfassen lassen.

„Ich bin sehr froh, dass wir mit der Light + Building Autumn Edition den Neustart der wichtigsten Branchenmesse feiern konnten. Unsere Erwartungen an die Messe haben sich voll und ganz erfüllt“, so ZVEH-Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi: „Die Stimmung war hervorragend. Wir haben sehr gute Gespräche geführt und auch von allen unseren Partnern zurückgemeldet bekommen, dass sie sehr zufrieden mit der Messe und der Qualität der geführten Gespräche waren. Was mich persönlich aber am meisten freut ist, dass Fachbesucher den größten Teil der Gäste ausgemacht haben. Das beweist: Für die E-Handwerker ist die Light + Building nach wie vor ,der‘ Treffpunkt, um sich über neue Trends und Technologien zu informieren, zu netzwerken und sich mit Kollegen/-innen und Vertretern aus E-Industrie und Großhandel auszutauschen.“

Die Light + Building findet wieder regulär im Frühjahr statt – vom 3. bis 8. März 2024.

Der ZVEH: Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) vertritt die Interessen von 49.592 Unternehmen aus den drei Handwerken Elektrotechnik, Informationstechnik und Elektromaschinenbau. Mit 518.176 Beschäftigten, davon 45.808 Auszubildende, erwirtschaften die Unternehmen einen Jahresumsatz von 72,2 Milliarden Euro. Dem ZVEH als Bundesinnungsverband gehören zwölf Landesverbände mit 313 Innungen an.


Zentralverband der Deutschen Elektro- und
Informationstechnischen Handwerke (ZVEH)
Lilienthalallee 4
60487 Frankfurt am Main

Dienstag, 11. Oktober 2022

Auf die Ausbilder kommt es an - Handwerk liefert Beispiele für gute Lösungen.

11.10.2022 - Programm „erfolgreich ausgebildet“ - Ob Fachanleiter, Motivator, Führungskraft, Seelentröster oder Kollege – Ausbilder müssen einer Vielzahl von Rollen im Ausbildungsalltag gerecht werden und dürfen das normale Tagesgeschäft dennoch nicht vernachlässigen. Das vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus geförderte Programm „Erfolgreich ausgebildet - Ausbildungsqualität sichern“ hat zum Ziel, Auszubildende in gefährdeten Ausbildungsverhältnissen zu unterstützen und die Ausbildungsqualität in den Betrieben zu sichern. Beim diesjährigen Fachtag stand die tägliche Leistung von Ausbildern im Mittelpunkt.  „Ausbilder in Betrieben haben eine besonders verantwortungsvolle, zugleich auch eine oft sehr herausfordernde Aufgabe. Denn sie müssen betrieblichen, ausbildungsbezogenen Aspekten und den persönlichen Bedürfnissen der Auszubildenden gerecht werden. Gleichzeitig ist die betriebliche Ausbildung Gold wert, jede Fachkraft wird gerade im Handwerk dringend gebraucht. Deshalb ist es wichtig, den Ausbildern die bestmögliche Unterstützung zu bieten“, so Peter Haas, Hauptgeschäftsführer beim Baden-Württembergischen Handwerkstag (BWHT).

Über „Erfolgreich ausgebildet“ stehen mittlerweile landesweit 25 Ausbildungsbegleiterinnen und -begleiter bereit. Seit Projektbeginn wurden über 5.000 Auszubildende und mehr als 300 Betriebe betreut. In über 80 Prozent der abgeschlossenen Fälle konnte ein Ausbildungsabbruch verhindert werden. Der Fachtag des Programms nahm den Ausbildungsauftrag mit vielseitigen Beispielen aus der Praxis in den Blick. Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, bedankte sich bei allen engagierten Ausbilderinnen und Ausbildern: „Mit Fachkompetenz, persönlichem Einsatz und menschlichem Gespür leben und ermöglichen Sie das Erfolgsmodell der dualen Ausbildung. Jedes Unternehmen tut gut daran, der beruflichen Ausbildung einen hohen Stellenwert zu geben.“ Die Ausbildung im eigenen Betrieb sei die beste Strategie, um den eigenen Fachkräftenachwuchs zu sichern. Dabei sei die Ausbildungsqualität entscheidend.

Im Rahmen einer Talkrunde berichteten Ausbilder aus dem Arbeitsalltag und lieferten Beispiele für gute Lösungen. Auch die Angebote der Ausbildungsberatungen in den Handwerkskammern wurden vorgestellt. Ein Experte des Forschungsinstituts für Berufsbildung im Handwerk betonte, dass erfolgreiches Ausbilden neben Kommunikation und Wertschätzung vor allem Beziehungsarbeit sei. Praxisnahe Anwendung zum fachlichen Austausch lieferte ein Coaching für Ausbilder am Nachmittag. So konnten aktuelle Anforderungen sowie neue Handlungsmöglichkeiten nicht nur diskutiert, sondern Beispiele aus dem Ausbildungsalltag besprochen und Lösungen ausprobiert werden.

Für das vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus geförderte Programm „Erfolgreich ausgebildet – Ausbildungsqualität sichern“ liegt die landesweite Koordinierung beim BWHT und der angeschlossenen Projekt- und Beratungsgesellschaft BWHM.

 

Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.

Heilbronner Straße 43

70191 Stuttgart

Konjunkturprognosen verdunkeln den Horizont beim regionalen Handwerk im dritten Quartal

06.10.2022 - Noch kein Einbruch  – Jedoch erste Symptome der Energiepreiskrise zu sehen. -Seit offen über die verheerenden Folgen von ungebremsten Energiepreissteigerungen beispielsweise für Bäcker diskutiert wird, ist das Handwerk auch in der bundesweiten Wahrnehmung ins Zentrum des Interesses gerückt. Die wirtschaftliche Situation und dramatische Entwicklungen bei den Strom-, Gas- und Rohstoffkosten lassen Alarmglocken schrillen. Klaus Hofmann, Präsident der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald fordert eine sofortige und unbürokratische Hilfe durch die Bundesregierung. „Es darf nicht zugewartet werden“, sagt er. „Unsere Betriebe brauchen die Unterstützung jetzt.“ Im dritten Quartal 2022 war die Geschäftsentwicklung der regionalen Handwerksunternehmen von den Preissprüngen bei Energie und Rohstoffen beeinträchtigt, wenngleich die Betriebe aus dem Kammerbezirk Mannheim noch keinen Einbruch verzeichneten. Doch die Prognosen stehen laut aktuellem Konjunkturbericht schlecht: Gut jeder Vierte rechnet mit einer deutlichen Verschlechterung seiner Geschäftslage.

Dass die aktuelle Energiekrise auf bereits geschwächte Unternehmen trifft, macht die Lage besonders kritisch. Nach Corona und Störungen in den Lieferketten belastet das Energiethema die Betriebe auch unmittelbar, beispielsweise weil Erdgas oder elektrischer Strom häufig als Prozessenergie eingesetzt werden. Das Fehlen einer Alternative für russisches Gas und Öl sowie eine Inflation, die noch einige Zeit auf einem hohen Niveau bleiben dürfte, schüren die Unsicherheit und schwächen die Konjunktur. Immerhin noch erstaunliche 61 Prozent der befragten Handwerksbetriebe der Region bewerteten laut Konjunkturbericht zum dritten Quartal 2022 ihre Geschäftslage mit der Note „gut“. Damit ist zwar ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr ersichtlich, aber nicht der zu befürchtende Konjunktureinbruch eingetreten. Gleichwohl verdoppelte sich der Anteil der Betriebe, die ihre Geschäftslage als „schlecht“ bewerteten, auf rund 15 Prozent.

Erste Symptome der Energiepreiskrise zeigten sich im Kammergebiet Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald durch eine rückläufige Betriebsauslastung. So verzeichneten rund 17 Prozent eine niedrige Kapazitätsauslastung von maximal 60 Prozent, was im vergangenen Jahr mit 15 Prozent etwas weniger Betriebe angaben. Gleichzeitig meldeten lediglich noch rund 38 Prozent der Befragten eine hohe Auslastung von 81 bis 100 Prozent, was im Vorjahresquartal noch bei mehr als der Hälfte der Betriebe der Fall war.

Rund 26 Prozent der befragten Betriebe im Kammerbezirk haben ihre Investitionsausgaben in den letzten drei Monaten erhöht. Teilweise waren die Betriebe jedoch auch dazu gezwungen, mehr Geld auszugeben, da die Preise für Investitionsgüter wie Werkzeuge und Fahrzeuge gestiegen sind. Auch die schlechteren konjunkturellen Rahmenbedingungen machen sich anhand derer bemerkbar, die das Investitionsbudget bereits verringert haben: Bei rund 26 Prozent ist dies der Fall.

Während sich die Umsätze der regionalen Handwerksbetriebe im dritten Quartal noch einmal positiv entwickelten und bei rund 36 Prozent zu einem Umsatzplus führten, wird die Umsatzentwicklung in den kommenden Monaten wesentlich zurückhaltender beurteilt als vor Jahresfrist. Nur drei von zehn Befragten rechnen mit steigenden Umsätzen, wobei fast ebenso viele eine rückläufige Entwicklung erwarten. Im Vergleich zum Vorjahresquartal hat sich der Anteil der Pessimisten, die sinkende Umsätze erwarten, fast verdoppelt. Selbst bei einer positiven Entwicklung dürfte der Umsatz häufig nur nominal steigen, weil die Verkaufspreise inflationsbedingt angehoben werden müssen, ohne dass dies zu einer echten Verbesserung der Umsatzentwicklung führt.

Beim Blick auf die einzelnen Branchen zeigt sich, dass die Geschäftslage in der Region Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald im dritten Quartal im Wesentlichen vom Baugewerbe stabilisiert wurde, das seine Performance ähnlich positiv beurteilte wie im Vorjahr. Deutlich zurück fiel die Geschäftslage beim Handwerk für den Gewerblichen Bedarf und noch kritischer wird er im Nahrungsmittelgewerbe beschrieben, wo die Betriebe mehrheitlich eine schlechte Geschäftslage meldeten.

Für die kommenden Monate deutet sich in allen Handwerksbranchen der Region eine Konjunkturabschwächung an. Mehrheitlich sind die Geschäftserwartungen sogar pessimistisch wie zum Beispiel im Dienstleistungsgewerbe, im Bauhauptgewerbe und beim Handwerk für den Gewerblichen Bedarf. Auch im Kfz-Gewerbe, das im dritten Quartal einen kurzen Stimmungsaufschwung verzeichnete, sind die Erwartungen wieder überwiegend pessimistisch.

Die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald vertritt die Interessen von 13.755 Betrieben in den Stadtkreisen Mannheim und Heidelberg sowie den Landkreisen Rhein-Neckar und Neckar-Odenwald. Sie ist Dienstleister und Ansprechpartner für die Handwerksbetriebe mit ihren rund 86.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 4.290 Auszubildenden. Die Mitgliedsbetriebe erwirtschafteten 2021 einen Umsatz von 6,73 Milliarden Euro. Zu den Aufgabenschwerpunkten gehören neben Ausbildung, Prüfwesen und das Führen der Handwerksrolle auch berufliche Bildungsangebote, Nachwuchswerbung, vielfältige Beratungsleistungen für Betriebsinhaber wie unter anderem Personalberatung und Angebote für Existenzgründer oder rund um die Unternehmensnachfolge. Weitere Informationen auf www.hwk-mannheim.de

 

 

Handwerkskammer Mannheim

Rhein-Neckar-Odenwald

B1, 1-2

68159 Mannheim

 

Handwerk sieht Gefahr für den Erhalt zehntausender Betriebe und hunderttausender Arbeitsplätze.


08.10.2022 - Mittelständische Wirtschafts- und Finanzorganisationen in Sorge - Wegen Unklarheit über Hilfsmaßnahmen aus Berlin:  Handwerk, IHKn, Genossenschaften und Genossenschaftsbanken sowie die Sparkassen sehen bei ihren Mitgliedern und Kunden „Gefahr in Verzug“. Nach Ansicht von Wirtschaft und Finanzinstituten in Baden-Württemberg stehen derzeit 70 Jahre Wohlstandsaufbau in Baden-Württemberg auf dem Spiel. Handwerkstag, Industrie- und Handelskammertag sowie Genossenschafts- und Sparkassenverband sehen im schleppenden Krisenmanagement der Politik eine Gefahr für den Erhalt zehntausender Betriebe und hunderttausender Arbeitsplätze. Als Vertreter von 800.000 Betrieben sowie deren Hausbanken, den fast 200 Sparkassen, Volksbanken und Raiffeisenbanken im Land, appellieren sie gemeinsam an die Regierungen in Bund und Land, die Bemühungen, um schnelle konkrete Hilfen für die Wirtschaft zu beschleunigen. Die vier Spitzenorganisationen sehen sich in der Pflicht, alles dafür in Bewegung zu setzen, damit Pleiten und Kreditausfälle aufgrund von unbezahlbaren Strom- und Gasrechnungen vermieden werden. Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold beklagt, dass es aus der Hauptstadt kaum Neuigkeiten gibt: „Die Politik tagt und vertagt sich. Bürgern und Betrieben bleiben jeden Tag aufs Neue nur Fragezeichen, wann die Energiepreise in welchem Maße sinken, wann es Überbrückungshilfen gibt. Wer aber darin verharrt, dringend nötige Entscheidungen zu verschieben, der versündigt sich an dem, was Generationen aufgebaut haben.“

BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke: „Der Rettungsschirm des Bundes muss schleunigst konkretisiert werden. Denn für Unternehmen, die die Energiekosten kaum noch bezahlen können oder überhaupt gar keine neuen Energieverträge mehr bekommen, zählt jeder Tag. Da es um Tempo geht, könnte das Land aus meiner Sicht zusätzlich mit schnellen Liquiditätshilfen unterstützen. So brauchen wir eine rasche Umsetzung beim Verzicht bzw. Rückerstattung von Steuervorauszahlungen. Hilfreich wären auch Landesbürgschaften für Betriebe, die Probleme mit neuen Versorgungsverträgen haben.“

Genossenschaftspräsident Dr. Roman Glaser: „Vage Ankündigungen reichen nicht: die Politik muss jetzt zusammen mit der Wirtschaft und den Banken einen Beitrag leisten, um die Wachstumschancen des deutschen Mittelstands in Zeiten des Energiepreisschocks zu sichern. Baden-Württembergs Wirtschaft ist von diesem und weiteren Schocks stärker als manch anderes Bundesland betroffen. Und das nicht nur mit Blick auf die aktuelle Situation oder den nächsten Winter, sondern vorausblickend strukturell für das nächste Jahrzehnt und darüber hinaus. Rasches Handeln ist nun wichtiger denn je. Als unmittelbar wirksamen Beitrag zur Liquiditätssicherung ist jetzt eine deutliche Ausweitung des steuerfreien Verlustrücktrags geboten.“

Sparkassenpräsident Peter Schneider: „In der Corona-Pandemie haben wir in Baden-Württemberg bewiesen, wie Landesregierung und Wirtschaftsverbände im engen Austausch und Schulterschluss in existenziellen Krisen schnell zielgerichtete Hilfen entwickeln können, mit denen das Überleben von besonders gefährdeten Betrieben und Unternehmen gesichert wird. An dem sollte sich jetzt auch der Bund orientieren. Verlässliche und schnelle Hilfen sind das Gebot der Stunde. Dabei müssen Bund und Länder auch die finanzielle Leistungsfähigkeit der Kommunen im Blick behalten, denn diese sind für die Wirtschaft vor Ort immer auch ein wichtiger Partner.“

Wenn es im Bund noch lange dauert und weiterhin Betriebe perspektivlos allein gelassen werden, erwarten die Vertreter der Wirtschafts- und Finanzorganisationen von der Landesregierung wirksame Unterstützungsmaßnahmen. Ein Fingerzeig nach Berlin reicht nicht.

Die Wirtschafts- und Finanzorganisationen verweisen darauf, dass sie es längst nicht bei Appellen belassen, sondern schon vielfach Vorschläge zur Besserung der Lage vorgelegt haben: „Konkrete Maßnahmenkataloge des Handwerks, Resolutionen der IHKn, zuletzt ein gemeinsames Positionspapier aller Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie Sparkassen in Deutschland – an Ideen mangelt es nicht, aber allein die Politik kann sie in Gesetze und Programme gießen. Und das bitte bis Halloween, weil sonst ganz andere Gespenster durch Deutschland ziehen“, so die Präsidenten der vier Spitzenorganisationen.

 

Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.

Heilbronner Straße 43

70191 Stuttgart

 

Friedenstaube mit Regenbogenflügeln - Erinnerungskultur mit Caparol.

Aus der anfänglichen Düsternis kippt das zwei Meter hohe Wandbild, das sich über 13 Meter erstreckt, ins Bunte um - ins Hier und Jetzt.

11.10.2022 - Erinnerungskultur: Ober-Ramstädter Schüler gestalten eine Mauer im Streetartstil mit Hinweisen auf die Ortsgeschichte Bang! Der schwungvoll bemalte Abschnitt einer alten Stützmauer an der Ober-Ramstädter Schulstraße zieht die Blicke von Passanten und Autofahrern auf sich. Nicht nur wegen seiner wohltuenden Farbigkeit, auch wegen der erzählenden Elemente, die sich Schülerinnen und Schüler der Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule, einer integrierten Gesamtschule, ausgedacht haben, um den politischen Wandel seit 1933 in Form eines gemalten Zeitraffers zum Ausdruck zu bringen. Aus der anfänglichen Düsternis kippt das zwei Meter hohe Wandbild, das sich über 13 Meter erstreckt, ins Bunte um – ins Hier und Jetzt.

Die Reihe beginnt mit dem ernsten Gesicht eines älteren Mannes in Schwarz-Weiß und endet vielfarbig mit den Buchstaben GCLS, den Initialen der Schule. Den Betrachtern drängen sich mehrere Fragen auf: Wer ist der Dargestellte? Welche Bedeutung hat die lange Nummer über seinem Porträt? Und genau dieser Effekt ist gewünscht.

Das Wandgemälde ist das optische Ergebnis einer Projektwoche der Lichtenbergschule, in der lange darüber diskutiert wurde, welche Form von Erinnerungskultur in die Zeit passt und junge Leute anspricht. Die Schüler waren berührt und beeindruckt von der Lebensgeschichte des Julius Bendorf (1915 – 2016), eines ehemaligen Ober-Ramstädter Bürgers, der früher als Sportler erfolgreich war und dessen Schicksal beispielhaft für das vieler Juden in der Nazizeit ist. Zwar hat er das Lager Auschwitz überlebt, aber alle Angehörigen kamen in den Konzentrationslagern um. Nach dem Krieg baute er sich ein neues Leben in Amerika auf. Viel später, nachdem vor seinem ehemaligem Haus in der Darmstädter Straße Stolpersteine der Erinnerung verlegt worden waren, hat Bendorf seine Vaterstadt mehrfach besucht, den Dialog mit jungen Leuten gesucht und sich immer für Verständigung und Aussöhnung eingesetzt. Ober-Ramstadt machte ihn zum Ehrenbürger. Im KZ war er zur Nummer degradiert worden, und an diese Häftlingsnummer, Symbol für Leid, Schmerz und Erniedrigung, wird auf der Mauer mahnend erinnert.

Am Anfang der Komposition ist Bendorf als älterer Mann und, etwas kleiner, als junger Sportler abgebildet. Weil ihn mit den Schülern etwas Wichtiges verbindet, nämlich der Heimatort Ober-Ramstadt, prangt nun das Wappen der Stadt groß auf der Mauer. Gehalten wird es von einer Friedenstaube, deren Flügel in den Regenbogenfarben, dem Symbol für Vielfalt, aber auch für Ober-Ramstadt („Stadt der Farben“), schillern. Das Wort Vielfalt ist auf ukrainisch, portugiesisch, japanisch, polnisch und farsi aufgepinselt und weist auf die internationale Zusammensetzung der Klassen in der Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule hin. Mit dem Bild des Stolpersteins für Bendorf und den Initialen der Schule endet der Zeitstrahl. Es ist ein Hinweis darauf, dass heute zum Glück andere Werte gelten als während der Nazi-Zeit.

 

Bei den Nachbarn löste das Mauergemälde Lob und Freude aus. Manche sagten, jetzt werde die
„Stadt der Farben“ ihrem Namen endlich gerecht, und Ober-Ramstadt dürfe noch bunter werden.

Ideen und Skizzen für das Projekt haben die Schülerinnen und Schüler der elften Klasse im Kunstunterricht von Anne Walz entwickelt. Bei der Umsetzung ihrer Entwürfe beriet sie der Darmstädter Diplom-Kommunikationsdesigner Jörn Heilmann, den Anne Walz bei einem Malprojekt der Nieder-Ramstädter Diakonie kennengelernt hatte. Die Stadt Ober-Ramstadt unterstützte das Schülerprojekt, indem sie den arg verschmierten Mauerabschnitt gründlich renovieren ließ. Abends wurden die Umrisse der Skizzen (Outlines) mit Hilfe eines Beamers im passenden Größenverhältnis auf den neuen, glatten Verputz übertragen. Die ganze Farbpalette von AmphiColor Vollton- und Abtönfarbe von Caparol stand den Schülern dank einer Spende der Firma zur Verfügung, worüber Jörn Heilmann sehr froh war: „AmphiColor ist top, bietet bestmögliche Deckkraft und lässt sich toll streichen.“ Zusätzlich sorgte er für Farbspraydosen und Pinsel.

 

Die ganze Farbpalette von AmphiColor Vollton- und Abtönfarbe von Caparol stand den Schülern
zur Verfügung, damit lassen sich farbintensive Anstriche, Malereien und Beschriftungen außen und
innen realisieren, die auf Jahre hinaus nicht verblassen.

Bei der Malaktion wurden die Elftklässler von Mitschülern, Geschichtslehrer Harald Höflein, der sich stark für die Erinnerungskultur einsetzt, und Lehrerin Lea Kimmerle unterstützt. Heilmann vermittelte ihnen die Grundlagen der Gestaltung, gab ihnen den Tipp, eine klare Formensprache, etwa den Streetartstil, zu wählen und überladene Entwürfe zu abstrahieren.

Das erste Treffen hatte schon im März stattgefunden, an drei Tagen im Juli wurde das Projekt schließlich zum Abschluss gebracht. „Anfangs waren alle heiß auf die Sprühdosen“, erzählt Heilmann, „aber ich habe ihnen Mut gemacht, den Pinsel in die Hand zu nehmen, weil man damit detaillierter arbeiten kann.“ Wichtig war ihm, dass alle Beteiligten Spaß hatten. Probleme gab es beim Malen nicht – und wenn doch, wurde das Problem kreativ umgedeutet.

 

Jörn Heilmann machte den Schülern Mut, den Pinsel in die Hand zu nehmen, um so detaillierter
als mit der Sprühdose arbeiten zu können.

Die Lehrkräfte lernten ihre Schüler von einer neuen Seite kennen, und die Schüler schwärmten so sehr von der „coolsten Projektwoche, die wir jemals gemacht haben,“ dass die jüngeren Klassenkameraden neidisch wurden. „Es war schön zu beobachten, wie unsichere Schüler im Umgang mit der Farbe an Selbstbewusstsein gewonnen haben“, sagt Lehrerin Lea Kimmerle. „Jeder hat seinen Part gefunden. Manche klecksten die Farbe großzügig wie Jackson Pollock an die Wand, andere waren detailversessen. Aber alle konnten sich in einer entspannten Stimmung ohne Druck ausprobieren.“ Sie war beeindruckt von dieser „anderen Art von Lernen“, bei der so viel passiert, ohne dass man es bewusst wahrnimmt.

Bei den Nachbarn löste das Mauergemälde Lob und Freude aus. Manche sagten, jetzt werde die „Stadt der Farben“ ihrem Namen mehr gerecht, und Ober-Ramstadt dürfe noch bunter werden. Alle Beteiligten hoffen, dass die Malaktion fortgesetzt werden kann, denn die lange Mauer hat noch viel Freifläche, die nach Gestaltung verlangt. Aber erst muss die Stadt ihre Zustimmung geben. Vielleicht lässt sie sich ja von der Begeisterung der Lichtenbergschüler mitreißen. „Wir könnten doch nach den Ferien gleich weitermachen“, schlagen sie vor.

 

Fotos: Jörn Heilmann

CAPAROL
Farben Lacke Bautenschutz GmbH
Roßdörfer Straße 50
D-64372 Ober-Ramstadt

www.caparol.de