Samstag, 14. April 2018

Ökumenische „Woche für das Leben“ 2018 - „Gott ist ein Freund des Lebens“ - handwerkernachrichten.com

Ökumenische „Woche für das Leben“ 2018 - „Gott ist ein Freund des Lebens“ - handwerkernachrichten.com:

Kardinal Marx und
Landesbischof Bedford-Strohm eröffnen ökumenische „Woche für das Leben“
2018 in Trier - Mit einem ökumenischen Gottesdienst im Trierer Dom haben
der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard
Marx, und der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in
Deutschland (EKD), Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, heute am
14. April 2018 die bundesweite Aktion „Woche für das Leben“ eröffnet,
die bis zum 21. April 2018 in katholischen und evangelischen
Kirchengemeinden begangen wird.
In seiner Predigt erinnerte
Kardinal Reinhard Marx an das Wort „Gott ist ein Freund des Lebens“ als
die seit 1989 gemeinsam bestehende Grundbotschaft der katholischen und
evangelischen Kirche für die „Woche für das Leben“ und sagte: „Wir
befassen uns in diesem Jahr vor allem mit der Pränataldiagnostik. Ich
kann die Sorgen der Eltern sehr gut verstehen: Jeder hofft, dass sein
Kind gesund ist. Wenn das in Frage steht, kommen Ängste auf, die
Familien sehr belasten. Es sind Notlagen, die wir alle sehen und ernst
nehmen müssen. Werdende Mütter und Väter stellen sich auch die Frage:
Warum ausgerechnet mein Kind? Auf diese Sorgen gibt es keine einfachen
Antworten, aber es gibt ethische Leitlinien und Werte, die Eltern und
Ärzten Orientierung geben können, eine dem Leben verpflichtete
Entscheidung zu treffen“, so Kardinal Marx. „Es ist gut, von der
Grundhaltung auszugehen, die in jeder Schwangerschaft notwendig ist: von
Zuversicht, Hoffnung und Liebe. Jede Schwangerschaft braucht das
Vertrauen, dass das Wagnis des neuen Lebens gut ist. Als Christen können
wir darauf hoffen und vertrauen, dass Gott das Leben schützt und liebt.
Denn Gott sagt bedingungslos Ja zum Menschen. Deswegen sagen wir über
eine schwangere Frau: Sie ist guter Hoffnung!“ Der Vorsitzende der
Deutschen Bischofskonferenz betonte: „Wir sind dankbar für alle
Zeugnisse von Eltern, denen das Ja zum Leben ihres Kindes einiges
abverlangt und die dennoch versuchen, mutig und zuversichtlich in die
Zukunft zu gehen. Sie und Ihre Kinder sind unersetzbar und wichtig für
unsere Gesellschaft! Die Kirche trägt Ihr Ja zum Leben mit!“
Kardinal Marx hob hervor, dass auch Papst
Franziskus an das Geschenk des Lebens in seinem aktuellen Apostolischen
Schreiben Gaudete et exsultate (veröffentlicht am 9. April 2018)
erinnert, in dem es heißt: „Die Verteidigung des ungeborenen
unschuldigen Lebens zum Beispiel muss klar, fest und leidenschaftlich
sein, weil hier die Würde des menschlichen Lebens, das immer heilig ist,
auf dem Spiel steht und es die Liebe zu jeder Person unabhängig von
ihrer Entwicklungsstufe verlangt.“ (Nr. 101) Daher, so Kardinal Marx,
sei die Woche für das Leben so wichtig: „Unser Ja-Wort zum Leben umfasst
alle Menschen und zu jedem Zeitpunkt ihres Lebens.“
Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm
sprach in seiner thematischen Hinführung im Gottesdienst von den Zielen,
an denen sich Pränataldiagnostik zu orientieren hat:
„Pränataldiagnostik ist zuallererst dem Leben verpflichtet. Sie soll
Frauen bei ihrer Schwangerschaft so gut wie möglich medizinisch
begleiten und die medizinischen Risiken für die Frau und das werdende
Leben begrenzen. Als Christen glauben wir, dass uns das Leben von Gott
geschenkt ist. Deswegen hat der Schutz dieses Lebens einen so großen
Stellenwert für uns. Niemand darf von einem moralischen Hochpodest aus
über die schwierigen Konfliktsituationen hinweggehen, die entstehen,
wenn Eltern durch Pränataldiagnostik mit abzusehenden schweren Schäden
in der embryonalen Entwicklung konfrontiert werden. Sie brauchen
einfühlsame Begleitung und Beratung gerade auch in den damit verbundenen
ethischen Fragen. Umso wichtiger ist eine bewusste Reflexion der
ethischen Dimensionen der heutigen pränataldiagnostischen Möglichkeiten.
Unsere Gesellschaft ist geprägt von vielfältigen Optionen, unter denen
wir diejenige auszusuchen gewohnt sind, die uns am ehesten entspricht.
Es muss klar sein, dass beim Umgang mit menschlichem Leben etwas anderes
gilt. Die Achtung vor der unverfügbaren Würde menschlichen Lebens muss
die Grundlage und Grenze sein, auf der wir unsere Entscheidungen in den
damit zusammenhängenden Fragen treffen. Was das bedeutet, darüber wollen
wir in der diesjährigen Woche für das Leben nachdenken.“
Das Jahresthema „Kinderwunsch. Wunschkind.
Unser Kind!“ lenkt den Blick auf die ambivalenten Folgen, die heutige
Methoden der Pränataldiagnostik mit sich bringen. Während bestimmte
diagnostische Möglichkeiten eine verbesserte Vorsorge und ein
therapeutisches Handeln ermöglichen, die den Embryo vor Schaden
schützen, generieren andere Testverfahren lediglich ein Wissen darüber,
ob das Kind bestimmte genetische Merkmale oder Störungen hat. Mit einer
Therapiemöglichkeit sind letztere Tests, zu denen der sogenannte
„Bluttest“ für Schwangere gehört, jedoch nicht verbunden. Eltern, die
einen beunruhigenden Befund erhalten, stehen oftmals nur noch vor der
Wahl, ihr Kind mit einer möglichen Behinderung zur Welt zu bringen oder
die Schwangerschaft abzubrechen – ein schwerer Entscheidungskonflikt,
auf den viele Paare gar nicht vorbereitet sind. Deshalb sehen die
Kirchen ihren wichtigen Auftrag darin, werdenden Eltern beratend und
unterstützend beizustehen und sie zu ermutigen, ihre Elternrolle in
guter Hoffnung und im Vertrauen auf Gott, den Schöpfer, anzunehmen.
An dem ökumenischen Gottesdienst in Trier
mit zahlreichen Teilnehmenden aus Gesellschaft, Politik, Bildung,
Medizin und Religionsgemeinschaften wirkten außerdem Bischof Dr. Stephan
Ackermann, Bischof von Trier, und Christoph Pistorius, Vizepräses der
Evangelischen Kirche im Rheinland, mit.
Hintergrund zum Schwerpunktthema der „Woche für das Leben“ 2018
Bei der „Woche für das Leben“ geht es in
diesem Jahr um Aufgaben und Konsequenzen der Pränataldiagnostik und
deren ethische, medizinische und soziale Einordnung. Besonders wird die
sich daraus ergebende Frage nach dem Wert des Lebens mit Behinderung in
den Blick genommen. Die Bewertung pränataldiagnostischer Methoden ist
nicht nur eine medizinisch-technische Sache. Es müssen vornehmlich auch
ethische Kriterien und die jeweiligen gesellschaftlichen Auswirkungen
berücksichtigt werden. In den medizinischen Fortschritten sehen die
katholische und evangelische Kirche nicht nur hilfreiche Maßnahmen für
die Gesundheit von Mutter und Kind, sondern auch die Gefahr einer
zunehmenden Ablehnung von Kindern mit Behinderung und das Streben hin zu
vermeintlich perfekten Menschen.
Die „Woche für das Leben“ ist seit mehr als
20 Jahren die ökumenische Aktion der evangelischen und katholischen
Kirche für den Schutz und die Würde des Menschen vom Lebensanfang bis
zum Lebensende. Das Themenheft und weitere Informationen stehen unter www.woche-fuer-das-leben.de zur Verfügung.

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