Die Innung ist der freiwillige Zusammenschluss selbstständiger
Handwerker in einem Beruf. Sie bildet als Körperschaft des öffentlichen
Rechts die Basisorganisation der handwerklichen Selbstverwaltung. Der
hohe Organisationsgrad der Betriebe in den Innungen ist Beweis für ihre
fachliche Kompetenz. Mit der Mitgliedschaft erwerben die Betriebe zudem
ein imaginäres Gütesiegel für handwerkliche Qualitätsarbeit, dem die
Kunden vertrauen. Auf die Gründe angesprochen, warum sie nicht in der
Innung organisiert sind antworten Handwerksunternehmer oft, Innungen
wären eine überholte, ja verstaubte Organisation. Doch warum hält sich
eine solche Meinung selbst in Zeiten, in denen etwa die Stuckateure bei
den internationalen Berufswettkämpfen Teilnehmer aus Deutschland Welt-
und Europameistertitel erkämpft werden? - Vielleicht liegen die Gründe
in fehlender oder nicht ausreichender Information? - Natürlich sind die
Innungen indirekt Nachfolger der mittelalterlichen Zünfte, aber ihre
Aufgaben reichen heute weit über die Aufgaben vergangener Zeiten hinaus.
In erster Linie dienen die Handwerksinnungen als Heimat ihres
jeweiligen Berufsstands. Hier kommen Kolleginnen und Kollegen zusammen
und tauschen sich über ihre Sorgen und Nöte aus. Auch die gegenseitige
Unterstützung bei großen Aufträgen, Kollegenhilfe und die Bündelung der
Meinung in Richtung Öffentlichkeit und Verwaltung sind nicht von der
Hand zu weisen.
„Vertrauen ist die Basis der regionalen Innungsarbeit. Bei unseren
Mitgliedern herrscht ein partnerschaftliches Miteinander, so dass unsere
Veranstaltungen, Seminare bzw. Schulungen meist gut besucht sind.“
Volker Weismann, Obermeister der Stuckateur-Innung Freiburg - Emmendingen – Neustadt
Wissen kostet Geld – Nichtwissen möglicherweise die Existenz!
Doch wie ist die Situation in einem durchschnittlichen
Stuckateurbetrieb? Ein Handwerksunternehmer ist nicht einfach nur
Handwerker, sondern so ganz nebenbei auch noch Kundenberater,
Vertriebschef, Personalleiter, Risikomanager, Werbetexter, Einkäufer,
Marketingmanager, Finanzmanager, Steuerfachgehilfe, Mitarbeitercoach,
Ausbilder und vieles weitere mehr. Neben diesen vielfältigen Aufgaben
stemmen selbständige Handwerksmeister auch noch viele weitere Aufgaben:
Sie müssen den Betrieb und sich selbst versichern, etwa im
Krankheitsfall, gegen Berufsunfähigkeit und nebenbei auch noch an ihre
Altersversorgung denken.
Manche Handwerker können das scheinbar alles - oder bekommen es
irgendwie hin. Aber irgendwie hinbekommen, das beweist die Praxis
täglich, reicht heutzutage einfach nicht mehr aus. Die Märkte sind heute
viel enger und komplexer geworden, denken Sie nur an die stetig
gestiegenen Anforderungen durch zahlreiche Vorschriften und Gesetze,
angefangen bei Asbest über EnEv, EEG bis hin zu Gefährdungsbeurteilungen
oder Umweltschutzvorschriften.
Gute Unternehmer wollen besser sein
Die meisten
Handwerksmeister haben durchaus den Anspruch, all diese Aufgaben besser
zu meistern. Selbständige Stuckateurhandwerker, die eine Entlastung
möchten und Ihre Aufgaben nicht nur irgendwie hinbekommen möchten,
erhalten als Mitglied in der regionalen Innung
und in ihrem Landesfachverband diese Entlastung. Denn Innungsmitglieder
sind Teil eines starken Teams und eingebunden in einem
Branchennetzwerk. In diesem können sie jederzeit Informationen, Tipps
und Rat von ausgewiesenen Experten des jeweiligen Bereichs bekommen.
Individuell, kostenfrei und ganz wichtig: natürlich absolut vertraulich.
„Schwerpunkt unserer Innungsarbeit ist die Aus- und Weiterbildung von
Chefs und Mitarbeitern sowie die Durchführung von Veranstaltungen, die
förderlich für unser Berufsimage sind. Dazu gehören auch technische
Weiterbildungsseminare für Bauträger, Architekten, Bauleiter sowie
Mitarbeiter von Bauämtern und ausschreibenden Stellen. Zudem ist es uns
gelungen, mit der Gründung der „Generation 2.0“ junge Nachwuchskräfte
für die Arbeit im Ehrenamt zu gewinnen. So findet unser Handwerk auch in
Zukunft Akzeptanz und Zuspruch.“
Klaus Steidle, Obermeister der Stuckateur-Innung Ludwigsburg
Die Fachorganisation ist also wichtig für ihre Mitglieder. Sie bietet
den Betrieben neben Sicherheit und einem starken Rückhalt auch in
vielen Bereichen finanzielle Vorteile. In der Summe können Innungs- und Fachverbandsmitglieder durch zahlreiche Vorteile profitieren.
Das können hohe Kostenvorteile durch Rahmenverträge, z.B. bei
Gewährleistungs-Bürgschaften, Fahrzeugbeschaffung,
Telefonkostenoptimierung, Homepageerstellung und -pflege, Fachschriften
(Richtlinien, Fachbücher, Merkblätter …), im Assekuranzbereich sein.
Aber auch der Erfahrungsaustausch unter Gleichgesinnten, etwa in
Fachgruppen, Fachausschüssen sowie in zahlreichen Arbeitskreisen ist
sehr wertvoll. Diese ERFA-Kreise erfreuen sich seit Jahren - manche
sogar seit Jahrzehnten - größter Beliebtheit. Neben der praxisgerechten
und aktuellen Weiterbildung bieten die Treffen eine willkommene
Plattform, um Informationen und Erfahrungen mit gleichgesinnten und
meist gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen auszutauschen und damit
ein überregionales Netzwerk zu bilden.
Als sehr wichtig erweisen sich für die Innungs- und
Verbandsmitglieder kostenfreie Beratungsleistungen zu
Betriebswirtschaft, Recht (Baurecht, Tarif- und Arbeitsrecht) Technik,
Umwelt, Marketing, Image, Öffentlichkeitsarbeit, EDV & Software,
Vorsorge und Prävention, Gefährdungsbeurteilungen, Unternehmenskrisen,
Existenzgründung oder auch zur Nachfolgeregelung. Die aktuelle Situation
rund um die Corona-Pandemie verdeutlicht das besonders: Die Nachfrage
nach einer qualifizierten Beratung durch die Berater der Verbände war
immens groß.
Die Innungen und die Verbände engagieren sich zudem in
der Öffentlichkeits- und in der Lobbyarbeit, an Image- und
Pressekampagnen, an Qualitäts-Management-Kampagnen und -maßnahmen wie
Meisterhaft bauen und tragen damit zu einer Imagesteigerung ihres
Berufsstandes bei
Innungsmitglieder profitieren zudem von einer umfangreichen
Unterstützung für Ihr Marketing durch Werbemittel mit hohem
Wiedererkennungswert, exklusive Nutzung der Verbands-/Innungs-Logos und
-Slogans, Bilder und Texten.
Weiter haben Innungsmitglieder einen
Vorsprung bei der Beschaffung von Informationen und können diese stets
im Mitgliederbereich der Innungs- oder Verbandshomepage nachlesen. Dazu
gehören auch Newsletter-Services, die Mitgliederzeitschrift,
Checklisten, aktuelle Lohntabellen, Musterverträge, Merkblätter sowie
zahlreiche Vorlagen für die tägliche Arbeit, aber auch Warndienste vor
Betrügern und unseriösen Anbietern. Apps für mobile Geräte runden das
Angebot zudem ab und machen Informationen überall rund um die Uhr
verfügbar.
„Ich bin ein aufmerksamer Leser der Mitgliederzeitschrift Stuck-Info
und will hier mal ein großes Lob aussprechen. Ich habe daraus schon
viele wertvolle Informationen entnommen und umgesetzt.“
Astrid Dürr, Meisterfrau im Stuckateurbetrieb Dürr, Altkrautheim
Fachkräftesicherung
Die Innungen kümmern sich auch um die Gewinnung von künftigem
Fachpersonal. Sie bespielen gemeinsam mit dem Landesverband
Ausbildungsmessen, schaffen die Rahmenbedingungen für eine qualifizierte
Ausbildung, stellen ein umfangreiches Weiterbildungsangebot und sorgen
so für gut aus- und weitergebildetes Fachpersonal.
Durch Einbindung in den jeweiligen Landesverband, den Bundesverband
und den Zentralverband des Deutschen Baugewerbes kümmert sich die
Stuckateur-Innung auch um die Interessenvertretung und Lobby-Arbeit
gegenüber Politik und Industrie, um Richtlinien und Normung - auch
international und ist zudem als Tarifpartei und im Sachverständigenwesen
für die Weiterentwicklung des Stuckateur-Handwerks engagiert.
Wer immer noch unschlüssig ist, ob sich eine Innungsmitgliedschaft
lohnt: Immer mehr Maler- und Bauunternehmen, die sich auch in den
Bereichen Putz, Stuck, Trockenbau und Wärmedämmung betätigen, werden
neben ihrer Mitgliedschaft in der Bau- oder Maler-Innung zusätzlich
Mitglied beim Stuckateurverband. Diese Beitragsbelastung würde kaum in
Kauf genommen, wenn sich dies nicht rechnet. - Worauf warten Sie? –
Werden Sie jetzt Mitglied in Ihrer regionalen Maler- oder
Stuckateur-Innung und verleihen Sie Ihrer Stimme mehr Gewicht!
Fachverband der Stuckateure
für Ausbau und Fassade
Branchenzentrum Ausbau und Fassade
Siemensstr. 6-8, 71277 Rutesheim
www.stuck-verband.de