Samstag, 14. Dezember 2019

Meisterpflicht - Eine Zukunftsentscheidung, die die Handwerksidentität stärkt - handwerkernachrichten.com





Der Deutsche Bundestag hat mit Änderung der Handwerksordnung der
Wiedereinführung der Meisterpflicht für 12 derzeit zulassungsfreie
Gewerke zugestimmt. “Die Wiedereinführung der Meisterpflicht ist ein
starkes Signal und eine gute Entscheidung für die Zukunft des
Handwerks“, ist sich Klaus Hofmann, Präsident der Handwerkskammer
Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, sicher. Wörtlich: “Die Abschaffung der
Meisterpflicht für über 50 Gewerke durch die frühere Bundesregierung hat
zu weniger Qualität, mehr Betriebsschließungen und weniger Fachkräften
geführt. Dies hat dem Image und der Identität des gesamten Handwerks
geschadet. Deshalb ist es richtig, dass dieser Fehler nun korrigiert
wird. Durch den vereinbarten Bestandsschutz muss sich kein bereits
existierender Betrieb Sorgen machen.“



Insbesondere drei Gründe sprechen für den Meister. 95 Prozent der
Lehrlinge im deutschen Handwerk werden in Meisterbetrieben oder in
Betrieben mit gleichwertig qualifizierten Betriebsleitern ausgebildet.
Meisterbetriebe leisten zudem nicht nur einen entscheidenden Beitrag zu
einer qualitativ hochwertigen beruflichen Aus- und Weiterbildung,
sondern schaffen eine Qualifikation, von der gerade auch jüngere
Menschen beruflich nachhaltig und perspektivisch profitieren. Ein
weiterer Grund ist der Qualitätsmaßstab. Hofmann: „Wohl niemand würde
sich von einem Arzt operieren lassen, der die entsprechende fachliche
Qualifikation nicht hat. Gleiches sollte auch für handwerkliche
Leistungen gelten. Der Meister steht für einen hohen Qualitätsstandard,
dafür ist er weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt und
geschätzt. Er ist zudem gelebter Verbraucherschutz.“


Auch aus Wettbewerbssicht sei die Wiedereinführung des
verpflichtenden Meisterbriefs sinnvoll, so Hofmann. „Wer als
Einzelkämpfer einen Betrieb führt, muss keine Mitarbeiter zahlen, bildet
keinen Nachwuchs aus. Natürlich kann derjenige anders kalkulieren und
Niedrig-, oft sogar Tiefstpreise anbieten. Das aber geht zu Lasten der
Betriebe, die Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen haben und zur
Sicherung des Wohlstands unserer Gesellschaft beitragen.“


Die Entscheidung, die Meisterpflicht für zunächst 12 Gewerke
wiedereinzuführen, ist aus Sicht des Kammerpräsidenten nachvollziehbar.
„Richtig ist aber die Festschreibung einer Evaluierung nach fünf Jahren.
Wenn sich dann zeigt, dass die Ausweitung der Meisterpflicht zu
Verbesserungen geführt hat, können weitere Gewerke beantragen, wieder
zurückgeführt zu werden. Und dass die Ausweitung der Meisterpflicht eine
Entscheidung pro Zukunft ist - davon sind wir fest überzeugt“, so
Hofmann abschließend.



Handwerkskammer Mannheim


Rhein-Neckar-Odenwald


B1, 1-2


68159 Mannheim

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