Dienstag, 10. September 2019

Handwerk fordert: Höhere Berufsbildung gesetzlich verankern und transparente Stufenbezeichnungen einführen. - handwerkernachrichten.com

 

ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer zum Bildungsbericht der OECD -
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD) hat in ihrem heute veröffentlichten jährlichen Bericht „Bildung
auf einen Blick“ erneut die Bedeutung der beruflichen Bildung für das
Bildungssystem in Deutschland hervorgehoben. Den Schwerpunkt des
diesjährigen Berichtes legte die OECD auf höhere Bildungsgänge und ihre
entsprechenden Abschlüsse. Hervorgehoben wird dabei nicht nur die
„starke Stellung der dualen Berufsausbildung“, sondern vor allem auch
die besondere Bedeutung der höheren Bildungsabschlüsse. Dies
unterstreicht die Bedeutung der Höheren Berufsbildung für den Bildungs-
und Wirtschaftsstandort Deutschland. In Deutschland absolvieren doppelt
so viele Erwachsene diese Bildungsstufe (12 Prozent) wie im
OECD-Durchschnitt (6 Prozent). Wer einen höheren Bildungsabschluss hat,
so die OECD, verdiene mehr und werde seltener arbeitslos.



„Wir haben uns lange bei der OECD für den hohen Stellenwert der
beruflichen Bildung eingesetzt und freuen uns, dass auch der diesjährige
Bildungsbericht wieder voll des Lobes für unser berufliches Aus- und
Weiterbildungssystem ist“ sagt Hans Peter Wollseifer, Präsident des
Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH). „Wichtig ist nun mit
Blick auf die in Deutschland anstehende Novellierung des
Berufsbildungsgesetzes, dass wir die Höhere Berufsbildung gesetzlich
verankern und transparente Stufenbezeichnungen einführen. Damit
unterstreichen wir auch gesetzlich die wissenschaftlich nachgewiesene
Bedeutung aller Abschlüsse der beruflichen Bildung in Deutschland.“


Zugleich belegen die Befunde der OECD die unzureichende
Bildungsfinanzierung in Deutschland. Insbesondere in der tertiären
Bildung sind die Investitionen noch vergleichsweise gering. Hier
appelliert das Handwerk an die Bundesregierung, das Bekenntnis zur
Gleichwertigkeit der Bildungsbereiche deutlicher umzusetzen.


Die laufenden Haushaltsverhandlungen für 2020 bieten einen guten
Ansatzpunkt zur Nachsteuerung. So ist derzeit vorgesehen, den Haushalt
der Bildungsministerin leicht zu verringern; dem milliardenschweren
Hochschulpakt steht noch immer kein Berufsbildungspakt gegenüber. Auch
eine Exzellenzstrategie gibt es nur für die Hochschulen, nicht aber für
die berufliche Bildung. Und die akademische Begabtenförderung soll mit
300 Mio. € im kommenden Jahr erneut deutlich besser ausgestattet werden
als die Begabtenförderung in der beruflichen Bildung mit 60 Mio. €.





Zentralverband des Deutschen Handwerks
Mohrenstr. 20/21
10117 Berlin

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