Zur
drohenden Pleitewelle von Bauunternehmen angesichts explodierender
Baustoffpreise sowie zu Gegenmaßnahmen der Bundesregierung bei
öffentlichen Aufträgen des Bundes erklärt der Präsident des Sächsischen
Handwerkstages, Jörg Dittrich: „Dass in der Baubranche Preise für
unverzichtbare Baustoffe wie Stahl, Alu-minium und Kupfer immer neue
Rekordwerte erreichen, hat zu einer dramatischen Situation auch im Bau-
und Ausbauhandwerk geführt — nicht zuletzt auch in Sachsen. Eine seriöse
Kalkulation von Aufträgen ist Unternehmern des Bau- und Aus-baugewerbes
mittlerweile nahezu unmöglich, da Zulieferer wichtiger Baustoffe
aktuell nur noch Tagespreise angeben. Verschärft wird die ohnehin
prekäre Lage der Unternehmen durch die rasant gestiegenen Spritpreise,
zu-mal Bauunternehmen auf Lastfahrzeuge generell angewiesen sind.
Ein Lichtblick ist der Erlass der Bundesregierung zu möglichen
Preisgleitklauseln bei öffentlichen Aufträgen des Bundes. Auf diese
Weise sollen unkalku-lierbar steigende Mehrkosten durch öffentliche
Auftraggeber übernommen werden. Eine analoge Regelung zu der des
Bundesbauministeriums erwartet der Sächsische Handwerkstag jetzt auch
von der Landesregierung für die Landes- und kommunale Ebene im
Freistaat. Auch Sachsen sollte im Rahmen der öffentlichen
Auftragsvergabe Preisgleitklauseln für ausgewählte Produkt-gruppen
zulassen. Aus unserer Sicht wäre dies ein erster Schritt, um
Unter-nehmen in Größenordnungen vor einem Abdriften in die
Zahlungsunfähigkeit zu bewahren."
Hintergrund:
Preis gleitklauseln
in Verträgen ermöglichen Unternehmen, unvorhersehbare
Einkaufspreissteigerungen für bestimmte Rohstoffe und Materialien zum
Teil an den Auftraggeber weiterzugeben. Festgelegt werden derartige
Klauseln für bestimmte Stoff- und Produktgruppen, wenn hierfür aufgrund
höherer Gewalt nicht kalkulierbare Preisrisiken angenommen werden
können.
Sächsischer Handwerkstag
Am Lagerplatz 8
01099 Dresden
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