Donnerstag, 6. August 2020

Geschäftsklima im hessischen Handwerk verbessert sich etwas


Konjunkturumfrage bestätigt leichte Erholung  - Das hessische Handwerk befand sich vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie über lange Jahre im konjunkturellen Aufschwung. Mit Beginn der Krise wurde diese Entwicklung schlagartig beendet. Die aktuelle Konjunkturumfrage der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern für das 2. Quartal 2020 hat ergeben, dass sich die wirtschaftliche Lage in den hessischen Handwerksbetrieben mittlerweile wieder etwas erholt hat. 71 Prozent der Betriebsinhaber sind mit ihrer derzeitigen Situation zufrieden, im Vorquartal waren es nur 59 Prozent. Dieser Anstieg ist vor allem dem wiedererwachten Zukunftsoptimismus vieler Handwerksbetriebe zu verdanken, so der Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern, Heinrich Gringel. Die Entwicklung im Handwerk ist allerdings gespalten. So konnten die Bau- und Ausbaubetriebe ihre Geschäfte trotz Einschränkungen weitgehend fortsetzen.
Gravierende Nachfrageeinbrüche blieben weitgehend aus. Die geschäftliche Situation hat hier deutlich weniger gelitten als bei Ladengeschäften. Aktuell befinden sich 91 Prozent der Baubetriebe in einer zumindest befriedigenden Situation. Die personenbezogenen Dienstleister, zu denen auch die körpernah arbeitenden Dienstleistungsgewerke wie Friseure und Kosmetiker zählen, haben die Corona-Maßnahmen besonders hart getroffen. Friseurgeschäfte mussten gänzlich schließen und durften erst im zweiten Schritt der Lockerungsmaßnahmen wieder öffnen. Aktuell ist die Geschäftslage lediglich für 60 Prozent der befragten Betriebe zufriedenstellend.
Beschäftigungsentwicklung beunruhigend, aber zuversichtlicher Blick auf das 3. Quartal
Nur acht Prozent der Betriebe haben ihre Beschäftigtenzahl gegenüber dem Vorquartal erhöht, indes haben 16 Prozent die Belegschaft verkleinert. Auch der Ausblick auf das 3. Quartal bleibt zurückhaltend: Nur acht Prozent wollen im Herbstquartal den Personalstamm vergrößern, aber 13 Prozent verkleinern. „Angesichts der Tatsache, dass im dritten Quartal normalerweise die neuen Auszubildenden eingestellt werden, ist dies äußerst beunruhigend“, so Gringel.
Trotzdem lässt der Blick auf die zu erwartende Entwicklung der Geschäftslage den Corona-Schock etwas in Vergessenheit geraten. Während Ende März zwei von drei Betrieben eine Verschlechterung im Folgequartal befürchteten, sind dies aktuell nur noch 23 Prozent. Aus der Sicht von 13 Prozent der Betriebe wird sich die Geschäftslage im kommenden Quartal verbessern und 64 Prozent erwarten eine stabile Entwicklung.

Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern
Bierstadter Straße 45, 65189 Wiesbaden

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