Handwerkskammer fordert schnelle Hilfen, um Insolvenzen und
wirtschaftliche Schieflagen abzuwenden. Hohe Unsicherheit, massive
Existenzängste durch ausbleibende Kunden und Aufträge, Hoffnung auf
schnelle Hilfen: das sind die Themen, mit denen die Berater der
Handwerkskammer für Ostfriesland in den letzten Tagen konfrontiert
wurden. „Unsere Leitungen stehen nicht still“, berichtet Jörg Frerichs,
Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Ostfriesland. Vor allem bei
den Kleinstbetrieben und denjenigen, die sich erst in den vergangenen
Jahren selbstständig gemacht haben, geht es ums Ganze. „Viele
Unternehmen sind existentiell gefährdet, weil Umsätze einbrechen, Kunden
ausbleiben und Lieferengpässe entstehen“, erklärt Frerichs weiter. Die
Handwerkskammer konzentriere derzeit ihre Kräfte darauf, allen Betrieben
mit Beratungsleistungen zur Seite zu stehen. „In dieser Phase kommt es
entscheidend darauf an, dass die zugesicherten finanziellen Hilfen der
Regierung dort ankommen, wo sie gebraucht werden“, fordert der
Hauptgeschäftsführer. Die Betriebe benötigten Transparenz über mögliche
Förderwege von Bund und Land. Die verschiedenen Instrumente für
Zuschüsse, Kredite, Bürgschaften und Darlehen müssten auch für kleine
und mittlere Unternehmen schnell und unbürokratisch erreichbar sein, um
kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken.
Das Handwerk arbeitet mit viel Engagement für die Versorgung der Bevölkerung.
Außerdem fordert Frerichs vereinfachte Regeln zur Kurzarbeit. Zwar
seien diese auf Bundesebene bereits gelockert worden, „aber es geht noch
mehr!“, so der Hauptgeschäftsführer. Die Kurzarbeit sollte ausgeweitet
und aufgestockt werden. Zum Beispiel sollten auch geringfügig
Beschäftigte in die Maßnahme aufgenommen werden.
Beschleunigte Genehmigungsverfahren sind das Stichwort der Stunde.
„Für viele Betriebe kommt es auf Tage an – etwa, wenn Mitarbeiter
erkrankt oder in Quarantäne sind: Dann läuft Lohnfortzahlung, aber es
kommt nichts in die Kasse“, sagt Frerichs. An die Hausbanken der
Unternehmen appellierte er, gegenüber Firmenkunden Kulanz zu zeigen und
gerade jetzt Finanzierungslösungen zu finden, die den langfristigen
Fortbestand der Unternehmen im Blick haben.
Die mehr als 5.400 Handwerksbetriebe in Ostfriesland beschäftigen
rund 35.000 Mitarbeiter. „Viele arbeiten mit großem Engagement weiter
für die Versorgung, die Sauberkeit und die Gesundheit der Bevölkerung.
Um diese Dienstleistungen auch nach der Krise sicherzustellen, muss
jetzt schnell gehandelt werden. Das sichert Betriebe und damit
Arbeitsplätze“, resümiert Frerichs
Bild: Jörg Frerichs, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Ostfriesland
Foto: HWK
Handwerkskammer für Ostfriesland
Straße des Handwerks 2
26603 Aurich
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