Montag, 29. Juli 2019

Neue Studie zum Image von Ausbildungsberufen - Malerhandwerk gut angesehen. - handwerkernachrichten.com




Deutliche Unterschiede im Ansehen dualer Ausbildungsberufe in
Deutschland - BIBB veröffentlicht Studie zum Image von Berufen. Das
gesellschaftliche Ansehen der 25 am stärksten besetzten dualen
Ausbildungsberufe in Deutschland unterscheidet sich zum Teil deutlich.
Dies zeigen erste Ergebnisse einer noch laufenden Studie des
Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) in Zusammenarbeit mit der
Technischen Universität (TU) Braunschweig. Demnach werden einige duale
Ausbildungsberufe im Ansehen ähnlich hoch eingeschätzt wie Berufe, für
die in der Regel ein Hochschulstudium erforderlich ist. Ein geringes
Ansehen zeigt sich dabei eher in Ausbildungsberufen, die auch hohe
Anteile von unbesetzten Ausbildungsstellen aufweisen.




Besonders hoch angesehen sind den Ergebnissen zufolge die
Ausbildungsberufe Fachinformatiker/-in und Mechatroniker/-in, gefolgt
von Industriekaufleuten, Kfz-Mechatroniker/-innen, Elektroniker/-innen,
Maler/-innen und Lackierer/-innen sowie Kaufleuten im Groß- und
Außenhandel. Vergleichsweise weniger hoch angesehen sind
Ausbildungsberufe wie Fachkraft für Lagerlogistik, Fachverkäufer/-in im
Lebensmittelhandwerk oder Koch/Köchin.

Der Studie liegt eine
Befragung von rund 9.000 in Deutschland lebenden Personen ab 15 Jahre
zugrunde, die im Zeitraum zwischen Oktober 2017 und Mai 2018
durchgeführt wurde. Darin wurden die Befragten gebeten, für eine
Zufallsauswahl unter 402 Berufen auf einer Skala von 0 (sehr gering) bis
10 (sehr hoch) anzugeben, welches Ansehen diese Berufe ihrer Meinung
nach in Deutschland haben. Die Studie ist Teil des noch laufenden
BIBB-Forschungsprojekts "Berufe in Deutschland: Gesellschaftliche
Wahrnehmung und Persönlichkeitseigenschaften".

Für
BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser kommt dem Ansehen von Berufen in
der Gesellschaft in mehrfacher Hinsicht eine hohe Relevanz zu. "Das
Image von Berufen spielt eine entscheidende Rolle bei der
Berufsorientierung und Berufswahl, und es beeinflusst
Stellenbesetzungsprozesse am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, da
Auszubildende und Erwerbstätige aufgrund ihres Berufes eine mehr oder
weniger hohe soziale Anerkennung in der Gesellschaft erfahren. Wenn wir
in Zukunft mehr Jugendliche vor allem für Berufe mit Besetzungsproblemen
gewinnen wollen, müssen wir die Rahmenbedingungen dieser Berufe
verbessern. Hierzu gehören neben guten Übernahmemöglichkeiten nach der
Ausbildung in erster Linie sichere Beschäftigungsaussichten, gute
Karriereperspektiven und ein angemessenes Einkommen."

Das BIBB
wird in seinen weiteren Forschungsarbeiten innerhalb des noch laufenden
Projekts untersuchen, welche Faktoren überhaupt dazu führen, dass Berufe
von der Bevölkerung höher oder weniger hoch angesehen werden. Von
Interesse wird es dabei sein, welche Rolle das Alter, das Geschlecht
oder der Bildungsabschluss der Befragten bei der Beurteilung des
Ansehens von Berufen spielen. Aber auch Attraktivitäts- beziehungsweise
Statusdimensionen von Berufen, wie zum Beispiel die Höhe des Einkommens,
die Arbeitsplatzbelastungen und die Arbeitsplatzsicherheit sowie die
Vereinbarkeit des Berufs mit Familie und Privatleben, werden
Berücksichtigung finden.

Erste Projektergebnisse sind
veröffentlicht in der neuen Ausgabe der BIBB-Fachzeitschrift
"Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis - BWP", Heft 4/2019, die
Anfang August erscheinen wird. Der Beitrag "Deutliche Unterschiede im
Ansehen dualer Ausbildungsberufe in Deutschland" steht als
Vorabveröffentlichung unter www.bibb.de/bwp-10191 zur Verfügung.


Die
methodische Vorgehensweise, die deskriptiven Ergebnisse sowie die Güte
der Messung sind beschrieben in einem BIBB-Preprint mit dem Titel
"Berufliches Ansehen in Deutschland für die Klassifikation der Berufe
2010". Download unter https://lit.bibb.de/vufind/Record/DS-183865




Bundesinstitut für Berufsbildung
Robert-Schuman-Platz 3
53175 Bonn

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.